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News & Events

22. März 2023

RIAS-Gruppe erkundet New York zum Abschluss eines ereignisreichen USA-Aufenthalts

Für 10 deutsche Journalisten endete ein zweiwöchiger Aufenthalt in den Vereinigten Staaten in New York mit weiteren Gesprächen über Politik, Medienkultur und das Leben in den Vereinigten Staaten, nachdem die Gruppe in der ersten Woche vier Tage in Washington DC und zwei Tage im ländlichen Südosten Pennsylvanias verbracht hatte.

Die Woche in New York umfasste die Teilnahme an einem Gottesdienst in der Abyssinian Baptist Church in Harlem mit ihrem weltberühmten Chor, ein Treffen mit dem WABC-Reporter/Anchor Chantee Lans, eine Führung durch die NBC News mit dem leitenden Produzenten Adam Reiss, ein Gespräch auf Deutsch mit dem WNBC-Nachrichtensprecher Michael Gargiulo in seinem Studio, einen Besuch im UN-Hauptquartier und ein faszinierendes, inoffizielles Gespräch mit dem Hauptsprecher Stephan Dujarric. Die Gruppe erfuhr auch vom einzigen aufgezeichneten „Triple“ viel Neues über die Anschläge vom 11. September auf das World Trade Center – dem Überlebenden des Anschlags, Gordon Huie, der den Einsturz des Turms nur knapp überlebte und in ein nahegelegenes Krankenhaus eilte, um Verletzte zu behandeln, und später erfuhr, dass seine Schwester unerwartet an einem Geschäftstreffen auf dem Gebäude teilgenommen hatte und unter den Toten war.

Sie erfuhren vom deutschen Generalkonsul David Gill Genaueres über die politische Situation in den USA und sprachen über die bewegenden Veranstaltungen im Konsulat, bei denen ältere Holocaust-Überlebende, die aus dem Nazideutschland geflohen waren, ihre deutsche Staatsbürgerschaft und ihre Pässe nach so vielen Jahrzehnten wiedererhalten. Die leitende Produzentin der New York Times sprach über den Erfolg des Daily Podcast und gab den Journalisten eine kurze Führung durch ihre Redaktion. DieJournalisten konnten die Broadway-Schauspielerin Angie Schworer treffen und interviewen, um anschließend ihren Auftritt im Erfolgsmusical „Some Like It Hot“ im Shubert Theater zu sehen. In der ConEd-Zentrale erfuhren sie außerdem Neues über das veraltete Stromnetz in New York City und hatten später ein faszinierendes Gespräch mit ABC News Senior Producer DJ Cunningham, ehe sie von Frieda Vizel eine augenöffnende Führung durch die chassidische jüdische Gemeinde in Williamsburg, Brooklyn, erhielten.

Die deutschen Teilnehmer fuhren auch nach Harlem, um die berühmte „Amateur Night“-Show im Apollo Theater zu sehen, nahmen an einer Führung durch Bloomberg News teil, trafen den Leiter des Goethe-Instituts New York City, Jörg Schumacher, und bekamen von dessen Mediendirektor Brock Talbot eine Führung durch das Empire State Building und dessen kohlenstofffreie Umrüstung. Um mehr über die konservativen Bastionen in den Vereinigten Staaten zu erfahren, nahm die deutsche Gruppe die Fähre nach Staten Island, um den Bezirkspräsidenten Vito Fossella zu treffen, der in einer lebhaften Diskussion sagte, dass der Mob, der am 6. Januar 2022 das US-Kapitol stürmte, „falsch“ gewesen sei, aber er fügte hinzu, dass er nicht glaube, dass sie einen Umsturz der Regierung planten oder dazu fähig seien. Die Deutschen trafen auch CBS Sunday Morning Senior Producer Dustin Stephens, bevor sie das Ende ihres Programms im 1014nyc an der Fifth Avenue mit etwa einem Dutzend US-amerikanischer RIAS-Alumni aus New York und 15 deutschen Studenten feierten, die gerade in der Stadt angekommen waren, um sie vor ihrem eigenen dreiwöchigen Stipendium in den Vereinigten Staaten zu treffen.


13. März 2023

Deutsche Journalisten erkunden Washington und Pennsylvania im Rahmen eines RIAS-Austauschprogramms

10 deutsche Journalisten verbrachten eine Woche in Washington DC, und lernten mehr über die Arbeitsweise von Politikern und Journalisten in den USA. Die 10 Deutschen von öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunkanstalten in Berlin, Köln, Leipzig und Magdeburg durften die Pressetribüne im Kongress, den Presseraum des Weißen Hauses mit Reuters-Korrespondent Jeff Mason, NPR und den Radiosender WAMU besuchen. Sie hatten auch die Möglichkeit, sich bei Korrespondenten der Washington Post, von Reuters, ZDF, Deutsche Welle, NTV und Welt TV zu informieren.

Die Journalisten erfuhren von dem ehemaligen Einwanderer Diego Sanchez, der die ersten Jahrzehnte seines Lebens ohne Papiere in den USA verbracht hat, viel Neues über Einwanderungsfragen und das Dasein von Millionen von Menschen ohne Papiere in den USA – und wie enttäuscht viele von der Politik der demokratischen Präsidenten Barack Obama und Joe Biden sind, die ihre Wahlkampfversprechen zur Verbesserung der Situation der Menschen ohne Papiere nicht eingehalten haben.

Sie hatten auch die Chance, mit zwei RIAS-Vorstandsmitgliedern zu sprechen: Michael Link, dem Transatlantik-Koordinator der deutschen Regierung, und Peter Rough, einem Senior Fellow am Hudson Institute. Der ehemalige Stabschef im Auswärtigen Dienst der USA, Matthew Boyse, sprach offen über die Bedenken in Washington bezüglich der deutschen Unterstützung für die Ukraine.

Die Journalisten trafen auch etwa 20 amerikanische RIAS-Alumni bei einem Empfang in Washington.

Die Gruppe verbrachte zwei Tage in Pennsylvania und erfuhr viel Neues über die Amish, die Bemühungen um den Erhalt der deutschen Sprache „Pennsylvania Deitsch“, die konservativen Wahlansichten der Amish und vieler anderer Amerikaner in ländlichen wirtschaftlich angeschlagenen Regionen sowie über die Traditionen, die sie von ihren aus Deutschland eingewanderten Vorfahren aus dem 18. Jahrhundert übernommen hatten.


03. März 2023

15 deutsche Studenten fliegen in die USA im Rahmen des RIAS ERP Programms

Für 15 deutschen Studenten beginnt am 17. März ein dreiwöchiges ERP-Stipendium der RIAS Berlin Kommission in den USA. Die Studenten – darunter 10 Ostdeutsche – werden eine Woche gemeinsam in New York verbringen, dort Journalisten aus beiden Ländern treffen, Fernseh- und Radiosender sowie den chassidisch-jüdischen Stadtteil Williamsburg in Brooklyn und die Abyssinian Baptist Church in Harlem besuchen.

Anschließend verbringen die Studenten in kleineren Gruppen von ein bis drei Personen  zwei Wochen an amerikanischen Universitäten, und erfahren, wie sich Studenten in den USA auf eine journalistische Laufbahn vorbereiten. Die deutschen Studenten werden amerikanische Journalistik -Studenten an der University of Oklahoma, der Indiana University, der University of Nebraska, der University of Wisconsin-Madison und Wisconsin-Oshkosh, der University of Montana, der University of Arizona in Tucson und der Arizona State University in Phoenix besuchen.

Es ist das zweite von acht geplanten Programmen der RIAS-Berlin-Kommission im Jahr 2023 – vier für deutsche Journalisten in den USA und vier für amerikanische Journalisten in Deutschland. Insgesamt werden in diesem Jahr rund 130 Journalisten aus beiden Ländern an den Austauschprogrammen teilnehmen, eine der größten Zahlen seit Bestehen des deutsch-amerikanischen Austauschprogramms vor mehr als 30 Jahren.

Das Projekt wurde durch das Transatlantik-Programm der Bundesrepublik Deutschland aus Mitteln des European Recovery Program (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Endergie (BMWi) gefördert.

Dies sind die 15 deutschen Studenten, die am Stipendium der RIAS-Kommission Berlin vom 17. März bis 7. April teilnehmen:

Jacqueline Albrecht, University of Applied Sciences Magdeburg

Jacqueline Albrecht studiert Journalismus an der University of Applied Sciences Magdeburg-Stendal und macht 2023 ihren Abschluss. 2022 absolvierte sie ein Praktikum bei einem Radiosender in Windhoek, Namibia, und derzeit moderiert sie das Campus-TV an ihrer Hochschule. Albrecht plant eine Karriere im Fernseh-, Reise- oder internationalen Journalismus mit dem Schwerpunkt, Geschichten über Menschen, Kultur und Gesellschaft zu erzählen.

Linda Bachmann, Universität, Leipzig

Linda Bachmann is pursuing a degree in journalism at the University of Leipzig. She also works full-time as a news anchor at Regiocast, a private radio company in Leipzig. Bachmann has worked on several projects on press freedom, fake news and intercultural exchange, including for Deutsche Welle, Tagesspiegel in Berlin and MDR in Leipzig.

Wiebke Bolle, FreeTech, Axel Springer Academy, Berlin

Wiebke Bolle ist Absolventin der Journalistenschule Axel Springer Akademie. Seit zwei Jahren arbeitet sie in der Wissenschafts- und Gesellschaftsredaktion der Zeitung Die Welt in Berlin. Bolle möchte für große Magazine schreiben und interessiert sich auch für Podcasts und TV-Journalismus.

Abel Fekade, Universität Leipzig

Abel Fekade hat kürzlich seinen Bachelor in Kommunikations- und Medienwissenschaften an der Universität Leipzig erworben. Derzeit arbeitet er am Lehrstuhl für Journalistik an der Universität Leipzig, wo er Lehrveranstaltungen im Bereich Journalismus mit betreut. Während seines Studiums hat Fekade in den Bereichen Kommunikation und Corporate Media bei der BMW Group gearbeitet. Er plant, sich in naher Zukunft für einen entsprechenden Masterstudiengang einzuschreiben.

Jakob Gierth, FreeTech – Axel Springer Academie, Berlin

Jakob Gierth ist Volontär bei der FreeTech Akademie und Journalist bei der Zeitung „Die Welt“ in Berlin. Als Journalist ist Gierth unter anderem für die Entwicklung und Redaktion des Wissenschaftspodcasts der WELT zuständig. Während seines Bachelorstudiums der Kommunikationswissenschaften (Universität Erfurt) arbeitete Gierth bei mehreren deutschen Radiosendern als Redakteur, Moderator und Kundenberater.

Clara Hoheisel, Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg

Clara Hoheisel studiert seit 2021 den Masterstudiengang Multimedia und Publizistik (Digitaler Journalismus) an der Universität Halle (Saale). Dort hat sie auch ihren Bachelor in Medien- und Kommunikationswissenschaften und Psychologie abgeschlossen. Außerdem schreibt die 24-Jährige für das Hochschulmagazin „hastuzeit“, ist beim Radiosender Corax aktiv und hat als Redakteurin für MDR Kultur, Volksverpetzer und das Magazin Katapult gearbeitet. Außerdem ist sie Absolventin des EU-Programms youth4regions.

Kim-Kristin Loschen, Nordwest Zeitung, Oldenburg

Kim Kristin Loschen ist Volontärin bei der Nordwest Zeitung. Sie hat einen Bachelor- und Masterabschluss in Linguistik und Deutsch als Fremdsprache. Gleichzeitig hat die ausgebildete Deutschlehrerin für Fernsehsender wie das ZDF, den WDR und Phoenix in der Politikredaktion gearbeitet. Loschen strebt an, später als Auslandskorrespondentin tätig zu werden.

 

Lea Nischelwitzer, FernUniversität in Hagen, Berlin

Lea Nischelwitzer ist Psychologiestudentin an der FernUnversität Hagen, lebt in Berlin und wird 2023 ihren Abschluss machen. Während ihres Studiums hat sie für verschiedene regionale und überregionale Medien gearbeitet, unter anderem für die Zeitungen „Die Welt“ und das Handelsblatt. Außerdem nimmt sie an einem Stipendienprogramm der Konrad-Adenauer-Stiftung (JONA) teil, das junge Journalisten durch Seminare und Workshops fördert. Ihr Ziel ist es, für überregionale Nachrichtenmedien mit dem Schwerpunkt Politik zu arbeiten. Sie interessiert sich besonders für internationale Politik, Wirtschaft und Theologie.

Til Schäbitz, Universität Hamburg, Universität Leipzig

Til Schäbitz studiert Journalistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Hamburg und lebt in Leipzig. Neben dem Studium arbeitet er als freier Journalist und moderiert hauptsächlich Radiosendungen (z.B. detektor.fm) und Nachrichten-Podcasts (z.B. SPIEGEL, t-online). Seine Arbeit wurde mit dem Deutschen Radiopreis 2021 für den „Besten Podcast“ ausgezeichnet. Als Wissenschaftler veröffentlichte er zum Thema 360°-VR-Journalismus.

Anna Seikel, Universität Leipzig

Anna Seikel hat einen Bachelor in Kommunikations- und Medienwissenschaften und absolviert derzeit einen Master in Europastudien an der Universität Leipzig. Derzeit ist sie Praktikantin bei netzpolitik.org, einer deutschen Initiative, die über digitale Rechte berichtet, und war bis zu diesem Jahr als Leiterin des hochschulpolitischen Ressorts der unabhängigen Leipziger Studentenzeitung „luhze“ tätig.

Jana Sievers, Universität Bielefeld, Braunschweiger Zeitung

Jana Sievers schließt 2023 ihr Bachelor-Studium der Geschichte und Literaturwissenschaften an der Universität Bielefeld ab. Sie hat ein Praktikum bei der Braunschweiger Zeitung (FUNKE Medien) absolviert und in den drei Jahren zuvor bei anderen Tageszeitungen gearbeitet. Ihr besonderes Interesse gilt Gesundheitsthemen, der Schulpolitik sowie der internationalen Politik. Besonders gerne schreibt sie Porträts, produziert ihren eigenen Podcast und strebt eine Karriere im Rundfunkjournalismus an.

Szuli Wendt, Freie Universität, Berlin

Szuli Wendt studiert Medien-, Kommunikations- und Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Neben ihrem Studium arbeitet sie beim RBB Berlin Brandenburg als Assistentin der Chefredaktion für die Abendschau. Um sich ihren Traum zu erfüllen, als Nachrichtensprecherin relevante Themen und Nachrichten aus aller Welt zu präsentieren, gründet sie 2020 auch ihren eigenen „Interview“-Podcast.

 

Simon Wörz, Ludwig-Maximilians-Universität, München

Simon Wörz ist Absolvent der Deutschen Journalistenschule in München. Derzeit absolviert er sein Masterstudium mit einem Auslandssemester an der Nationalen Autonomen Universität in Mexiko-Stadt. Er hat verschiedene Praktika absolviert und für regionale und überregionale Zeitungen wie die Stuttgarter Zeitung, die Zeit oder die taz gearbeitet. Zuletzt arbeitete er für den Bayerischen Rundfunk an einem nicht-fiktionalen Storytelling-Podcast und veröffentlichte eine Recherche über das Geschäft mit dem CO2-Ausgleich im Zuge der Fußball-WM in Katar.

Miriam Wüst Universität Leipzig

Miriam Wüst studiert Kommunikations- und Medienwissenschaften an der Universität Leipzig und schließt im Sommer 2023 ihr Bachelorstudium ab. Seit zwei Jahren arbeitet sie beim Campusradio ihrer Universität und hat in dieser Zeit Führungsaufgaben übernommen und Transformationsprozesse begleitet. Neben dem Radiojournalismus sammelte sie auch erste Erfahrungen in der TV-Berichterstattung während eines Praktikums beim ZDF.

Malkam Goytom, Freie Universität Berlin

Malkam Goytom studiert Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin mit den Interessenschwerpunkten Journalismus und Multimedia-Produktion. Er schließt sein Studium 2023 mit dem Bachelor ab. Goytoms akademische Laufbahn hat dazu geführt, dass er ein starkes Interesse an Journalismus, Marketing und Management entwickelt hat, und er plant, nach seinem Bachelor-Abschluss einen Master-Studiengang in diesen Bereichen zu absolvieren. Er verfolgt die amerikanischen Profi-Sportligen und den Sportjournalismus in den USA und hofft, seine Kenntnisse in diesen Bereichen während seines USA-Stipendiums zu erweitern.


27. Februar 2023

Vier amerikanische und deutsche Beiträge erhalten RIAS-Medienpreis

Die RIAS Berlin Kommission gab am Montag die vier Gewinner des diesjährigen RIAS-Medienpreises bekannt. Der 31. jährliche Preis wird vom deutsch-amerikanischen Austauschprogramm verliehen und würdigt einige der besten Beiträge des transatlantischen Rundfunkjournalismus mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Die Jury, bestehend aus sechs renommierten Journalisten aus den USA und Deutschland, wählte am 27. Februar 2023 die vier Gewinner für Beträge in den Kategorien Grand Prize, Fernsehen, Radio und digitale Medien aus, die aus den USA und Deutschland eingereicht wurden.

Wolf Blitzer (CNN) gewann den Grand Prize für seinen Film „Never Again“ über das U.S. Holocaust Memorial Museum; Stephanie Wolf und Jess Clark (Louisville Public Media News) erhielten einen Preis für ihre Radioreportage „A Critical Moment“, in der sie vergleichen, wie die USA und Deutschland im Schulunterricht über ihre jeweilige schmerzhafte Geschichte aufklären; Benjamin Arcioli und Hans Jakob Rausch (ARD) wurden für ihre Reportage „Ramstein, die Dokumentation“ ausgezeichnet; und Patrick Stegemann gewann den digitalen Preis für seinen sechsteiligen Podcast „Legion: Hacking Anonymous“ über eine Hacker-Gruppe, die nach dem Einmarsch in der Ukraine einen digitalen Krieg gegen Russland führt.

Wolf Blitzer

Die deutsch-amerikanische Jury setzt sich zusammen aus Co-Vorsitzendem Michael Gargiulo (WNBC TV, New York), Co-Vorsitzenden Anja Heyde (ZDF/MDR, Berlin/Magdeburg) sowie Helge Fuhst (ARD, Hamburg), Melissa Eddy (The New York Times, Berlin), Yami Virgin (Fox 29, San Antonio, Texas) und Christian Wilp (NTV/RTL, Berlin).

Die RIAS Berlin Kommission wird die Preisträger im Rahmen einer Gala am 1. Juni in Berlin ehren.

Die RIAS Berlin-Kommission, die gegründet wurde, um den Geist des legendären Senders Radio im Amerikanischen Sektor (RIAS) nach dessen endgültiger Einstellung im Jahr 1993 am Leben zu erhalten, hat seit 1993 Austauschprogramme für mehr als 1.950 deutsche und amerikanische Rundfunkjournalisten durchgeführt, um die transatlantische Verständigung im Journalismus zu fördern.

Grand Prize der RIAS Berlin-Kommission

Wolf Blitzer, CNN, “Never Again: The United States Holocaust Memorial Museum, A Tour with Wolf Blitzer”  

Preis der RIAS Berlin-Kommission für die beste TV-Story

Benjamin Arcioli und Hans Jakob Rausch, ARD, “Ramstein, Die Doku” 

Preis der RIAS Berlin Kommission für die beste Radiostory

Stephanie Wolf und Jess Clark, Louisville Public Media News, “A Critical Moment” 

Preis der RIAS Berlin-Kommission für die beste digitale Story

Patrick StegemannSerafin Dinges, Sylke Gruhnwald und Khesrau Behroz, RBB, NDR, Undone podcast: “Legion: Hacking Anonymous”

Jury Begründungen:

Never Again: The United States Holocaust Memorial Museum, A Tour with Wolf Blitzer 

In seiner aufschlussreichen und bewegenden CNN-Reportage über den Holocaust nimmt Wolf Blitzer die Zuschauer mit auf eine persönliche Auseinandersetzung mit den Schrecken der Vergangenheit, in der Hoffnung, dass so etwas nie wieder geschehen kann. Mit seinem charakteristischen, faktenorientierten Erzählstil verwebt Blitzer gekonnt eine eindrucksvolle Geschichte, die nicht nur die wichtigsten Informationen über den Völkermord enthält, die er bei einem Rundgang durch das United States Holocaust Museum in Washington DC mit dessen Direktorin Sara Bloomfield vermittelt hat, sondern auch aufschlussreiche Einblicke in die Rolle seiner eigenen Familie als Teil dieser Geschichte gewährt. Es werden Audio- und Videoaufnahmen zur Überlebensgeschichte seines Vaters gezeigt. Blitzer hat ein helles Schlaglicht darauf geworfen, wie der Holocaust in den Vereinigten Staaten und in Deutschland gewürdigt – und gleichzeitig vergessen wird, und spannt so den Bogen zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft.

Ramstein – Die Doku 

Die Katastrophe auf dem Flugplatz Ramstein im Jahr 1988, bei der 70 Menschen starben und Hunderte verletzt wurden, als drei italienische Kunstflugzeuge in geringer Höhe vor den Augen der Zuschauer zusammenstießen, steht im Mittelpunkt eines erschütternden SWR-Fernsehfilms von Benjamin Arcioli und Hans Jakob Rausch. Der eindrucksvolle Film wirft einen kritischen Blick auf einige der Fehler, die vor, während und nach der Katastrophe gemacht wurden, und versucht den Überlebenden und Augenzeugen zu helfen, das schreckliche Unglück, das in Deutschland tiefe Spuren hinterlassen hat, nachträglich zu verarbeiten. Interviews mit Experten und Augenzeugen sind ebenfalls Teil dieser hervorragenden Erzählung, die den Zuschauern hilft, das Unglück besser zu verstehen.

“A Critical Moment”, Stephanie Wolf und Jess Clark  

In ihrem Beitrag „A Critical Moment“ für Louisville Public Media, untersuchen Stephanie Wolf und Jess Clark einen der Krisenherde an amerikanischen Schulen: die Frage, wie Schüler über Rasse und Geschichte unterrichtet werden sollen. Wolf und Clark vergleichen die Vorgänge in den Vereinigten Staaten, wo Gesetze erlassen wurden, um bestimmte Themen rund um Rasse und ihr Erbe aus den Klassenzimmern zu verbannen, mit Deutschland, wo Schüler verpflichtet sind sich mit den Verbrechen ihres Landes gegen die Menschlichkeit während des Holocausts auseinanderzusetzen. In „A Critical Moment“ hören wir deutsche und amerikanische Pädagogen und Experten, die über die Bedeutung der Auseinandersetzung mit den schwierigsten Zeiten in der Geschichte ihrer Länder sprechen. Wir hören auch von Kritikern, die sagen, dass diese Art von Unterricht keine Bildung, sondern Indoktrination ist.

„Hacking Anonymous« ist eine sechsteilige Doku-Serie von Patrick Stegemann, Serafin Dinges, Sylke Gruhnwald and Khesrau Behroz, die in Kooperation von Undone mit dem rbb und dem NDR entstanden ist.

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist ein brutaler, barbarischer Akt. Doch dieser Krieg wird viel diffiziler noch auf einem anderen Schlachtfeld geführt: Im Internet. Die Hackergruppe “Anonymous” hat Russland den Krieg erklärt. Der Podcast „Hacking Anonymous“ ist ein packender Thriller, der den Zuhörer mitnimmt auf eine Reise von Deutschland aus über ganz Europa bis in die USA, wo die Gruppe ihre Wurzeln hat. Patrick Stegeman gibt uns Einblicke, die man so noch nicht kennt. Er versucht zu zeigen, wer hinter der Anonymous-Maske steckt. Er erklärt, dass im digitalen Kosmos Grenzen keine Rolle mehr spielen und zeigt, wie sehr Anonymous das Internet verändert hat. Die Geschichte bleibt ohne Wertung, sie ist minutiös recherchiert und stellt die richtigen Fragen. Für uns ein überzeugender Preisträger in der Kategorie Digitales.


23. Februar 2023

10 deutsche Journalisten auf dem Weg in die USA zum ersten RIAS-Program in 2023

10 deutsche Rundfunkjournalisten reisen am 5. März für ein zweiwöchiges Programm der RIAS-Berlin-Kommission in die USA. Es ist das erste von acht RIAS Programmen in 2023 – vier davon für deutsche Journalisten in den USA und vier für amerikanische Journalisten in Deutschland. Insgesamt nehmen in diesem Jahr rund 130 Journalisten aus beiden Ländern an den Austauschprogrammen teil – noch nie waren es so viele seit dem Bestehen der deutsch-amerikanischen Austauschprogramme seit mehr als 30 Jahren.

Die 10 Deutschen des ersten Programms 2023 werden fünf Tage in Washington DC verbringen, wo sie deutsche und amerikanische Journalisten treffen, Think Tanks und den Kongress besuchen und sich mit einem republikanischen Kongressmitglied aus Pennsylvania sprechen. Anschließend werden sie zwei Tage in Lancaster County, Pennsylvania, verbringen, um mehr über die konservativen Gegenden der USA zu erfahren, bevor sie für die letzten sechs Tage ihres Programmaufenthalts nach New York City reisen, wo sie sich mit Journalisten, Politikern, jüdischen Gemeindeleitern, Kirchenführern in Harlem und einem Überlebenden der Anschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center treffen sowie die Amateur Night im Apollo Theater und ein Broadway-Musical besuchen werden.

Hier finden Sie weitere Informationen zu den 10 deutschen Journalisten, die im März am Programm der RIAS Berlin Kommission teilnehmen

Maja Weber, Phoenix, ZDF, Bonn, Mainz.

Maja Weber ist Moderatorin der Nachrichtensendung „Der Tag“ von Phoenix TV in Bonn und arbeitet außerdem als Nachrichtensprecherin für das ZDF in Mainz. Außerdem arbeitete sie für Zeitungen und Radiostationen. Weber war unter anderem beim deutsch-französischen Sender Arte und bei der ARD-„Tagesschau 24“ tätig. Sie studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Sprachwissenschaften in Frankreich, Italien und in Deutschland. Ihre Familie kam aus Serbien nach Deutschland und sie beherrscht fünf Sprachen: Serbokroatisch, Italienisch, Französisch, Englisch und Deutsch.

Christian Herrmann, NTV, Berlin

Christian Herrmann leitet das Audio-Team von NTV.de. Außerdem moderiert und produziert er die beiden Podcasts „Wieder was gelernt“ und „Klima-Labor“ und ist auch für eine Reihe anderer Podcasts verantwortlich. Herrmann interessiert sich vor allem für Themen an der Schnittstelle von Energie, Technologie und Geopolitik.

 

Jenny Barke, RBB, Berlin

Jenny Barke ist Reporterin und Redakteurin für den ARD-Hörfunk. Sie arbeitet hauptsächlich für rbb24 Inforadio in Berlin. Neben der Berichterstattung über lokale Berliner Themen in Nachrichten und Reportagen ist sie Moderatorin eines ARD-Tagesschau-Podcasts, der sich mit internationalen Themen beschäftigt. Barke ist außerdem Spezialistin für soziale Medien.

Janett Eger, MDR, Leipzig

Janett Eger arbeitet als Moderatorin und Autorin für den MDR. Sie moderiert unter anderem das TV-Lokalmagazin „Sachsen-Anhalt heute“ und das Geschicthsmagazin „MDR Zeitreise“. Außerdem realisiert sie längere Reportagen zu den unterschiedlichsten Themen. Ihr besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den gesellschaftlichen und politischen Themen Ostdeutschlands.

Julia Cruz, MDR, ARD, Leipzig

Julia Cruz ist Reporterin und Redakteurin beim ARD Berlin und dem MDR Leipzig, wo sie vor allem für die tägliche Berichterstattung zuständig ist. Cruz ist Spezialistin für politische und medizinische Berichterstattung.

 

 

Madeleine Hofmann, ZDF & Deutschlandfunk, Berlin

Madeleine Hofmann ist freie Journalistin und Autorin und arbeitet für das ZDF und Deutschlandfunk Kultur. Hofmann ist spezialisiert auf Sozialpolitik, Generationengerechtigkeit und die Vielfalt politischer Institutionen, vor allem die Repräsentanz von jungen Menschen in der Politik.

 

 

Friederike Rohmann, MDR, Leipzig

Friederike Rohmann ist Reporterin und Redakteurin beim ARD. Sie arbeitet vor allem für tägliche Nachrichtensendungen, aber auch als Autorin für Dokumentationen. Rohmann interessiert sich vor allem für Themen rund um die Klimakrise.

 

 

Mathis Trapp, WDR, Köln

Mathis Trapp ist Reporter, Autor und Redakteur beim WDR. Er arbeitet für verschiedene WDR-Radiosender wie das beliebte Eins Live in Köln und für das Fernsehen, vor allem bei täglichen Nachrichtensendungen. Trapp ist Spezialist für Politik, Kultur, Architektur und Reisen.

 

 

Sophie Wannenmacher, RBB Berlin 

Wannenmacher ist eine 26-jährige Journalistin aus Deutschland. Sie arbeitet für den ARD als Assistentin des Chefredakteurs und interessiert sich besonders für die Tagesschau und investigative Berichterstattung. Sie hat auch für Radiosender in Österreich und Deutschland sowie für RTL gearbeitet.

 

 

Laura Weber, RTL, Köln

Laura Maria Weber ist Redakteurin und Reporterin für das Wirtschaftsressort von RTL und NTV. Sie beschäftigt sich insbesondere mit Themen wie E-Mobilität, Klimawandel und internationalen Märkten und hat sich in ihrer Arbeit auf weibliche Finanzen und finanzielle Bildung spezialisiert. Weber arbeitet für mehrere TV-Sendungen bei RTL und die meiste Zeit für das Wirtschafts-TV-Programm von NTV.

 


22. Februar 2023

RIAS-Alumna Dornblüth warnt vor langfristigen Problemen in Russland

Die RIAS Alumni Gesine Dornblüth und ihr Co-Autor Thomas Franke stellten am Mittwochabend, 22. Februar, im Dachrestaurant des historischen RIAS-Gebäudes ihr neues Buch „Jenseits von Putin“ vor. Die beiden Radiokorrespondenten, die einen Großteil des letzten Jahrzehnts für den deutschen Rundfunk aus und über Russland berichtet haben, sprachen mit der Gruppe von rund 35 RIAS Berlin Alumni und zukünftigen Programmteilnehmern über die Erkenntnisse aus ihrem neuen Buch.

Sie wiesen darauf hin wir seit 2012 vor dem drohenden Krieg gegen die Ukraine gewarnt worden sind. Leider sehen sie kein baldiges Ende der Kämpfe und machen eine weitere ominöse Prognose, dass es nach Putin noch schlimmer werden könnte.

Das vom Berliner Alumni-Chapter organisierte Treffen war das letzte in einer Reihe von Gesprächen und Treffen zur Förderung des Alumni-Netzwerks. In den USA und Deutschland gibt es fast 2.000 Rundfunkjournalisten, die in den letzten 30 Jahren an RIAS-Austauschprogrammen teilgenommen haben. Im vergangenen Monat war der Berliner Alumni-Chapter Gastgeber eines Vortrags des RIAS-Vorstandsvorsitzenden Robert L. Greenan von der US-Botschaft in Berlin.

RIAS Berlin Alumni Chapters bestehen in Berlin, Köln, Hamburg, Mainz, Leipzig, New York, Washington und Los Angeles. Ehemalige, aktuelle und zukünftige Teilnehmer sind herzlich eingeladen, an den informellen Treffen teilzunehmen. Ein großes RIAS-Alumni-Treffen wird am 2. Juni 2023 in Berlin stattfinden. Weitere Veranstaltungen sind in Washington DC am 9. März und in New York am 17. März geplant. Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns bitte unter info@riasberlin.org.


13. Februar 2023

Alumni-Datenbank für RIAS Berlin-Teilnehmer in den USA und Deutschland im Aufbau

Die RIAS Berlin Kommission möchte ein stärkeres und transparenteres RIAS-Netzwerk aufbauen und braucht dafür Ihre Hilfe!


Im Laufe der Jahre haben viele ehemalige Teilnehmer des Programms der RIAS Berlin Kommission ihr Interesse an einem leicht zugänglichen transatlantischen Netzwerk geäußert, in dem Alumni einfacher und direkter miteinander in Kontakt treten können.

Zu diesem Zweck hat sich die RIAS Alumna und US-Koordinatorin Pam Ortega bereit erklärt, eine Alumni-Datenbank für all diejenigen zusammenzustellen, die daran interessiert sind, mit ihren ehemaligen Gruppenmitgliedern oder auch mit anderen RIAS Alumni aus den USA oder Deutschland aus verschiedenen Jahrgängen in Kontakt zu treten.
s gibt mehr als 1.900 RIAS-Alumni in den USA und Deutschland, die seit 1993 an den Programmen teilgenommen haben. Wir hoffen, dass diese Datenbank zu mehr RIAS-Alumni-Treffen und Kontakten in verschiedenen Städten in Deutschland und den USA beitragen wird. Die Teilnahme ist völlig freiwillig.

Pam Ortega (second from the left) on her June 2022 RIAS program in Cologne with a group of American fellow travelers: Sheryl Worsley, Omar Atia, Esther Ciammachilli, Brandon Benavides, Katherine Bennett, Scott Neuman, Kevin King and Matt Gregory.

In der Vergangenheit ist es schon oft vorgekommen, dass z.B. ein deutscher Korrespondent aus Washington DC eine Reportagereise nach South Dakota oder Texas plant und sich beim RIAS-Büro in Berlin erkundigt, ob es einen RIAS-Alumni z.B. in Sioux Falls oder San Antonio gibt, der mit Kontakten helfen könnte, seine Berichterstattung zu verbessern, oder dass ein amerikanischer Journalist in New York nach der Explosion eines riesigen Aquariums, dessen Inhalt auf eine belebte Straße ausgelaufen ist, Kontakt zu Journalisten in Berlin sucht und nach möglichen Videoclips der Katastrophe Ausschau hält.

Manchmal arbeiten deutsche und amerikanische Journalisten an ähnlichen Geschichten – wie zum Beispiel dem unterschiedlichen Umgang mit umstrittenen historischen Gesetzen in den USA und in Deutschland – und teilen sich die Arbeit an ihren Berichten.
Ihre Beiträge wurden in beiden Ländern ausgestrahlt und enthalten zum Teil die gleichen O-Töne.

Eine RIAS-Alumni-Datenbank würde den Mitgliedern helfen, schneller und direkter miteinander in Kontakt zu treten.
Nehmen Sie also bitte an Pam Ortegas Alumni-Umfrage teil. Hier finden Sie den Link: https://forms.gle/HpXefENMEGRw4yo7


30. Januar 2023

RIAS Medienpreis Berlin – eine berufsverändernde Auszeichnung für US-amerikanische Journalisten

Als die texanischen Fernsehjournalisten David Wagner und Monica Quintero eingeladen wurden, 2019 am Programm für amerikanische Journalisten der RIAS Berlin-Kommission teilzunehmen, trafen sie im Vorfeld eine Vereinbarung mit ihren jeweiligen Sendern in San Angelo und Midland-Odessa, Texas. Die Kollegen konnten sich zwei Wochen von der Arbeit freistellen lassen, um an dem Bildungsprogramm teilzunehmen – gegen das Versprechen, einige Beiträge mitzubringen.

Also packten sie eine DSLR-Kamera und ein paar Lavalier-Mikrofone ein, die sie an ihre iPhones anschließen konnten, und flogen nach Berlin.

Zwischen den täglich drei bis fünf Treffen mit deutschen Politikern, Journalisten und Wirtschaftsführern im Rahmen des RIAS-Programms arbeiteten Wagner und Quintero für ihr halbstündiges Special zusammen, in dem sie einige Aspekte des Programms und ihre eigenen Beobachtungen beleuchteten. Die Sendung trug den Titel „Beyond Borders: A Trip Abroad“. Hier ist ihr preisgekrönter Film zu sehen.

In ihrer Freizeit arbeiteten sie manchmal bis spät in den Abend und die Nacht hinein, um ihren Beitrag fertig zu stellen. Wagner sagt, sein berufliches Ziel sei es immer gewesen, „in allen Bereichen einen entscheidenden Beitrag zu leisten“. Deshalb haben sie speziell untersucht, wie Deutsche und Amerikaner eine Reihe von Themen wie Waffenkontrolle, Einwanderung und sogar Mauern bewältigen. In einem der Beiträge verglichen sie die Geschichte der Berliner Mauer mit der Debatte über eine Mauer an der Südgrenze der USA.

Da es keine Crew gab, drehte Wagner die Interviews mit Quintero und sie nahm seine auf, alles mit einem iPhone und einer DSLR Kamera. Nach ihrer Rückkehr nach Hause mussten sie Skripte und Tonaufnahmen zwischen KLST/KSAN in San Angelo, wo Wagner Nachrichtenleiter war, und Quinteros Sender KPEJ in Midland-Odessa hin- und herschicken.

„Beyond Borders: A Trip Abroad“ wurde auf mehreren Sendern in Texas ausgestrahlt und für den RIAS-Medienpreis 2019 eingereicht. Im darauffolgenden Frühjahr wählte die Jury des RIAS Medienpreises den Beitrag als „Best Fellow Award“ aus – einer von fünf renommierten Preisen, die jedes Jahr im Rahmen des deutsch-amerikanischen Austauschprogramms vergeben werden. Mit dem Gewinn des Preises und des Preisgeldes von 1.000 Dollar durfte Wagner auch noch einmal nach Berlin reisen, um den Preis abzuholen (Quintero war mit den Vorbereitungen für ihre Hochzeit beschäftigt und konnte nicht dabei sein).

„Es war unglaublich, zurückzugehen“, sagt Wagner. „Es ist solch eine Ehre, einen internationalen Preis zu gewinnen.“

Diese seltene Gelegenheit für US-Regionaljournalisten bietet sich demnächst wieder.

Die RIAS Berlin Kommission freut sich auf Einreichungen für den Medienpreis 2023 für Beiträge  aus 2022. Für die Preisvergabe stehen insgesamt 10.000 Euro Preisgeld zur Verfügung. Die Einreichungsfrist endet am 31. Januar 2023. Bitte kontaktieren Sie info@riasberlin.org für weitere Informationen oder besuchen Sie die Website www.riasberlin.org.


23. Januar 2023

Jury-Vorsitzender des RIAS Medienpreises Berlin, Gargiulo, spricht über den Wettbewerb im Vorfeld der nahenden Deadline

Michael Gargiulo, Anker bei WNBC TV in New York City, ist seit 2020 Co-Vorsitzender der RIAS Medienpreis-Jury und seit 2018 Mitglied der unabhängigen deutsch-amerikanischen Jury. Zur unabhängigen Jury, die den Preis seit 1994 jährlich vergibt, sitzen drei amerikanische und drei deutsche Journalisten. Die weiteren Amerikaner in der Jury sind Melissa Eddy, Korrespondentin für die New York Times in Berlin, und Yami Virgin, Reporterin bei KAAB Fox in San Antonio, Texas. Die deutsche Ko-Vorsitzende ist Anja Heyde (Reporterin/Moderatorin beim ZDF/MDR-Fernsehen, Berlin/Magdeburg). Weitere Jury-Mitglider sind Helge Fuhst (Chefredakteur der Tagesthemen bei der ARD, Hamburg) und Christian Wilp (Reporter bei NTV, Berlin).

Frage: Können Sie uns aus Ihrer langjährigen Erfahrung als RIAS-Juror verraten, welche Art von Beitrag die Aufmerksamkeit der Jurymitglieder auf sich zieht? Welche Art von Storys sehen oder hören die Jurymitglieder gerne?
Michael Gargiulo: Die Storys, die die Aufmerksamkeit der Jurymitglieder auf sich ziehen, sind die, die am persönlichsten sind. Ich erinnere mich, dass mich die Story von Jan Philipp Burgard über einen jungen deutschen Banker, der am 11. September starb, sehr bewegt hat. Sein Vater fuhr noch immer das Auto seines Sohnes, und das Video von ihm am Steuer rührte mich zu Tränen, weil es seine Art war, sich mit seinem Kind zu verbinden, das er niemals wiedersehen wird. Wir fühlen uns auch zu „Das wusste ich nicht“ Storys hingezogen. Eine der besten war, als Bill Whitaker von „60 Minutes“ ein deutsches Gefängnis besuchte, in dem die schlimmsten Straftäter untergebracht waren, und wie ihr Ansatz Veränderungen in den Gefängnissen von Connecticut anregte. Das stand im Gegensatz zu allem, was wir über Gefängnisreformen zu wissen glaubten.

Frage: Ist es nicht schwierig, wenn nicht fast unmöglich, amerikanische Rundfunkjournalismusbeiträge zu beurteilen und sie im gleichen Wettbewerb mit deutschen Beiträgen zu vergleichen? Die Medienmärkte sind so unterschiedlich, die meisten Beiträge aus den USA kommen von privaten Sendern und sind in der Regel viel kürzer, nur ein paar Minuten bis maximal 12 oder 15 Minuten, im Vergleich zu vielen deutschen Beiträgen, die oft von öffentlich-rechtlichen Sendern kommen und 30 bis 45 Minuten oder sogar länger dauern können?
Michael Gargiulo: Ja, absolut! Ich arbeite bei einem regionalen Fernsehsender und habe bei sechs regionalen Sendern von Huntington West Virginia (WSAZ) bis New York City (WNBC) gearbeitet. Unabhängig von der Größe des Marktes haben amerikanische Journalisten selten die Zeit oder die Ressourcen, wie unsere deutschen Kollegen sie haben. Ich versuche immer herauszufinden, was nötig war, um eine Story auf Sendung zu bringen. Ein gutes Beispiel ist ein mit dem Medienpreis ausgezeichneter Beitrag
von zwei texanischen Moderatoren. Sie drehten einen halbstündigen Sonderbericht während ihres RIAS-Programms in Deutschland. Keine Produzenten, keine Fotografen, nur ihr eigener Einsatz in ihrer eigenen Zeit. Ich weiß das zu schätzen. Gleichzeitig habe ich großen Respekt vor dem Engagement unserer deutschen Kollegen, die versuchen zu verstehen, was in Amerika passiert. Oftmals ist die Tiefe ihrer Berichterstattung das Beeindruckendste, und nicht nur die Länge oder die Größe des Teams, mit dem sie arbeiteten. Letztendlich ist es die Qualität der Berichterstattung, die zählt, und das ist es, was einen Beitrag zum Gewinner macht.

Frage: Wie gelingt es Ihnen und der Jury, die transatlantische Spaltung zu überbrücken und dennoch jedes Jahr herausragende Beiträge aus den USA und Deutschland zu finden?
Michael Gargiulo: Es ist eine Herausforderung, denn viele deutsche Journalisten kamen 2022 in die USA, um über die Zwischenwahlen zu berichten, aber wir wollen auch Beiträge von der amerikanischen Seite der transatlantischen Beziehungen fördern. Aus diesem Grund bitte ich meine amerikanischen Kollegen immer, sich Storys anzusehen, in denen Deutschland eine Rolle spielt … es könnte um ein deutsches Unternehmen gehen, das in ihrem Gebiet tätig ist, es könnte eine Einheit der Nationalgarde sein, die auf dem Weg ist, um ukrainische Soldaten in der Anlage in Grafenwöhr zu trainieren. Oft wird über den Kalten Krieg berichtet, über Bildung … und sogar über Windenergie in Deutschland. US-Journalisten sind es gewohnt, ihre Beiträge für Emmys, AP Awards und Murrows einzureichen. Wir müssen dafür sorgen, dass sie auch den RIAS-Medienpreis in ihr Blickfeld rücken. Das ist auch eine der schwierigsten Aufgaben der RIAS-Medienpreis-Jury, aber am Ende des Tages auch eine der befriedigendsten – wir finden ein halbes Dutzend herausragender Geschichten, die die transatlantische Spaltung in Bezug auf den Rundfunk überbrücken. Wir haben darüber diskutiert, getrennte Kategorien für amerikanische und deutsche Beiträge einzurichten… aber ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, dass das dem Geist des RIAS widerspricht, denn die RIAS Berlin Kommission versucht, Brücken zu bauen und Gemeinsamkeiten zwischen den USA und Deutschland zu finden, und dieser Geist muss sich auch in den Gewinnern der RIAS Berlin Kommission widerspiegeln. Die Gewinner sind schlichtweg herausragende journalistische Arbeiten.

Frage: Können Sie ein wenig über die Begeisterung im Jury-Raum (oder in letzter Zeit in den Jury-Zoom-Gesprächen) sprechen, wenn die Jury beginnt, über eine Radio- oder Fernseh- oder digitale Story zu sprechen, die alle oder fast alle im Raum wirklich zu begeistern scheint? Ist das nicht ein starkes Gefühl, wenn so ziemlich jeder in der Jury denkt ‚Oh mein Gott, diese Geschichte ist wirklich besonders‘?“
Michael Gargiulo: Das passiert immer! Vor allem, wenn wir zum ersten Mal zusammenkommen und anfangen, die Einreichungen zu benennen, die uns gefallen… es gibt immer ein oder zwei Storys, die uns spontan einfallen. Ich denke, das ist immer ein gutes Zeichen dafür, dass wir uns bei einigen Kategorien sofort einig werden.

Frage: Was passiert im Allgemeinen, wenn die Jury geteilter Meinung ist oder sogar hoffnungslos uneinig und nicht in der Lage ist, einen Gewinner in einer Kategorie zu bestimmen? Was tun Sie als Co-Vorsitzender der Jury, um die festgefahrene Situation zu überwinden?
Michael Gargiulo: Es ist wie die Bildung einer Koalition im Bundestag….gut , vielleicht nicht ganz so schwierig. Ich finde, dass viele unserer Differenzen kulturell bedingt sind. Ich erinnere mich an ein Jahr, in dem es einige Beiträge mit viel Live-Berichterstattung gab… die Amerikaner waren wirklich beeindruckt, weil Live-Berichterstattung bei US-Fernsehsendern sehr geschätzt wird. Die Deutschen waren eher der Meinung: „Was soll’s, sie haben nur beobachtet, was vor sich geht.“ Wenn wir in einer bestimmten Kategorie nicht weiterkommen, bitte ich als Co-Vorsitzender (zusammen mit meiner Kollegin Anja Heyde) immer alle, einen Schritt zurückzutreten und mit den anderen Jurymitgliedern zu besprechen, was ihnen an einer Geschichte gefallen oder nicht gefallen hat. Dann versuchen wir erneut, einen Kompromiss zu finden.

Frage: Sie haben in den letzten Jahren in Jurys gesessen, die einige wirklich starke TV-Filmgeschichten als Gewinner des RIAS Grand Prize ausgewählt haben – wie zum Beispiel die von Ihnen erwähnte „60 Minutes“-Story von Bill Whitaker auf CBS News, in der es darum geht, wie Connecticut mit Erfolg einige der in Deutschland angewandten Maßnahmen zur Resozialisierung von Gefangenen übernommen hat, anstatt sie wie in den USA auf Lebenszeit einzusperren, ein ARD-Beitrag von Ingo Zamperoni darüber, wie die Familie eines Journalisten wegen Präsident Donald Trump politisch so tief gespalten war, und der WeltTV-Beitrag von Jan Philipp Burgard darüber, wie ein älteres deutsches Ehepaar erfolgreich dafür gekämpft hat, dass in Deutschland eine Gedenkstätte für die Dutzenden von Deutschen errichtet wird, die bei den Anschlägen vom 11. September in den USA ums Leben kamen. Was halten Sie von diesen Hauptpreisträgern und haben Sie einen besonderen Favoriten?
Michael Gargiulo: All diese Geschichten gehören zu den absolut besten Gewinnern, die wir ausgewählt haben. Jan Philipps 9/11-Story hatte für mich als New Yorker eine besondere Bedeutung, weil 25 Absolventen und Familienmitglieder meiner High School am 11. September starben. Ingos Story über seine amerikanische Familie und deren politische Spaltung konnte ich sehr gut nachempfinden, denn damit haben so viele amerikanische Familien zu kämpfen. Ich liebe Geschichte, und so viele der Gewinnerbeiträge handeln vom Erbe des Kalten Krieges oder von der Ära des geteilten Berlins. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese Geschichten wieder wieder aufleben.

Frage: Wann wird die Jury 2023 zusammenkommen und die Gewinner auswählen?
Michael Gargiulo: Unsere Jury ist startklar! Wir werden gleich nach dem Einsendeschluss am 31. Januar mit der Sichtung der Beiträge beginnen.
Wir hoffen, Ende Februar (virtuell) zu unserer großen Sitzung zusammenzukommen, um über die Finalisten in jeder Kategorie zu sprechen und die Gewinner zu bestimmen.

Frage: Möchten Sie noch irgendetwas hinzufügen?
Michael Gargiulo: Ja… zwei Punkte. Ich finde es toll, dass der Medienpreis für Journalisten gedacht ist und von einer Jury aus Journalisten bewertet wird. Ich denke, wir wissen zu schätzen, was in diesen Beiträgen steckt und was einen Siegerbeitrag wirklich ausmacht. Zweitens möchte ich alle meine Kolleginnen und Kollegen auffordern, ihre Arbeit aus dem Jahr 2022 noch einmal durchzugehen. Vielleicht sind Sie nicht in die USA oder nach Deutschland gereist, aber Ihre Storys hatten in irgendeiner Weise mit den transatlantischen Beziehungen zu tun … wenn ja, dann bewerben Sie sich bitte für den diesjährigen Medienpreis.

 


11. Januar 2023

RIAS Alumni-Spenden 2022 erneut gestiegen

Die privaten Spenden an die RIAS Berlin Kommission erreichten im Jahr 2022 die Rekordsumme von 22.100 EUR – durch die Unterstützung von 96 Alumni und Freunden des RIAS aus Deutschland (54) und den USA (42). Mit 96 Spendern erhielt die RIAS Berlin Kommission die höchste Anzahl an Spendern und den höchsten Gesamtbetrag in einem Jahr seit dem Start des Spendenprogramms im Jahr 2016. Die Gesamtsumme im Jahr 2022 war mehr als doppelt so hoch wie im bisherigen Rekordjahr 2019, das unmittelbar vor der Covid-19-Pandemie lag, als insgesamt 10.925 EUR gespendet wurden.

„Es ist wirklich fantastisch zu sehen, wie viele RIAS-Alumni und RIAS-Freunde 2022 gespendet haben“, sagte Erik Kirschbaum, Executive Director der RIAS Berlin Kommission. „Es zeigt, wie viel Energie und Enthusiasmus bei den ehemaligen Teilnehmern vorhanden ist, um etwas für ihre lebensverändernden Erfahrungen in den RIAS-Programmen zurückzugeben und mit uns in Verbindung zu bleiben, und dadurch den Geist des RIAS für zukünftige Teilnehmer und zukünftige Programme lebendig zu halten.“

Auch wenn Alumni-Spenden in den USA eine größere Tradition haben als in Deutschland, setzt sich die RIAS Berlin Commission dafür ein, deutsche Traditionen mit Amerikanern und amerikanische Traditionen mit Deutschen zu teilen. Das sei das transatlantische Erfolgsrezept für die Entwicklung der Spendenkultur unter den RIAS-Alumni in beiden Ländern, so Kirschbaum. Jeder Euro bzw. Dollar der Spendengelder fließt in die Aufstockung der RIAS-Austauschprogramme, von denen im Jahr 2023 acht mit insgesamt rund 140 Teilnehmern geplant sind.

Diese großzügigen Spenden werden dazu beitragen, dass die RIAS-Austauschprogramme im Jahr 2023 ausgebaut werden können. Zu den steuerlich absetzbaren Spenden im Jahr 2022 gehörten 13.130 EUR von 54 Alumni in Deutschland (gegenüber 42 im Jahr 2021) und 8.975 $ von 42 Alumni (gegenüber 16 im Jahr 2021) in den USA.

Die Bandbreite der einzelnen Spender im Jahr 2022 lag zwischen 50 und 750 Dollar in den USA und zwischen 30 und 1.000 Euro in Deutschland. Die RIAS Berlin Kommission bedankt sich ganz herzlich bei allen Spendern!

Und hier sind diejenigen, die mehr als 200 Euro an RIAS gespendet haben: Michael Gargiulo, Erik Kirschbaum, Martin Richter, Nadja Kriewald, Isabelle Körner, Birgit Lamhammer, Dilek Üsük, Kristian Wiegand, Andre Schuenke, Susan Falkenstein, Daniel Pokraka, Christel Blanke, Anne Sieger, Helge Fuhst, Matthias Bähr, Gesinde Dornblueth, Zlatin Nikov, Michael Stang, Cornelia Gerhard, Janelle Dumalaon, Damla Hegimoglu, Annika Witzel, Okka Gundel, Sarah Williams, Mareike Makosch, Roseanne Gerin, Gregor Schmalzried, Colin Ward, Thomas Demane, Sabine Krebs, Brittany Silverstein, Suzie Herman, Erika Angulo, Bonnie North, Scott Neuman, Ingo Zamperoni, Nadine Bader, Theresa Greim, Andreas Büttner, Nazan Gökdemir, Christian von Rechenberg, Marc Krüger, Nadine Jantz, Najima Joussaoui, Heinz Neno Kampmann, und Julius van de Laar.

Die in Hamburg, Berlin, Köln, Rhein-Main, Brüssel, New York, Washington und Los Angeles eingerichteten RIAS Berlin Alumni Chapters beteiligen sich aktiv an der Verbreitung des Spendenaufrufs. Die Alumni-Chapter spielen die zentrale Rolle bei der Auswahl von bis zu rund 30 Teilnehmern für die einwöchigen Alumni-Programme 2023 in Köln/München Ende September und Los Angeles Ende Oktober. Mit mehr als 2.000 Alumni in den 30 Jahren hofft die RIAS Berlin Kommission auf eine Verdoppelung des Spendenaufkommens in den kommenden Jahren.

Die jährliche Medienpreisverleihung der RIAS Berlin Kommission findet am 1. Juni in Berlin statt. Am Abend des 2. Juni plant RIAS in Berlin eine Podiumsdiskussion mit anschließendem Alumni-Treffen. Alle Alumni sind zu beiden Veranstaltungen herzlich eingeladen. In den USA sind Alumni-Treffen am 9. März in Washington DC und am 17. März in New York City vorgesehen. Außerdem sind mehrere Alumni-Veranstaltungen im Rahmen des RTDNA-Kongresses „Excellence in Journalism“ geplant.


05. Dezember 2022

Martin Richter ist RIAS Alumnus des Jahres 2022
Martin Richter, Senior Producer und Moderator bei Phoenix TV in Bonn, wurde von der RIAS Berlin Kommission als Alumnus des Jahres 2022 für seine Bemühungen, amerikanische und deutsche Journalisten zusammenzubringen, geehrt. Richter nahm 2018 erstmals an einem RIAS-Programm in den USA teil und ist seit vier Jahren mit Leib und Seele Co-Leiter des Kölner Alumni-Chapters.  Er hat geholfen, zwei Gruppen von 30 und 42 deutschen RIAS-Alumni für ein einwöchiges Programm nach New York im Jahr 2021 und Washington DC im Oktober 2022 zu organisieren.

Darüber hinaus ist er seit vielen Jahren als Gastredner für amerikanische Journalistengruppen in Deutschland unterwegs, wirbt deutsche Journalisten für RIAS-Programme an und hat dazu beigetragen, die Zahl der Bewerbungen aus Deutschland für den RIAS-Medienpreis zu erhöhen.

Wie fühlt es sich an, 2022 Alumnus des Jahres gewählt zu sein?

RIAS Alumnus des Jahres 2022 zu sein, ist wirklich eine sehr große Ehre für mich und freut mich außerordentlich. Die Auszeichnung ist eine Bestätigung meiner Arbeit und meines Einsatzes für RIAS, was mir sehr großen Spaß macht. Vor allem freue ich mich über die vielen positiven Rückmeldungen der RIAS Alumni zu meiner Wahl – das Feedback motiviert sehr für die Zukunft.

Warum hast du so viel Interesse am RIAS Alumni Netzwerk?
Die Arbeit für RIAS macht mir großen Spaß, weil ich den Spirit, der hinter RIAS und seinem Netzwerk steht, außerordentlich schätze. Der Zusammenhalt, der gelebte Gedanke der transatlantischen Brücke und der Austausch mit den amerikanischen Kolleg:innen ist eine große Bereicherung – beruflich und privat.

Braucht das nicht alles furchtbar viel Zeit?

Nein, vor allem macht es mir große Freude, für RIAS tätig zu sein. Die Zeit dafür nehme ich mir gerne. Die Organisation/Koordination des Chapters Köln mache ich immer sehr gerne und ich sehe die Zeit dafür als Gewinn. Die Begegnungen mit den Alumni aus Deutschland und Amerika sowie den neuen Teilnehmer:innen der Programme ist immer wieder eine Bereicherung und eine „Belohnung“ für die investierte Zeit.

War es nicht schwierig die Alumni Programme in 2021 und 2022 zu organisieren?
Die Auswahl der Teilnehmer:innen für die Alumnireisen ist nie einfach, da sich immer mehr Alumni bewerben, als es Plätze gibt. Es kommt uns dabei vor allem darauf an, ob, wie und in welcher Form sich die Bewerber:innen in die Chapterarbeit einbringen und dass Sie an RIAS spenden. Diversität ist auch ein wichtiger Aspekt für uns, ebenso wie eine gute Mischung der Teilnehmer:innen von privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern. Wir schlagen mögliche Teilnehmer:innen vor, die endgültige Auswahl trifft dann Erik Kirschbaum. Los Angeles 2023 wird sicherlich eine besondere Reise – da haben wir tatsächlich schon viele Bewerber:innen.
Bist Du mit den Alumni Programmen zufrieden?
Die Erfahrungen, die ich 2021 in New York und 2022 in Washington DC dank RIAS machen durfte, waren wirklich großartig. Die Termine vor Ort, die Begegnungen mit Journalisten, Politikern und Experten der US-Politik sind in dieser Vielfältigkeit einfach fantastisch. So nah dran zu sein an der Politik, an Journalisten die aus den USA berichten, ist in dieser Form einmalig und wertvoll. Ob beruflich oder privat: jede RIAS Reise ist ein Blick über den Tellerrand und eine Erweiterung des persönlichen Horizonts!
Was könnte lesser werden?
Ich denke wir müssen aufpassen, dass RIAS diese und andere Reisen im Rahmen der Möglichkeiten der Teilnehmer:innen anbietet. Vor allem junge Kolleg:innen oder aber Alleinerziehende sind finanziell nicht so gut aufgestellt, dass sie sich das Programm ohne Weiteres leisten können. Das darf nicht zum Hindernis werden, sich zu bewerben. RIAS sollte das im Blick behalten. Auch die Größe der Gruppe (z.B. der Alumnigruppe) darf das Machbare nicht überschreiten. Der Aufwand der Organisation und die Umsetzung der Reisen vor Ort ist nicht zu unterschätzen.
Was war der Unterschied zwischen Deiner ersten Reise in 2018 und dem Alumni Programm?
Meine erste Reise mit RIAS in die USA 2018 war ein super Programm mit einer wirklich tollen Gruppe. Bis heute hält die Verbindung zu den meisten dieser Gruppe und das Wiedersehen bei den Alumnireisen ist immer eine große Freude. Die Erlebnisse in den USA schweißen zusammen. 2018 waren wir alle noch „neu“, was die unterschiedlichen Erahrungen in den USA anging. Bei den Alumnireisen sind viele erfahrene Teilnehmer:innen dabei, die sich noch mehr mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen einbringen. Das ist immer wieder spannend zu beobachten und zu erleben. Die tiefe RIAS Verbundenheit spürt man immer wieder und ist eines der Kernmerkmale jeder Gruppe.
Wie kann man das RIAS Alumni Netz stärken?
Ich finde wir sind bereits ein sehr starkes und großes Netzwerk! Unglaublich, was Erik Krschbaum in dieser Hinsicht alles bewegt hat! Mittlerweile haben wir auch RIAS Chapter in Süddeutschland und in Hessen und der Zusammenhalt ist wirklich klasse! Regelmäßige Zoom-Meetings helfen beim Austausch und wir informieren uns immer gegenseitig über unsere Aktivitäten. Auch die Abstimmung bei den Alumnireisen funktioniert wunderbar. Regelmäßige „Newsletter“ an alle Mitglieder könnten dem Netzwerk helfen, sich besser zu vernetzen/auszutauschen.
Wie läuft das alles in Köln?
Seit ich RIAS Chapterleader Köln bin, ist die Zahl der Mitglieder in unserem Chapter stetig gewachsen. 2022 liegen wir bei ca. 150 Personen in unserem Mailverteiler- das ist großartig! Bei unseren Chaptertreffen sind meist 20-30 Mitglieder anwesend, was klasse ist und jedes Mal ein sehr guter Austausch untereinander ist. Aber das Ganze ist ausbaufähig. Die Pandemie hat unsere Arbeit für RIAS  sehr gebremst, aber ich bin guter Dinge für 2023. Natürlich wünsche ich mir noch mehr aktive Mitglieder, die sich mit Ideen und Vorschlägen in die Chapterarbeit einbringen. Hierbei ist das jährliche Alumniprogramm ein guter Ansatz – über engagierte Mitarbeit kann man sich qualifizieren.
Hat das Alumni Netz für Dich Vorteile?
Zu 100%. 2018 war ich als Live-Reporter für meinen Sender phoenix anlässlich der Midterms in den USA. Kurz zuvor hatte ich das RIAS Programm in New York, Washington DC und in Tulsa, Oklahoma absolviert. Durch RIAS habe ich damals wichtige Kontakte in den USA bekommen, die mir bei meiner Arbeit wertvoll waren und die es bis heute sind. Aus manchen Kontakten wurden sogar Freundschaften – was kann man Besseres über ein Netzwerk sagen?
Warum machst Du so viel für RIAS?
Weil mir RIAS selbst soviel ermöglicht hat und bis heute ermöglicht. Ich möchte, dass viele Kolleg:innen (ob jung oder alt) diese Erfahrungen ebenso machen können und von dem großartigen RIAS Spirit profitieren. Es ist ein transatlantisches Netzwerk, das seinesgleichen sucht.
Was gefällt Dir am meisten bei RIAS? Am wenigsten?

Der Zusammenhalt, der Geist von RIAS und der Austausch mit deutschen und amerikanischen Kolleg:innen. als Netzwerk über den Atlantik und zurück ist in dieser Form einzigartig. Ich würde mir wünschen, dass sich noch mehr Alumni beteiligen und mit einbringen, um das RIAS Netzwerk weiter zu stärken und auszubauen. „Spread the news“ ist dabei ein wichtiger Baustein – viele Kolleg:inenn wissen immer noch viel zu wenig über die Möglichkeiten, die RIAS bietet. Ich würde mir auch wünschen, dass für die Teilnehmer:innen der Programme RIAS mehr ist, als nur eine Station im Lebenslauf und sie RIAS etwas zurückgeben – nicht nur als Spende.


28. November 2022

Ihre Beiträge für den RIAS Medienpreis

Journalisten aus Deutschland und den USA sind herzlich eingeladen ihre Beiträge für den RIAS Medienpreis einzureichen.

Es handelt sich um einen wahrhaft transatlantischen Wettbewerb, bei dem amerikanische und deutsche Radio-, Fernseh- und Digitaljournalisten ihre besten Beiträge zu transatlantischen Themen einreichen, die 2022 ausgestrahlt werden – von politischen Kampagnen in den USA aus deutscher Sicht über die Auswirkungen der Klimakrise auf beide Länder bis hin zu der Frage, wie die USA nach dem Ende der Corona-Pandemie ihre Grenzen für EU-Bürger wieder geöffnet haben.

Die Gewinner der Kategorien Radio, TV und Digital sind herzlich eingeladen, an der Preisverleihung im Juni in Berlin teilzunehmen.

RIAS Alumni, die während ihres Programms oder kurz danach an einer Story gearbeitet haben, sind ebenfalls aufgerufen, ihre Beiträge für die Sonderkategorie „Fellow Award“ einzureichen. Die unabhängige Jury wird alle bis zum 31. Januar 2023 eingereichten Beiträge im Februar bewerten und die Gewinner unmittelbar danach bekannt geben. Die Gewinner erhalten ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro und ein von der Jury ausgewählter Hauptgewinner erhält 5.000 Euro

Hier finden Sie einen Link mit weiteren Informationen zur Einreichung Ihrer Beiträge. Bitte empfehlen Sie auch anderen Journalisten, die Sie kennen, oder deren Beiträge Sie gesehen oder gehört haben, sich zu bewerben.

Die eingereichten Beiträge sollten:
– über Tages- und Routineberichterstattung hinausgehen
– den Dialog über Gemeinsamkeiten und Unterschiede im transatlantischen Verhältnis fördern
– thematisch oder in ihrer Ausführung hervorstechen
–  sich kreativ mit neuen Fragen auseinandersetzen
–  die Vielfalt der gesellschaftlichen Realität kritisch beleuchten und deutlich machen
–  interessante Ideen für die transatlantische Debatte enthalten
– zum Nachdenken über Probleme und Lösungen anregen
– Klischees über Deutsche oder Amerikaner hinterfragen
– Trends im Alltag beschreiben, die von allgemeinem Interesse sind
– zur gegenseitigen Neugier und zum Verständnis beitragen
– demokratische und gesellschaftliche Werte stärken

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an info@riasberlin.org