2009

3-wöchige USA-Journalistenprogramme 2009
Frühjahr und Herbst


RIAS USA-Frühjahrsprogramm
29. März — 18. April 2009

Zwölf deutsche Journalisten in den USA: Organisiertes Programm in Washington und New York sowie für alle Teilnehmer jeweils individuelles Praktikum in amerikanischen Rundfunk- oder Fernsehstationen.

German Ambassador Dr. Klaus Scharioth, Washington DC, discusses current US and transatlantic isssues with the German journalists of the US spring program 2009.

 

 

     


TEILNEHMERBERICHTE

Erkan Arikan, Norddeutscher Rundfunk, Hamburg

Coming to America!!!

Meine Reise zum RIAS-Frühjahrsprogramm stand irgendwie unter keinem guten Stern. Angefangen hat es am Sonntag Morgen. Bedingt durch die Umstellung zur Sommerzeit dachte ich, ’ach, mir kann so was nicht passieren, dass ich den Wecker falsch stelle’! Weit gefehlt! Eigentlich wollte ich mich mit Martin Wulff — wir waren auf die selbe Maschine gebucht — um sieben Uhr am Airport in Fuhlsbüttel treffen. Doch aufgewacht bin ich erst um halb Acht. Panikartig hab ich mich angezogen, konnte mich nicht rasieren, was dazu führte, dass ich aussah wie ein Terrorist — was im Verlauf meiner Reise in die USA noch Folgen haben sollte — und irgendwie 40 Minuten später dann doch am Check-in war. Schließlich im Flieger angekommen, hab ich erstmal weitergeschlafen.

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Am nächsten Tag beginnt die dritte Woche mit einer Tour durch Harlem und einem Besuch der World Trade Center Site. Die Tage in New York sind insgesamt etwas touristischer. Aber auch hier öffnet uns Jon, unser ständiger Begleiter, exklusive Türen. Michael Bloombergs Medienimperium. Gigantische newsrooms, freie Snacks in der Kantine für alle Mitarbeiter, wunderschöne Aquarien und transparente Räume auf allen Etagen. Schöne neue Arbeitswelt. Wieder die deutsche Frage: Ob es Gewerkschaften gebe? Da kullert unsere schöne Führerin nur mit den Augen. Nein, aber warum auch? Sie habe 20 Tage Urlaub im Jahr und hier werde jeder sehr gut behandelt. Vielleicht sind wir Deutschen einfach zu spießig, zu konservativ, zu versessen auf alte Rechte und alte Pflichten? Vielleicht fehlt uns ein bisschen „Yes, we can!“. Ich möchte mit den meisten der Kollegen, die ich in Amerika kennen gelernt habe, nicht tauschen müssen. Aber ich möchte mich oft an diese Zeit in den USA erinnern und dann umso dankbarer sein, für den noch sehr geschützten Raum, in dem ich arbeiten darf. Und ich möchte mir immer mal wieder Zeit nehmen, um so tiefgehend und horizonterweiternd recherchieren zu können, wie es drei Wochen RIAS ermöglicht haben.


RIAS USA-Herbstprogramm
18. Oktober — 7. November 2009

Zwölf deutsche Journalisten in den USA: Organisiertes Programm in Washington D.C. und New York sowie für alle Teilnehmer ein jeweils individuelles Praktikum ineiner amerikanischen Rundfunk- oder Fernsehstation. Am 22. Oktober 2009 besuchten die deutschen RIAS-Fellows auch die deutsche Botschaft in Washington.

 

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TEILNEHMERBERICHTE

Patricia Corniciuc, Rundfunk Berlin-Brandenburg, Berlin

USA im Schnelldurchlauf

Jon Ebingers sehr bunte Wollsocken, Redaktionssitzung bei der NPR-Sendung „Tell Me More“, DRESS SHARP!, „unter 5“-Gespräch mit Botschafter Scharioth, Gruppenfoto mit Hanni Hüsch und Barack Obama (leider aus Pappe), Wolf Blitzers entspanntes „How y’all doin’?“ im CNN Situation Room, 30 Sekunden, bevor er wieder auf Sendung musste, Jon Ebingers Socken, animierte „gay marriage“-Diskussion bei der Heritage Foundation, BRING YOUR PASSPORTS TODAY!, posen auf Ban Ki Moons Sicherheitsrat-Sessel, krass, schon wieder Job Ebingers Socken!, Halloween Parade im Village, Baptisten-Gottesdienst in Harlem, WTC-Gedenk-Site, NO! SLEEP! TILL!, der High-School-Sophomore Dan fragt, welche Sprache wir in Deutschlornand eigentlich sprechen, die bewegende Geschichte von David Harris, Chef des American Jewish Committee, sharply dressed auf dem Börsenparkett an der Wall Street stehen, die Knicks gewinnen gegen die New Orleans Hornets, die Yankees sind World Champions und am Times Square ist die Hölle los, BROOKLYN!!!!, live im Second Life von Bloomberg (Beyoncé wohnt im gleichen Haus!) und Morning Show bei Fox.

Drei Wochen lang USA im Schnelldurchlauf. So viele unterschiedliche Einblicke, wie das Land toll, verrückt, seltsam, heterogen ist. Exklusive Treffen, Persönlichkeiten, die ich sonst nie im Leben getroffen hätte. Wenn doch, hätten sie sich mir niemals so sehr geöffnet. Ein volles Programm, das mir die USA in vielerlei Hinsicht näher gebracht und einen tiefen Eindruck hinterlassen hat.

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Drei sehr intensive Wochen in USA liegen hinter mir und ich möchte mich sehr herzlich bei der Rias Berlin Kommisson dafür bedanken. Es war eine großartige Zeit. Vor allem meine Station Week in Provo-Utah war wirklich sehr prägend. Meinen Host habe ich schon vorgewarnt … ich werde wiederkommen. Danke für alles!