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RIAS Alumni blicken auf ihre Woche in Los Angeles zurück
Dreiundzwanzig deutsche Alumni verbrachten eine Woche in Los Angeles, um sich über die kalifornische Politik, die nationale Politik und den Journalismus in den USA zu informieren. Das Programm umfasste Besuche bei NBC, NPR, ARD, KABC, KTLA und Treffen mit Journalisten aus LA. Darüber hinaus begegnete die Gruppe dem ehemaligen Gouverneur Pete Wilson und Richard Grenell, dem ehemaligen Botschafter der USA in Deutschland.
Damla Hekimoğlu, Hamburg
Los Angeles – die Welt der Schönen und Reichen. Doch dieses Bild bekommt aktuell Risse. Die große Kluft zwischen Arm und Reich – besorgniserregend. Kein Tag hätte besser dafür stehen können als der erste Tag des Trips. Angefangen in Skid Row, einem der gefährlichsten Orte Amerikas, rechts und links Zelte, in denen Menschen schlafen, dreckige Straßen, strenge Gerüchte derjenigen, die sich seit Wochen oder Monaten nicht waschen können. Hier leben circa 15.000 Obdachlose, einige von ihnen konsumieren harte Drogen. Gewalt gehört zum Alltag dazu – der Ort wurde, so sagt man es uns, von der Polizei aufgegeben. In Kontrast dazu – nur wenige Stunden später befanden wir uns in einem prächtiges Bürogebäude in Beverly Hills. Ein frischer Duft, wenn man den Eingangsbereich betritt, Samtsofas rechts und links, der Boden so sauber, dass man ihn ablecken könnte. Am glänzenden Marmortisch stand dann nicht das existenzielle, der Kampf ums Überleben wie in Skid Row im Fokus, sondern Fragen rund um die große Politik. Diese beiden Erfahrungen und Bilder im Kopf zusammenzubringen und zu verarbeiten – eine Herausforderung. Dabei halfen danach die privaten Gespräche mit Rias-Alumni, die Ähnliches empfunden haben. Und genau das ist es, was die Reise zusätzlich bereichert – neben all den spannenden Terminen mit großen Playern in LA sind es die vielschichtigen Blicke der Rias-Alumni, die den Horizont erweitern, zum Nachdenken anregen, inspirieren. Denn wir sehen: Hollywood zeigt Risse. Das Hollywood Museum – immer noch hochspannend, aber auch etwas aus der Zeit gefallen, die Walk of Fame immer noch beeindruckend – aber auch nicht mehr ganz aktuell in einer Zeit, in der manch Social Media Influencer mehr Aufmerksamkeit bekommt als die klassischen Hollywoodgrößen. Dass es Risse gibt konnte man auch live miterleben auf dem Weg zu MSNBC, wenige Meter von Disney und Netflix entfernt – Menschen, die mit Plakaten herumliefen und Parolen skandierten. Schauspielerinnen und Schauspieler der Gewerkschaft SAG-AFTRA streiken seit Monaten für eine bessere Entlohnung, für mehr Drehbudgets – und dagegen, dass Künstliche Intelligenz sie in Zukunft ersetzt. Filme mit KI-Versionen von Schauspielern – die könnten in Zukunft Realität sein. Der Text hier könnte jetzt schon KI-generiert sein und eine Reise nach Los Angeles – die könnte man auch jetzt schon mit einer VR-Brille vom heimischen Sofa machen. Was jedoch – jedenfalls aktuell – bleiben wird, dass sind die echten Begegnungen, die wir hatten und die keine KI ersetzen kann. Danke an alle, die das möglich gemacht haben.
Gesa Eberl, Köln
Wie schafft man es, mit 25 deutschen Journalisten in einem Lokalsender live auf Sendung zu gehen? Die Amerikaner machen das einfach. Sie sind vor allem in den Medien Meister der Improvisation, der Schlagfertigkeit, des Entertainments! Und so standen wir bei einem Besuch von KTLA dank Moderatorin „Lu Parker“ einfach zum Ende der Sendung am Moderationstisch! Zwischen Beverly Hills und Skidrow, neutralen politischen Analysten und republikanischen Hardlinern, zwischen streikenden Schauspielern und deutschen Kultur-Stipendiaten in Villa Aurora und dem Thomas Mann-Haus, zwischen Burgern und Tacos, zwischen Sandstrand und Hügeln – Eine Reise in eine Stadt voller Kontraste, die aber die Varianz, die Schönheit und die brutale Schattenseite des ganzen Landes und damit die Zerrissenheit repräsentiert. Auch Los Angeles hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Glamour war damals, heute bleibt der rote Teppich leer. Die RIAS Kommission hat uns eine Woche ermöglicht, die ihresgleichen sucht. Ohne die herzliche Unterstützung der US-Alumni hätten wir diesen intensiven Einblick in die MillionenMetropole aus all den verschiedenen Blickwinkeln nicht bekommen! Wie dankbar können wir sein, zu diesem Netzwerk dazuzugehören. Kollegen, die zu HerzensBegegnungen werden in den USA wie hierzulande. Danke an alle, die diese Reise mitorganisiert haben. Danke #riaskommission
Anja Heyde, Berlin
Wir sitzen im Bus. In Los Angeles! Davor haben uns alle gewarnt. Es sei zu gefährlich. Nun ja, in erster Linie sind Fahrten im Bus in Los Angeles vor allem eins: lang. Alles braucht Zeit in L.A. Das ist das erste, was ich auf dieser Rias-Reise gelernt habe. Und das man mit dem Bus vom luxeriösesten Stadtteil in den Ärmsten fahren kann. Der 720 fährt von Beverly Hills bis nach Skid Row. Wir haben ihn mehrfach genommen, weil man die Extreme dieses Landes auf dieser einen Fahrt ermessen kann. Auch ohne auszusteigen. Aber wir sind oft ausgestiegen. Nicht nur in Skid row. Den wohl härtesten Termin unserer Rias-Reise. Zu sehen, wie ein kleines Team ohne staatliche Mittel versucht, die Obdachlosigkeit in L.A. zu bekämpfen, ist gleichzeitig beeindruckend und fürchterlich. Und wir sind ausgestiegen bei 7abc news, beim Bürgermeister von Beverly Hills, bei NBC, bei Garry South, einem politischen Strategen, am Wende-Museum und am Thomas Mann Haus. Wir waren Wanderer zwischen den Extremen. Zwischen dem California Lifestyle und Zeltstädten auf Bürgersteigen. Man hat uns Türen geöffnet, die uns Amerika wieder ein bisschen besser erklärt haben – mit all seinen Widersprüchen. Danke RIAS, für diese großartige Erfahrung!
Christian Wilp, Berlin
10.000 Kameras sorgen für vollste Transparenz. 10.000 Kameras an Ampeln, Gebäuden und Strommasten in einer Stadt mit 34.000 Einwohnern. Und die Bevölkerung, sagt der Polizeichef, unterstützt dieses China-Feeling im kalifornischen Beverly Hills uneingeschränkt. Die Probleme des Großraums Los Angeles, wie Kriminalität und Obdachlosigkeit, werden damit weitgehend ferngehalten, sind gleichwohl nicht aus der Welt geschafft. Zum Glück ist unsere Reisegruppe alles andere als kamerascheu. Die meisten Teilnehmer dieser RIAS-Alumni-Tour arbeiten vor oder hinter einer Kamera, insofern ist der Hotelstandort inmitten des Vorzeige-Örtchens mit dem wohlklingenden Namen perfekt gewählt. Vom Maison 140 aus, so nennt sich unsere Boutique-Herberge, wird der Kosmos LA ein Stück weit erkundet. Per Uber, Lyft, zu Fuß und, ganz verrückt, mit dem Bus oder sogar Fahrrad. Es geht direkt hinein in die Wildnis der Widersprüche. Nach Skid Row, wo tausende auf der Straße in Zelten kampieren. Ins mondäne Pacific Palisades zu den Residenzen der Feuchtwangers und Manns. Zu diversen Rundfunkstationen, die verzweifelt gegen Social Media anzusenden versuchen. Nach Hollywood, das definitiv bessere Tage gesehen hat. Und last but not least ins Kongresszentrum um die Ecke, wo die linken, rechten und mittigen Gesprächspartner die Spaltung des Landes anschaulich verdeutlichen. Kurzum: Eine Woche Druckbetankung mit Inhalten aus Politik, Gesellschaft und Kultur. Und das alles unter der Flagge der RIAS-Berlin-Kommission. Ihr unermüdlicher wie unerschrockener Vertreter Erik Kirschbaum schafft es, dem trockenen Gerede von „der Förderung der transatlantischen Beziehungen“ pralles Leben einzuhauchen.
P.S.: Ganz sicher haben die Kameras auch das seltsame Bewegungsprofil des deutschen Trupps aufgezeichnet. Was die Officer wohl gedacht haben?
Susan Falkenstein, München
Mit dem Bus vom mondänen Beverly Hills in Straßen voller Obdachlosenzelte ins gefährliche Stadtviertel Skid Row. Solche Gegensätze boten sich auf der RIAS-Alumnireise nach Los Angeles. Wir tauschten uns mit Jürgen Klinsmann aus, dem Ex-Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Er erklärte, warum sein neues südkoreanisches Team, kürzlich eine Partie verlor: Weil ein jüngerer Spieler traditionsbewusst einem Älteren nicht sagen wollte, was dieser falsch machte. Wir trafen US-Alumni, die uns vom RIAS-Spirit beseelt durch ihre Fernsehstationen NBC und KTLA führten. Die Begegnung mit dem Ex-US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, bleibt im Gedächtnis. In Trumpscher Manier zählte er angebliche Fakten auf: Corona sei eine Art Grippe und China habe einen ausgereiften Friedensplan für die Ukraine gehabt. Einsprüche von unserer Seite parierte er mit dem pauschalen Satz, alle deutschen Journalisten seien „Lefties“. Die USA, Los Angeles, ein Land, eine Stadt mit Gegensätzen, das nehme ich mit von dieser besonderen RIAS-Reise und die Erinnerung an die besonderen Journalisten, mit denen ich meine Erlebnisse teilen durfte. Vielen Dank, RIAS!
Andreas Büttner, Berlin
Nachdem ich letztes Jahr meine RIAS-Station Week in Los Angeles machen durfte, war mir klar: Ich möchte beim Alumni-Programm in diesem Jahr in L.A. unbedingt mit dabei sein. Zum einen, um meinen Host Frank Mottek wiederzusehen. Zum anderen, um mehr über diese faszinierende Stadt und ihre Menschen kennenzulernen. Welche Organisation schafft es bitte, in einer Woche Treffen mit dem ehemaligen Gouverneur Kaliforniens, der Obdachlosenhilfe in Skid Row, dem Bürgermeister von Beverly Hills, dem damaligen US-Botschafter in Deutschland und vielen Fernsehsendern auszurichten? Ich kann es euch sagen: Das schafft RIAS! Aber das, was dieses Alumni-Programm wirklich ausmacht, ist nicht das Wetter in Los Angeles. Es sind nicht nur die hochklassigen Treffen mit Politikern und Institutionen. Es ist vor allem: Dass man diese Erlebnisse mit so unglaublich tollen Journalistinnen und Journalisten aus Deutschland teilen darf. Ich bin über jede neue Bekanntschaft unendlich dankbar und ziehe daraus so viel Kraft für meinen Beruf und mein Privatleben. Ich freue mich auf die Teilnahme an zukünftigen Alumni-Programmen. Diese Programme geben vielen Journalisten die Möglichkeit, diese unvergesslichen Reisen und beeindruckenden Menschen kennenzulernen.
Florian Sädler, Berlin
Die Idee, eine Handvoll früherer RIAS-Fellows über ein Alumni-Programm in die USA zu schicken, hat sich als voller Erfolg herausgestellt. Für mich gehören die Menschen und Verbindungen, die man über Rias zusammenbringt, zu dessen großen Stärken. Weil sich nur das Netzwerk über viele Städte verteilt – eigentlich sogar ganze Länder –, ist es normalerweise schwierig, allzu viele Alumni außerhalb seines üblichen Zirkels kennenzulernen. Unsere LA-Reise hat just das geschafft: Eine Reihe Alumni zusammenzubringen, die sich ohne diese einwöchige Reise nie so gut kennengelernt hätten. Die Termine waren dabei wie üblich bereichernd, man hat stets neue Erkenntnisse aus ihnen mitgenommen und dazu noch Ansätze für die eine oder andere Geschichte, die sonst wohl unerzählt geblieben wäre.
Ich glaube, dass RIAS-Reisen von grundlegender Bedeutung sind. Es gibt kaum einen besseren Weg, um die Verbindungen und Freundschaften innerhalb des Netzwerkes zu stärken – und das transatlantische gegenseitige Verständnis sowieso.
Annette Yang, Hamburg
Beverly Hills, 90210: Diese Serie machte Los Angeles zum Sehnsuchtsort. Nun sind wir mittendrin: 25 Journalisten in Hollywood. Wir erleben eine Stadt, die noch immer noch vom Glanz vergangener Tage lebt: Blätternder Putz an historischen Gebäuden, im Hollywood Museum scheint die Zeit stillzustehen, der noble Jonathan Club pflegt die alte Schule.Und wir treffen Menschen, die nach vorne blicken: Um Obdachlose von der Straße zu holen, die Stadt durch öffentlichen Nahverkehr zu verbinden, die Medienbranche in die Zukunft zu führen.Beverly Hills 2023: Ein Cliffhanger! Danke RIAS für diese Einblicke.
Theresa Greim, München
Sie werden das Gute, das Schlechte und das Hässliche von Los Angeles sehen. Dieses Versprechen, das uns bei unserer Ankunft gegeben wurde, wurde zu 100 % erfüllt. Es begann mit dem Guten: Unser Boutique-Hotel befand sich in Beverly Hills, umgeben von schönen und gepflegten Wohnhäusern, Villen und Restaurants, in denen Polizeibeamte gelegentlich Pizza für eine Wohltätigkeitsveranstaltung an die Bevölkerung verteilen. Gut aussehend und zuvorkommend, perfekt für ein Erinnerungsfoto. Einige nahmen sogar einen Drink auf dem Dach des Waldorf Astoria mit seiner fantastischen Aussicht // „All I wanna do is have some fun until the sun comes up on the Santa Monica Boulevard.“ (Sheryl Crow) // Das Schlechte und das Hässliche sind nur eine Busfahrt entfernt. Das Ausmaß der Obdachlosigkeit in L.A. wird nirgendwo deutlicher als in der Skid Row. Die Menschen leben in Zelten auf den vermüllten, stinkenden Bürgersteigen. Die Stadt scheint immer noch keine Lösung für die Drogen, die Gewalt und das ganze menschliche Elend zu haben. // „Wenigstens habe ich ihre Liebe, die Stadt, sie liebt des, einsam wie ich bin, zusammen weinen wir.“ (Red Hot Chili Peppers) // Neben dem Guten, dem Schlechten und dem Hässlichen wurde uns wieder einmal gezeigt, wie unglaublich wertvoll das Programm der Rias-Kommission ist. Es sind die exklusiven Termine mit interessanten Politikern wie Julian A. Gold, Bürgermeister von Beverly Hills, Strategen wie Garry South und Hollywood-Insidern wie Frank Fastner. Außerdem bekamen wir einen Einblick in die amerikanische Medienlandschaft, und einige schafften es sogar kurz in die Mittagsnachrichten von KTLA. Aber vor allem sind es die bereichernden Gespräche mit unseren amerikanischen Kollegen. Sie tragen dazu bei, eine Welt des Verständnisses zu schaffen. Diese eine Woche mit RIAS wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. // „Ich kann das Rhythmus-Spiel spüren. Die ganze Nacht lang. Ich denke, ich bleibe in L.A. und höre mir diesen Song an.“(B.B.King)
Julia Rubner, Dresden
Bus 720 bringt uns von reich nach arm, von Beverly Hills nach Skid Row. Die Fahrerin hält zu spät und so wandert ein Pulk deutscher Journalisten auffällig passabel gekleidet durch das Elend. Vorbei an Menschen, denen es ohne Zweifel nicht gut geht, vorbei an Zelten auf Gehwegen, vorbei an Einkaufswagen voller Habseligkeiten. Augenöffnender kann die Reise in einer Stadt der Extreme nicht beginnen. Wir lernen an diesem Tag Reverend Andy Bales kennen, den Chef der Union Rescue Mission, der versucht mit seinem Team das Leid etwas zu lindern. Es werden auf der Reise viele Begegnungen folgen. Wir treffen den Bürgermeister von Beverly Hills, Polizisten, politische Strategen und Analysten, Künstler*innen in der Villa Aurora und im Thomas-Mann-Haus. Kollegen öffnen uns die Türen bei NBC, NPR, KTLA, KABC und im ARD-Studio. Danke RIAS und unseren Gastgebern für diese großartige Alumni-Woche in L.A., danke für spannende Einblicke in die US-amerikanische Lebenswelt und vor allem danke für dieses einzigartige Kollegen-Netzwerk. Jede Begegnung mit Euch hat mich inspiriert und sie wird unvergessen bleiben. Wir sehen uns in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln, München – oder sogar in L.A., wer weiß. Und wenn ihr in Dresden seid, gebt Bescheid. Ihr seid herzlich willkommen. Immer.
Frauke Holzmeier, Köln
Los Angeles – what a ride! Zwischen Kunst, Kultur, Politik und sozialen Gefällen. Es ist kaum zu glauben, wie viele unterschiedliche Erlebnisse, Erfahrungen und Eindrücke in knapp eine Woche passen. Vielen Dank an alle, die diese Reise möglich gemacht haben! L.A. ist definitiv eine Stadt der Gegensätze. 50.000 Menschen leben hier auf der Straße. Vor allem auf der Skid Row ist zu beobachten, was das für die Menschen bedeutet. Umso ermutigender zu sehen, welche wichtige Arbeit die Union Rescue Mission leistet, um möglichst vielen Menschen einen Weg zurück zu ebnen. Auf der anderen Seite das reiche, saubere Beverly Hills mit dem Glamour des alten Hollywoods. Die Polizei rüstet technologisch auf – 2.000 Kameras überwachen das Geschehen der 35.000 Einwohner Stadt. Alles für die Sicherheit! Und sicher fühlen kann man sich in Beverly Hills auf jeden Fall. Von Diskussionen u.a. mit dem ehemaligen US-Botschafter in Deutschland Richard Grenell, dem Bürgermeister von Beverly Hills bis hin zum RTL-Reporter Frank Fastner („Der Lack in Hollywood ist ab“ ) – die Unterschiedlichkeit der Gespräche war einfach super! Dazu viele Besuchen bei Fernsehsendern mit nochmals vielen guten Diskussionen und Eindrücken. Danke, Rias! Diese Erfahrungen sind einfach unbezahlbar!
Birgit Becker, Köln
Was mich am meisten beeindruckt hat bei meiner zweiten RIAS-Reise? Die so unterschiedlichen Menschen, die für die enorme Bandbreite in den USA stehen: wir haben erfolgreiche Menschen getroffen, Menschen auf dem Weg zum Erfolg, Menschen mit Hoffnungen – und auch einige ohne jede Hoffnung. Im Elendsviertel Skid Row und in gediegenen Nachbarschaften in Pacific Palisades. Im Luxusquartier Beverly Hills und im bunten Venice am Muscle Beach. Viele von ihnen sind Einwanderer, haben in den USA eine neue Heimat gefunden: sie kamen aus Deutschland und vielen anderen Ländern, sind geflohen sind vor Hunger, Armut und politischer Verfolgung. Oder sie kamen und kommen, weil sie den amerikanischen Traum in Amerika, in Hollywood leben wollen. Für so viele waren und sind die USA ein Sehnsuchts- und ein Zufluchtsort. Aber nicht alle schaffen es, dort Fuß zu fassen. (Okay, Thomas Mann war kein ganz typischer Flüchtling, als er 1940 aus Europa in die USA kam, hatte er schon den Nobelpreis bekommen – und er hat die USA 1952 in der McCarthy-Ära wieder verlassen, als er verdächtig wurde ein gefährlicher Linker zu sein.) Wir haben inspirierende Menschen getroffen, die seit vielen Jahren erfolgreiche Morningshows oder Abendsendungen moderieren und News im hart umkämpften US-TV-Markt produzieren. Menschen, die Trump glühend verehren, Menschen, die Hollywood-Größen wie Schwarzenegger nah sind, kluge Strategen der US-Politik, Menschen, die ihr Leben der Nächstenliebe gewidmet haben, ohne Rücksicht auf ihre eigene Gesundheit. Intellektuelle, Künstler:innen und die deutsche Generalkonsulin, die in Berlin erklären will, wie Amerikaner an der Westküste ticken. Und wir haben Putin gesehen, als Installation in einem verlassenen Checkpoint in Berlin – im Wende-Museum. Vor allem haben wir unglaublich freundliche und hilfsbereite Kollegen getroffen, die unermüdlich dafür gesorgt haben, dass wir RIAS-Leute gute Gesprächspartner und reflektierte Haltungen kennengelernt haben, und immer an den richtigen Fotos-Spots Halt gemacht haben. Herzlichen Dank allen, die diese Reise möglich gemacht haben! Sie alle haben bei mir für bleibende Eindrücke und ein tieferes Verständnis der USA und von Angelinos gesorgt. Was bleibt für mich? Der Vorsatz, Kontakt zu halten mit RIAS-Kolleg:innen in Deutschland – und Kolleg:innen aus den USA weiter zu zeigen, wie wir in Deutschland in den Medien arbeiten. Ich freue mich auf bekannte und neue Kolleg:innen in Köln und überall, wo wir uns treffen!
Marcel Grzyb, Köln
Los Angeles – Stadt der Engel und zerplatzten Träume, der Stars und der Verlorenen. Wohl nirgendwo sonst in der westlichen Welt liegen Glamour und bittere Realität so nah beieinander. Für uns Journalisten hat das RIAS-Programm einmal mehr einzigartige Gelegenheiten geboten: In Gesellschaft und Politik der US-Westküste einzutauchen, spannende Gesprächspartner zu treffen und tolle Kolleginnen und Kollegen aus den USA und Deutschland kennenzulernen. Wertvolle Erinnerungen und Kontakte die bleiben.
Lydia Leipert, München
Sonnen, Palmen, Beverly Hills. Klar, das Bild kennt man aus diversen Serien mit den unglücklich reichen Stars. Einen tiefen Blick in die weltberühmte Stadt, die Teil des LA Countys ist, konnten unserer RIAS Alumni-Gruppe werfen. Wie Menschen rund um den Rodeo Drive ticken, durften wir nicht nur mithilfe unseres großartigen Gastgebers Frank Mottek lernen, sondern zum Beispiel auch bei einem Info-Speeddating mit der Marketingchefin, einem gehobenen Polizeibeamten, einem Handelskammervertreter und dem Bürgermeister der Stadt selbst. Mit circa 32.000 Einwohnern hat Bevery Hills weniger als meine Heimatstadt Memmingen im Allgäu, aber natürlich eine ganz andere Stadtstruktur: dicht mit High-End-Hotels und teuren Boutiquen bepflastert, ist Beverly Hills eine „luxury city“, die sich nach Covid und weltweiten Konflikten versucht, neu zu erfinden. Doch dieser Termin nur ein Bruchteil des vielfältigen und spannenden Programms, das die deutschen Journalist:innen erleben durften. Und ganz nebenbei hat uns LA mit seiner Vielfalt gefangenen genommen: Allein die schiere Fläche der Supermetropole war beeindruckend, aber dank Erik Kirschbaum scheuten wir nicht vor öffentlichen Transportmitteln zurück – ich konnte sogar mehrfach Fahrrad fahren (das ist der Moment, wo die Angelenos den Kopf schütteln, denn das für die Einwohner der Stadt völlig verrückt.) Danke, danke, danke an alle Alumnis, die mitorganisiert haben und natürlich an das gesamte Team von RIAS. Es war eine unvergessliche Woche.
Gregor Schmalzried, München
Los Angeles ist nicht nur als die Stadt der Engel bekannt, sondern auch als die Stadt der Träume: der Ort, an den man zieht, um große Sprünge zu machen und große Chancen zu nutzen. Auf unserer RIAS-Alumni-Reise nach Los Angeles hat sich dieses Versprechen bewahrheitet. Heutzutage haben die Träume in L.A. jedoch nur noch wenig mit dem Hollywood-Glamour von einst zu tun. Die Träume von Ruhm, Paparazzi und roten Teppichen sind verschwunden und haben den Träumen von der Startup-Welt, der KI-Revolution, dem Luxuseinzelhandel und wohlhabenden sozialen Kreisen Platz gemacht, die sich von den Kämpfen in den US-Innenstädten (sowohl gesellschaftlich als auch physisch) abgrenzen wollen. So wie sich die Welt verändert hat, hat sich auch Los Angeles verändert. Und doch hat sich Los Angeles in anderer Hinsicht nicht sonderlich verändert. Die Stadt ist immer noch auf den Autoverkehr ausgerichtet, und die vielen schönen Plätze in Downtown L.A. werden fast nie von den Menschen aufgesucht, die dort leben oder arbeiten – stattdessen werden sie zu Treffpunkten für Gruppen deutscher Touristen oder, in unserem Fall, für deutsche Journalisten. Dank des großartigen RIAS-Alumni-Programms verließ ich Los Angeles inmitten der Kultur und Energie der Stadt und habe noch immer die faszinierenden Gespräche mit Geschäftsleuten, Journalisten und Politikern im Kopf. Trotz der Unzulänglichkeiten von L.A. (die von den meisten Bewohnern häufig eingeräumt werden), kann man nicht anders, als die Stadt mit dem Gefühl zu verlassen, dass der Widerhall des amerikanischen Traums noch immer lebendig ist und irgendwie alles möglich ist. Obwohl dieses Gefühl auch mit RIAS zu tun haben könnte.
Dania Maria Hohn, Hamburg
Bis vor zwei Jahren war ich noch nie in den USA. RIAS hat es möglich gemacht. Und RIAS hat es wieder getan. Mein zweites erstes Mal in den USA. Mit dem außergewöhnlichen Alumni-Programm in Los Angeles – eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde. Ich habe Menschen getroffen, die ich sonst nie kennengelernt hätte (von Bürgermeistern über Moderatoren bis hin zu meinen wunderbaren alumni-KollegInnen). Habe Orte gesehen, an die ich nie gedacht hätte, sie zu besuchen (von Skid Row, beim Clippers Game oder auf Sendung bei KTLA im Studio). Und lernte die Komplexität und Herausforderungen („oder Chancen“) von der Gegend kennen, die bislang nur aus Filmen und Serien kannte. Schon der erste RIAS-Tag hat mir gezeigt, welchen enormen Wert das Alumni-Programm bietet. Wir fuhren zur Skid Row, einer der gefährlichsten Straßen der USA. Wo Rev. Andy Bales gegen Obdachlosigkeit und Drogenmissbrauch kämpft. Ein fast aussichtsloser Kampf. Als wir nach Downtown fuhren, sahen wir die mit Zelten bedeckten Straßen. Dort tragen wir Unternehmer zum Mittagessen im exklusiven Jonathan Club. Zwei Termine hintereinander. Zwei Realitäten. Eine Stadt. Hollywood leidet. „Der Lack ist ab“, hören wir aus Insiderkreisen. Aber, wenn man genau hinschaut, ist er noch da. Fast überall versteckt. Vom Beverly Hills Hotel bis zu den Dächern über Los Angeles. Oder am Strand von Venice Beach, umgeben von tollen Menschen, mit einem Margarita in der Hand. Ich bin so dankbar, ein RIAS-alumni zu sein.
Friedrich Steffes-lay, Berlin
Dass die Vereinigten Staaten von Amerika ein Land der Extreme sind, ist bekannt. Doch kein Zeitungsbericht, kein Podcast und keine TV-Doku kann einem das so erklären wie die persönliche Erfahrung vor Ort. Dank RIAS sprachen wir mit dem Bürgermeister von Beverly Hills, eingekreist von den Flagship-Stores von Louis Vuitton & Co. Und sahen das Elend von Skid Row, wo Obdachlose und Junkies von der Stadt ignoriert in Zeltstädten hausen. Wir sprachen mit dem demokratischen Königsmacher Garry South und dem republikanischen Trump-Ultra Richard Grenell. Dass mir das nur ein Jahr nach dem tollen Studentenprogramm mit dem Alumni-Programm ermöglicht wurde, bedeutet mir viel und war sehr wertvoll für meinen journalistischen Horizont. Und um den Spirit weiterzuleben, flogen RIAS-Alumni Florian Sädler und ich danach direkt von Los Angeles nach Kentucky, um uns gleich in den nächsten Gegensatz zu stürzen.
Simone de Manso, Brüssel, NATO Press Officer
Dank der Bemühungen unserer RIAS-Freunde und der Gastfreundschaft unserer Gastgeber in Los Angeles verging die Zeit in dieser aufregenden Woche wie im Flug. „Wir sind nicht L.A.“, hörten wir von Beamten des Rathauses in unserer vorübergehenden Heimat Beverly Hills, die gerne betonten, wie glücklich wir uns schätzen konnten, dort zu sein. Wie der Bürgermeister erklärte, ist Beverly Hills ein wichtiges Ziel für Luxusreisen, und die geplante Eröffnung einer U-Bahn-Station dort wird den Zugang von Personen, die das Netz von LA durchqueren, verbessern und die Grenzen durchlässiger“ machen, was wahrscheinlich zu Veränderungen führen wird. Bislang ist Beverly Hills fast das einzige Viertel im Großraum LA, das von „unhoused communities“ ausgenommen ist. Die Bevölkerung altert, und man bemüht sich, junge Investoren anzuziehen, doch ein Haupthindernis ist der erschwingliche Wohnraum, der auch anderswo eine Herausforderung darstellt. Das Wohnungsproblem in L.A. ist von der Innenstadt bis zu den Seitenstraßen in Santa Monica sichtbar, wo die Menschen in Zelten auf den Bürgersteigen leben. Als Teil der vielfältigen Medienlandschaft von LA konkurrieren die Sender auch auf Spanisch miteinander, das für 20 % der Bevölkerung der Stadt die erste Sprache ist. Wir erfuhren mehr über dieses große Publikum, als wir die Moderatorin des Programms von KMEX Univision, die von 5 bis 7 Uhr morgens sendet, kennenlernten, die uns freundlicherweise am Morgen nach einer ganzen Nacht Arbeit empfing. Im Laufe der Woche wurden wir auch in den Fernsehstudios von KTLA und KABC, zwei führenden Sendern in LA, herzlich empfangen. KTLA befindet sich direkt neben den Sunset Bronson-Studios. Wo sich einst eine Filmkulisse mit Pferden für die Produktion von Cowboy-Sagen befand, befindet sich heute ein gepflegter Parkplatz mit blauen Blumensträuchern. Gleich am Eingang sah eine Streikpostenkette mit streikenden Schauspielern, die passende T-Shirts trugen, eher nach einer Party als nach einem Protest aus. Dabei dauerte der Streik der Schauspieler schon sehr lange an. Steigende Kosten in L.A. treiben die Filmproduktion in andere Städte, während neue Technologien als Bedrohung für die Einkommen von Schauspielern und Filmschaffenden wahrgenommen werden. In Silicon Beach blühen die neuen Technologien, und die Stadt erfindet sich neu. In Santa Monica besuchten wir DNE, ein Start-up-Unternehmen, das immersive Content-Technologie für die Filmindustrie entwickelt. Dies war unsere erste Erfahrung mit der so genannten „erweiterten Realität“ und fühlte sich an wie ein Schritt in eine nicht allzu ferne Zukunft. Die globale Medienlandschaft verändert sich rasant, und L.A. ist dabei ganz vorne mit dabei. Die Berichterstattung über Prominente war jahrzehntelang ein Hauptschwerpunkt der Journalisten in Los Angeles. Mit dem Aufkommen von Online-Influencern müssen Prominente jedoch keine Fernsehinterviews mehr geben, um ihre Filme oder Shows zu bewerben. Sie können sich direkt online an die Öffentlichkeit wenden und haben dabei die volle Kontrolle über ihr Image, bis hin zu den Objektiven, mit denen sie fotografiert werden. Wie wir von einem langjährigen unabhängigen Fernsehproduzenten gehört haben, ist die Zeit der Prominenten im Fernsehen vorbei. Die Gesamtzuschauerzahl im Fernsehen sinkt weiter und TV-Streaming scheint die einzige Möglichkeit zu sein, junge Zuschauer bei der Stange zu halten. Dank des RIAS-Netzwerks hatten wir auch ein aufschlussreiches Gespräch mit einem hochrangigen Diplomaten aus der ehemaligen US-Regierung und einen anregenden Austausch mit einem Professor, dessen Website mit „Dan Schnur Helps You Make Sense of a Confusing Political World“ beginnt. Ihm zufolge sind die Menschen heute im Allgemeinen entfremdet, geopolitisch verängstigt und erschöpft, und die Polarisierung in den Vereinigten Staaten ist nur ein Symptom dafür. Wir besuchten den historischen Jonathan Club in Downtown LA und das Wende Museum in Culver City, das dem Kalten Krieg gewidmet ist; das Art-Deco-Hollywood-Museum, in dem Max Factor Marilyn Monroe in eine ikonische Blondine verwandelte, die Villa Aurora, in der Lion Feuchtwanger über ein Jahrzehnt lebte, und das Haus von Thomas Mann in Pacific Palisades, beides heute Veranstaltungsorte für Stipendienprogramme für Künstler und Wissenschaftler. Es war eine Woche, in der ich das große Vergnügen hatte, andere Alumni und amerikanische Gastgeber zu treffen, mit denen ich in Kontakt bleiben möchte, und die mir neue Einblicke in die Medienbranche und spannende Fragen über das, was noch kommen wird, brachte. Vielen Dank an RIAS!
Anna-Maria Schuck, Mainz
Los Angeles, die Stadt der Stars, der großen Hoffnungen – und der zerplatzten Träume. Für mich ist Los Angeles genau das: eine Stadt der Gegensätze, in der sich wie in einem Kaleidoskop die Vielstimmigkeit dieser so ungleichen US-amerikanischen Gesellschaft spiegelt. Schillernd schön und knallhart heruntergekommen. Diese Widersprüchlichkeit bei so vielen unterschiedlichen Begegnungen zwischen Beverly Hills und Skid Row in kürzester Zeit hautnah erleben zu dürfen, ist ein echtes Privileg. Vielen Dank an RIAS, vielen Dank an eine wunderbare Gruppe. Eine Woche in La La Land war eine fantastische Erfahrung und ein echtes Privileg
Wiebke Keuneke, Berlin
Los Angeles hat alles, was das Herz begehrt: Sonne, Strand, Meer, Stars, große Villen und einen lässigen Vibe. Besonders am ersten Tag haben wir den Kontrast zwischen Reichtum und Armut innerhalb kürzester Zeit erlebt. Wir starten in der Skid Row, wo tausende obdachlose und leider sehr oft auch drogenabhängige Menschen auf der Straße leben. Investoren bauen hier übrigens weiterhin Wohnungen, nur, dass niemand hierhin ziehen möchte, weil es ihnen viel zu gefährlich ist. Für die Obdachlosen sind diese Luxusapartments natürlich viel zu teuer. Was passiert also? Die obdachlosen Menschen campieren mit ihren Zelten auf den Bürgersteigen vor den leerstehenden Wohnungen… Das ist schwer nachzuvollziehen, ähnlich wie der darauffolgende Termin im Jonathan Club, der nur knappe zwei Kilometer von der Skid Row entfernt ist und deren einmalige Aufnahmegebühr 85.000 Dollar beträgt. Kurzum: Los Angeles hat alles – nur nicht für jeden.
Elena Kuch, Hamburg/Berlin
Los Angeles ist eine dieser Städte, von denen man das Gefühl hat, dass man sie sehr gut kennt. So viele ikonische Orte: Die Palmen am Straßenrand der Boulevards, ein Pool von David Hockney bemalt, die Hollywood Hills oder einfach nur ein Hot Dog Stand, der schon in vielen Filmen zu sehen war. Durch den kulturellen Einfluss sind mir die USA nah. Doch jedes Mal, wenn ich dann da bin, merke ich, dass ich mich eigentlich gar nicht so gut auskenne. Dank des RIAS Netzwerks sind uns einige Türen geöffnet worden: Wir haben einen echten Beverly Hills Cop getroffen. Wir haben gelernt, dass die Bevölkerung von Beverly Hills sehr alt geworden ist, und dass diese Stadt der Autos offenbar noch keine echte Idee für eine Verkehrswende hat. Und Hollywood? „Der Lack ist ab“, sagte einer unserer Gesprächsgäste. Auch die Türen der Universal Studios wurden für uns geöffnet. Doch drinnen: Stillstand wegen des Actor Strikes. Und bei den TV und Radio Stationen ähnliche Verunsicherung wie in unseren Redaktionen, weil immer weniger Menschen Broadcast Medien konsumieren. NBC lädt die eigenen Nachrichtensendungen bei YouTube hoch, bei NPR überlegt man, ob die Zukunft doch wieder eher im Linearen liegt, weil die Podcasts so viel Konkurrenz bekommen haben. Währenddessen machen sie aber weiter exzellenten Journalismus. Weil Kalifornien auch bekannt dafür ist, Trendsetter zu sein, bin ich zuversichtlich, dass hier bald wieder große Ideen für die Zukunft geschmiedet werden: Für den Journalismus, die Stadt und die Filmbranche. Vielen Dank an die RIAS Berlin Commission und alle Alumni für diese Reise und die Einblicke!
Vladimir Balzer, Berlin
Was für ein Erlebnis! Eine unvergessliche Woche in einer der aufregendsten Städte der USA – Los Angeles. Nun, vielleicht mehr als eine Stadt, eine urbane Landschaft mit Hunderten von Themen, die es zu behandeln gilt. Wir haben uns auf einige davon konzentriert, zum Beispiel auf die Obdachlosenkrise, die die soziale Kluft immer noch sichtbar macht, und auf die Schwierigkeiten, sie zu verringern. Aber wie immer in den USA, wenn es ein Problem gibt, gibt es auch einen gemeinsamen Sinn für zivile Aktivitäten, um es anzugehen. Der Besuch bei der Union Rescue Mission in der problematischen Skid Row war beeindruckend – zu sehen, dass es Hilfe gibt, auch wenn es noch keine Lösung für das Problem selbst gibt. Beeindruckend bei dieser inspirierenden Alumni-Reise war auch das kontroverse Gespräch mit dem ehemaligen US-Botschafter in Deutschland, Rick Grenell, der uns Journalisten aus unserer Komfortzone herausholte. Nicht zu vergessen der wunderbare Austausch mit so vielen talentierten Kollegen in verschiedenen Nachrichtenredaktionen im Raum L.A. – die meisten von ihnen waren Rias-Stipendiaten und sind nun stolze Alumni. Das zeigt: Der Geist von RIAS lebt weiter und bringt Journalisten über viele Jahre hinweg zusammen. Vielen Dank also an die Rias-Kommission und an dieses wunderbare Netzwerk von Rias-Stipendiaten!
Susanne Papawassiliu, Berlin
Was für eine Woche. Wer in Beverly Hills weiß schon, dass es eine direkte Busverbindung ins beschämendste Elendsviertel der Stadt gibt? Nur gut eine Stunde entfernt: Skid Row. Hier leben, oder vegetieren rund 15000. (!) Menschen, die letztlich aufgegeben wurden. Gäbe es nicht Institutionen wie die Union Rescue Mission. Unser erster Programmpunkt hat auf unnachahmliche Weise die Extreme verdeutlicht, die Los Angeles auch ausmachen. Und motiviert. Es gibt Menschen, denen das nicht egal ist. Ein starker Start in diese Woche, die uns nahegebracht hat, dass „low budget“ niemals ein Werbeslogan für Beverly Hills sein wird, diese Insel des gediegenen Wohlstands. Wir navigieren uns von dort mit Bussen und U bahn zu Terminen, die eine riesige Bandbreite dieser schwer zu fassenden Stadt präsentieren. Fernsehsender, die den Latinos „News you can use“ präsentieren, good old Hollywood im Museum und feinste deutsche Förderprogramme für Künstlerinnen und Künstler in atemberaubender Kulisse. Wir diskutieren(oder streiten?) mit einem republikanischen Hardliner. Wir singen Karaoke in Koreatown. Wir mingeln, suchen nach dem perfekten Spot für ein Foto mit dem Hollywood Sign, schließen Freundschaften und knüpfen weiter an diesem tollen Netz der RIAS Fellows. Unsere Kolleginnen und Kollegen aus den USA haben viel für uns möglich gemacht und vielleicht haben wir ihnen die Scheu vorm Busfahren genommen.
Erik Kirschbaum
Was für eine unvergessliche Woche in Los Angeles mit den Alumni der RIAS Berlin Kommission und unseren inspirierenden Gastrednern war das. Wir haben Teile der Stadt gesehen, die wir in unserer eigenen Stadt niemals hätten entdecken können. Wir haben voneinander und über uns selbst gelernt. Wir haben neue Freundschaften geschlossen. Wir alle haben uns mit RIAS und insbesondere mit unseren amerikanischen RIAS-Alumni-Kollegen verbunden oder wiederverbunden. Und wir sind alle ein bisschen amerikanischer geworden, zumindest für diese Woche, während wir uns in dieser ausgedehnten Metropole bewegten. Wir danken all unseren großartigen Rednern wie dem ehemaligen Gouverneur Pete Wilson, der KMEX-Moderatorin Gabriela Teissier, dem KABC-Wirtschaftsredakteur Frank Mottek, dem ehemaligen Botschafter Richard Grenell, der Generalkonsulin Andrea Sasse, Bürgermeister Julian Gold, dem KABC-Moderator David Ono, dem Trainer der südkoreanischen Fußballnationalmannschaft Jürgen Klinsmann, dem Direktor der Union Mission Andy Bales und Johannes Massner vom Jonathan Club sowie vielen anderen für ihren Enthusiasmus und dafür, dass sie sich Zeit für den RIAS genommen haben. Wir alle haben einen unstillbaren Appetit zu lernen. Ich kann euch allen gar nicht genug dafür danken, dass ihr diese Woche in LA mit mir gemeinsam unterwegs waren.
Deutsche Journalisten berichten über ihre Erfahrungen mit RIAS in den USA
Eine Gruppe von 13 deutschen Rundfunkjournalisten verbrachte drei Wochen im Rahmen eines Austauschprogramms der RIAS Berlin Kommission in den USA, um mehr über Medien, Politik und das Leben im Land zu erfahren. Sie verbrachten eine Woche in Washington DC und trafen dort Journalisten, Politiker, Analysten und Aktivisten, um dann gemeinsam nach New York zu reisen und dort eine Woche lang Gespräche zu führen. Anschließend besuchten sie eine Woche lang kleine Fernseh- und Radiosender im Mittleren Westen, im Süden und im Südwesten des Landes, um einen umfassenderen Überblick über die USA zu erhalten und sich über die Probleme in anderen Teilen des Landes zu informieren. Hier sind einige ihrer Eindrücke von ihren Erfahrungen.
Sven Knobloch, MDR, Leipzig
Da sitze ich also auf dem Beifahrersitz eines Polizeiautos, das durch die Innenstadt von Wichita, Kansas, fährt. Officer Trevor Macy und ich sind auf dem Weg zu einem Walmart, um eine Ladendiebin zu verhaften. Die Kriminalität ist durch die Decke gegangen, erzählt er mir. Das liegt an der Opioid-Krise. Drogensüchtige stehlen, um den nächsten Schuss zu bezahlen. Wir bringen die junge Frau in den Knast, wo sie verhört wird. Ein deprimierender Ort. Dies ist nur ein Moment aus meinen drei Wochen mit dem RIAS-Programm. Wir haben nicht nur über die Probleme gesprochen, mit denen die USA derzeit konfrontiert sind – wir haben sie aus erster Hand gesehen. Ich war zuvor noch nie in den USA gewesen. Für mich war es überwältigend, in Washington D.C. und New York zu sein. Und danach im Mittleren Westen zu sein, war einfach ein so starker Kontrast. Ich kam mit einigen Bildern und Stereotypen in meinem Kopf an all diese Orte, aber vor allem mit Fragen. Und sie wurden beantwortet, in intensiven Diskussionen und Begegnungen mit Journalisten, Politikern, Aktivisten und ganz normalen Amerikanern. Ich habe immer noch Fragen, aber viele Dinge, die Deutsche beim Blick über den Atlantik manchmal verwirren, verstehe ich jetzt besser. Was war mein Highlight? Ich habe Wolf Blitzer getroffen, eines meiner journalistischen Vorbilder. Was für ein kluger, witziger und engagierter Mann. Und doch bin ich mir nicht sicher: War das der Höhepunkt meiner Reise? Oder vielleicht, die Geschichte des 9/11-Überlebenden Gordon Huie zu hören? Oder im Kongress zu sein, als der republikanische Sprecher abgesetzt wurde? Oder dass uns der Reverend der Abyssinian Baptist Church in Harlem im Gottesdienst begrüßt hat? Und ist vielleicht Michael Schwanke von News 12 in Wichita mein neues journalistisches Vorbild, wegen seiner Freundschaft und seines Engagements für sein Publikum? Drei Wochen mit dem RIAS-Programm passen nicht in ein paar Zeilen. Ich werde für immer für diese Erfahrung dankbar sein. Besonderer Dank geht an Erik Kirschbaum, Pam Ortega und vor allem an die 13 Teilnehmer aus meiner Gruppe. Ihr werdet immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben!
Kirsten Gerhard, ARD, Hamburg
Wow. Ja wow, denn es fällt mir schwer Worte zu finden für das, was ich in den vergangenen drei RIAS-Wochen erlebt habe. Es waren Wochen, die ich so nicht erwartet habe und die etwas in mir bewegt haben. Menschen, die sich uns öffneten und uns ihre Geschichte erzählten. Sei es die Begegnung mit Gordon Hui, a „Tripel Survivor“ von 9/11, Überlebender, Angehöriger eines Opfers und Ersthelfer, dem es unglaublich hilft, im Gespräch mit Journalisten sein Trauma zu bearbeiten. Oder die unglaubliche Frieda Vizel, Aussteigerin aus der ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde in Williamsburg, die uns aber als Insiderin einen Einblick in diese verschlossene Gemeinde geben konnte. Oder der Besuch der Abyssinian Baptist Church in Harlem, der Reverend bedachte uns in einem Grußwort! Oder mein Host Erik Runge in Chicago, der trotz eines Trauerfalls in der Familie voll und ganz für uns da war. Oder Ryan Burrow, der es schaffte uns zu jeder Tages- oder Nachtzeit die amerikanischen Medien näher zu bringen. Überall waren wir aufs Herzlichste Willkommen und erlebten Menschen und ihre Geschichten, mit denen wir sonst nie in Kontakt gekommen wären. Es gab in diesen drei Wochen noch viel mehr interessante Keyspeaker. Sie alle zu erwähnen, dafür würde der Platz nicht ausreichen. Was wir aber auch gesehen haben, vor welchen Aufgaben Amerika steht. Wie zerrissen dieses Land ist. Wie sozial Schwächere sich dagegen wehren, dass in ihrem Viertel südamerikanische Migranten untergebracht werden. Auch das ist Amerika 2023, ein Jahr vor der Wahl. Besonderer Dank geht an Erik Kirschbaum und Pam Ortega, die dieses faszinierende Programm zusammengestellt haben. Drei Wochen Rias, das waren Erfahrungen, die mir auf jeden Fall helfen die USA besser zu verstehen und Vorurteile abzubauen. Drei Wochen Rias in solch einer großartigen Gruppe, das wird mich für immer begleiten. 🙂
Hiba Obaid, Deutschlandfunk Kultur, Berlin
Ich sitze im Auto und fahre zum Flughafen von Dallas. Es ist 7:30 Uhr am Morgen. Der texanische Sonnenaufgang färbt den Himmel, während ich an die letzten drei Wochen zurückdenke, die sich wie drei ganze Jahre anfühlten. So viele Erinnerungen strömen auf mich ein, voller Emotionen, lebendiger Szenen, Gespräche von Herz zu Herz und unzähliger Schritte. Ich war das erste Mal in den Vereinigten Staaten, und alles war neu und aufregend. Ich erinnere mich an den ersten Moment, als ich durch die Straßen von New York ging; es fühlte sich an, als würde ich in ein echtes Wunderland eintreten. Die Stadt war riesig, voller Farben, und alle hatten es eilig. Im Laufe der Tage lernte ich die amerikanische Art, Gespräche mit „How are you?“ zu beginnen. In Deutschland gehörte eine solche Frage nicht dazu, wenn man einen Kaffee bestellte. Aber hier war es ein Teil der Kultur, eine kleine Begrüßung. Ich erinnere mich noch an den verwirrten Gesichtsausdruck des Kellners, als ich nur mit „Okay“ antwortete. Sie erwarteten die Antwort: „Mir geht es wirklich gut. Wie geht es Ihnen?“
Nachdem ich zwei Wochen lang Washington und New York erkundet hatte, machte ich mich auf den Weg nach Dallas, Texas. Dort sah ich einen echten Cowboy, genau wie in den Filmen. Ich beobachtete die Menschen, die in Fort Worth sehnsüchtig auf die Bullenshows mit ihren prächtigen langen Hörnern warteten. Ich ließ mir Tacos schmecken, genoss deutsches Bier in einem gemütlichen Saloon und war berührt von der Schönheit des Sonnenauf- und -untergangs vor dem Fenster des Hauses.
Diese Erinnerungen sind für mich wertvoller als Worte es ausdrücken können. Ich bin all den Menschen, die diese Erfahrung zu einem Teil meines Lebens gemacht haben, unendlich dankbar. Ich kann es kaum erwarten, diese Geschichten mit meinen zukünftigen Enkelkindern zu teilen, denn sie haben einen besonderen Platz in meinem Herzen.
Clara Pfeffer, RTL/ntv, Berlin
„Setzen Sie sich bitte“, sagt der Mann zu mir. Mehr könne er nicht auf deutsch, aber er spricht jiddisch und damit können wir uns irgendwie auch verständigen. Er ist in Deutschland geboren, aber mit 5 Jahren ist seine Familie vor den Nazis nach New York geflohen. Heute freut er sich eine Deutsche zu treffen – in einem koscheren Restaurant mitten in Williamsburg. Der Stadtteil war für mich zunächst das Gegenteil von dem, was die USA ausmacht. Regeln bestimmen hier jeden noch so kleinen Aspekt des Lebens. Wer darf wie, wann und wo über die Straße gehen, an welchen Tagen wird welche Kleidung getragen und welches Essen darf wie zubereitet werden – für all das gibt es genaueste Anweisungen in der Chassidischen Gemeinschaft. Für Frauen dreht sich alles um Heirat und Haushalt. Die Männer widmen ihr Leben dem Studieren der Tora. Die durchschnittliche Familie hier hat acht Kinder. Die Spielplätze sind voll, fast jede Frau schiebt mindestens einen Kinderwagen. Und irgendwann gehen alle Kinder zur Schule, Jungen und Mädchen getrennt mit jeweils eigens dafür vorgesehenen Schulbussen. Nie zuvor habe ich so viele große gelbe Schulbusse gesehen.
Was auf den ersten Blick nach einem eintönigen und immer-gleichen Leben ohne Raum für Selbstverwirklichung aussieht, entpuppt sich auf den zweiten Blick durchaus als vielfältig und bunt.
Die Art, wie die Frauen ihre Perücken tragen variiert, anhand der Hüte der Männer kann unsere Stadtführerin sofort erkennen zu welcher Gruppe derjenige gehört und ob er es mit den Regeln sehr streng nimmt. Auch hier gibt es also Raum für Individualität. Und Frieda Vizel ist es wichtig, das zu zeigen. Ihr selbst war diese Welt zu klein, mit Mitte zwanzig hat sie die Gemeinschaft verlassen. Sie redet keineswegs schön, wie schwer das war und wie restriktiv das Leben in der chassidischen Gemeinde ist. Aber sie lenkt den Blick auch auf das großartige Essen, den Zusammenhalt, das Vertrauen in der Gemeinschaft. Die Menschen hier schreiben den Zugangscode zu ihrer Haustür auf Jiddisch auf ihr Klingelschild. Bei antisemitischen Vorfällen, die sich in letzter Zeit zunehmend häufen, hält die Gemeinde zusammen und bietet Unterstützung. Frieda Vizel will Vorurteile über die Gemeinde abbauen. Es gehe ihr vor allem um den Respekt für unterschiedliche Lebensweisen. Und das wiederum ist für mich genau das, was die USA ausmacht. Diese drei Wochen haben mir deutlich gezeigt, wie unglaublich vielfältig dieses Land ist. Zwischen Williamsburg und dem Broadway liegen Welten – und zwischen dem Broadway und der spanischen Kirche in East Texas ein halber Kontinent.
Die Station Week in der kleinen texanischen Stadt Tyler ist ein weiteres Puzzlestück für mich bei dem Versuch, dieses Land besser zu verstehen. Auch hier gibt es viele Regeln: Vor jeder offiziellen Veranstaltung wird gebetet. Die Bibel steht hier für viele noch über der Verfassung. Fast alle besitzen eine Waffe, die Todesstrafe wird weitestgehend unterstützt und viele wünschen sich, dass die Grenzen besser geschützt werden. Gleichzeitig wurde ich selten so warmherzig und freundlich empfangen wie hier. Latinos und Amerikaner leben friedlich Seite an Seite – fast die Hälfte der Einwohner spricht Spanisch als erste Muttersprache.
Immer wieder haben wir in unseren Gesprächen über die zunehmende Polarisierung in Amerika gesprochen. Nach dem dreiwöchigen Programm fasziniert mich aber eher, was dieses Land zusammenhält. Diese so unterschiedlichen Lebens- und Denkweisen in einem einzigen politischen System zu repräsentieren ist ein unglaublicher Kraftakt. Vor allem wenn es dabei immer darum geht die Individualität des Einzelnen zu schützen.
Nicht überall gelingt das. Immer noch wird die Afro-amerikanische Community strukturell diskriminiert. Wer kein Geld hat, hat auch keine Sicherheit. Journalisten hier haben Sorge ihre eigene Meinung zu äußern. Gleichzeitig erfüllt das Land vielerorts noch sein Versprechen, jeder noch so verrückten Idee eine Chance zu geben. Als Journalistin habe ich ein Mal mehr gelernt, wie wichtig der unmittelbare Austausch ist. Wie viel mehr wir sehen und lernen, wenn wir direkt miteinander sprechen können. Aus jedem einzelnen Gespräch der Reise bin ich mit vielen Antworten, aber mit noch mehr Fragen rausgegangen. Und vor allem mit der großen Lust, diesen Fragen weiter nachzugehen. Ich bin unglaublich dankbar, diese Erfahrung gemacht haben zu dürfen. Sie hat meinen Blick auf die USA verändert. Jedes einzelne Gespräch hat mir geholfen Vorurteile abzubauen und Annahmen zu hinterfragen. Auch die Art Dinge unmittelbar und mit einer großen Portion Optimismus anzugehen, hat mich bei unseren Rednern beeindruckt. Unangenehme Fragen wurden nicht umschifft, Kritik gerne angenommen. Davon können wir alle hoffentlich etwas mit nach Deutschland nehmen. Und ich bin sicher, dass all das meine Berichterstattung lange prägen wird. Und zwar nicht nur wenn es um die USA geht.
Der Mann, der einst vor den Nazis geflohen ist und sich heute freut, mir, einer Deutschen, seine Kultur und seinen „way of life“ zeigen zu können – hat mir gezeigt, dass es sich lohnt, weiter an die Idee der Vereinigten Staaten zu glauben.
Julia Brestrich ARD, BR, München
Ich scrolle durch mein Handy, Bild für Bild und erwische mich beim Lächeln. 2.327 Bilder und jedes davon erzählt eine Geschichte. Von drei Wochen die nicht nur meinen journalistischen Blick auf die USA verändert, sondern vor allem in mir persönlich etwas bewegt haben. In bunten Anzügen stehen wir vor dem Kapitol, dem Herzstück der Vereinigten Staaten. Zwei Bilder vorher finde ich ein Selfie, aufgenommen mit Wolf Blitzer beim gemeinsamen Frühstück und ein paar Bilder weiter das neueste NASA Projekt… oh und ein Video vom Karaoke-Abend. Was haben wir bitte alles erlebt?! Jedes Bild zeigt ein Puzzleteil, welches nach und nach mein Bild der USA zusammensetzt. Beim Anschauen versetze ich mich zurück zu glitzernden Wolkenkratzern in New York, spüre Gänsehaut als ich den 9/11-Überlebenden Gordon Huie auf dem Bildschirm sehe, schmecke das jüdische Brot „Challah“ in Williamsburg und summe im Kopf Lieder des Musicals „Chicago“ am Broadway.
Und dann taucht auch diese Stadt auf den Bildern auf. Ein ähnliches Bild wie New York und doch ganz anders. Auf den Bildern in Chicago unsere Hosts, die uns mit offenen Armen empfangen und mitgenommen haben in ihre Stadt, in ihr Leben hier. Und sie sind stolz auf ihre Stadt – das spürt man. Vor allem beim Sport, beim Basketballspiel der Chicago Bulls.
Es endet mit meinem Lieblingsbild – unsere Gruppe. Wir strahlen in die Kamera, halten unsere Zertifikate, sind getränkt von Erlebnissen, die uns RIAS ermöglicht hat. Wir waren uns am Anfang fremd und sind jetzt zu Freunden geworden. Viele der 2.327 Bilder zeigen uns gemeinsam und jedes Mal wenn ich sie jemandem zeige, werden die Bilder immer wieder ihre Geschichte erzählen, diese Reise wieder aufleben lassen, für die ich von ganzem Herzen einfach nur dankbar bin. Danke danke danke an RIAS, an Erik and Pam und das gesamte Team.
Timm Giesbers, ARD, funk, Deutschlandradio, Köln
Dass ich mal einen Tag erlebe, an dem ein Treffen mit Wolf Blitzer nicht das unbestrittene Highlight ist – damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Da guckt dieser kleine, anzugtragende Mann fast schüchtern in den Raum, sich offensichtlich fragend, ob wir wirklich alle auf ihn warten und dann liefert er ein Feuerwerk an Anekdoten ab. Er war gefühlt überall, hat Obama zum Präsidenten gekührt und Willy Brandt wieder auf die Beine. Der gleiche Kerl, der 2020 nächtelang meinen Puls mit seinen key race alerts an den Rand eines Herzstillstandes getrieben hat, unterhält uns mit Links und ist dann auch noch für Selfies zu haben.
Und das alle nur, damit eine kleine, teuer-frisierte Dame mit südamerikanischen Wurzeln und Perlenkette ihm später am Tag noch eiskalt die Show des Tages stehlen wird. Olga Ramirez-Kornacki ist im Repräsentantenhaus die Medien-Koordinatorin und braucht dringend eine eigene Doku. Während sie uns durchs Kapitol führt und darauf achtet, dass in den vielen Gängen keiner verloren geht, verstehen wir, dass weder Biden, noch Pelosi, noch irgendein GOP-Speaker (der in der gleichen Woche gerade verlustig gegangen war) hier je Chef:in war. Die letzten Jahrzehnte hieß die Queen auch nicht Elizabeth, es war Olga. Sie hat uns wirklich alle um den Finger gewickelt, sorry Wolf! Nur ein unvergesslicher Tag in drei Wochen, in der wirklich jeder einzelne Tag voll an Erfahrungen und Begegnungen war, die man einfach nicht mehr vergessen kann. Drei Wochen, die sich in bestem Sinne wie drei Monate und gleichzeitig wie drei Stunden angefühlt haben. Und nur damit ich es noch erwähnt habe: Ich war während meiner station week in St. Louis, Missouri – mehr Kontrast zum hochgeknöpften DC und dem ewig-coolen New York, kann es kaum geben. Dafür gilt hier vor allem eins als angesagt: „Midwestern nice“, das nördliche Pendant zur sourthern hospitality.
Ich könnte jetzt seitenlang so weitererzählen, möchte aber damit schließen:
Ich bin unendlich dankbar, Teil einer so vielfältigen, ewig gut gelaunten und einfühlsamen Gruppe gewesen zu sein. Ich habe Vorurteile über den Haufen geworfen, so viel Neues gelernt, Orte gesehen und Menschen kennen gelernt, mit denen ich sonst nie in Berührung gekommen wäre und wirklich the time of my life erlebt. Am Ende war ich auf dem Heimweg beim Blick aus dem Flugzeugfenster genauso traurig, wie am Ende meines Auslandsstudiums in Schweden. Das liegt ganz besonders an den tollen Menschen, mit denen ich mich gemeinsam auf diese Reise gemacht und die ich schon einen Tag nach Ende wieder vermisst habe. Meine RIAS-Gruppe, das war wirklich die coolste von allen!
Laura Waßermann, RTL, Köln
Was für eine Ehre: So lässt sich diese Reise am besten zusammenfassen. Wir haben das Weiße Haus besucht, Capitol Hill, die Washington Post. Wir waren bei Bloomberg und der New York Times – das war ziemlich spannend. Doch mit Abstand das Bereicherndste: die Menschen, die wir kennenlernen durften. Zum Beispiel Gordon Huie, Überlebender & Helfer vom 11. September, der seine Schwester an diesem Tag verloren hat. Ein beeindruckender Mann mit einer bewegenden Geschichte. Wir haben einige tolle Journalist:innen (amerikanisch und deutsch) getroffen, die uns von ihrem Alltag und ihrer Arbeit in den USA erzählt haben. All diese Gespräche – z.B. mit Wolf Blitzer, Frieda Vizel, Michael Louis Gargiulo oder Chivona Newsome – haben meinen Horizont erweitert und dafür bin ich sehr, sehr dankbar.
Was auch noch cool war: Charlie Pellett zu treffen, dessen Stimme in der New Yorker Subway legendär ist – und zwar für die Worte: „Stand clear of the closing doors please“. Danke für alles, Erik, Pam, Brandon, Adam & Michael! Das war eine unvergessliche Erfahrung.
Constanze Semidei, NDR, Hamburg
Als Gordon Huie sagt, er sei so froh mit uns Journalisten zu reden, denn wir begegneten seiner Geschichte mit Fragen statt mit Betroffenheit, konnte ich – wie um das Gegenteil zu beweisen – die Tränen nicht mehr halten. Ich war einfach überwältigt von diesem Mann, der gleichzeitig 9/11- Überlebender, Angehöriger eines Opfers und Ersthelfer ist, und in dessen Schicksal sich die ganze Monstrosität der Terrorattacken spiegelt. RIAS brachte uns in den drei Wochen unserer Reise mit den unglaublichsten Menschen in Kontakt. Jeder, jede, hatte Geschichte (n) zu erzählen und beantwortete mit viel Geduld alle unsere tausend Fragen: Olga Ramirez Kornacki, Medien-Koordinatorin im Repräsentantenhaus in Washington, Michael Gargiulo, WNBC-anchor, UN-spokesman Farhan Haq, die Ingenieure und Wissenschaftler im NASA Goddard Space Center und viele viele guest speaker mehr. Die Station Week in St. Louis, Missouri, beim public radio STLPR brachte nochmal ganz neue Eindrücke von den USA, den Medien, den Menschen. Und auch da: Hosts, die sich mit großer Hingabe um ihre shadowing-Schützlinge gekümmert haben. Meine Woche dort endete mit einer listening party: St.Louis public radio hatte die vergangenen Wochen den silbernen Trailer des Storycorps zu Gast. Dieses bundesweite Langzeitprojekt zeichnet die privaten Geschichten ganz normaler Amerikaner auf. Alle werden in der Kongressbibliothek archiviert, einige im Radio ausgestrahlt. Eine riesige oral history. Wer mitmachen will, meist zu zweit, setzt sich in den Trailer und erzählt. Und ich, ich könnte ewig zuhören. Drei Wochen RIAS Berlin Programm waren einfach nur: wow. So wie unsere Gruppe, ein unglaublich harmonischer Haufen von Individualisten mit ewig guter Laune. We might not have had a lot of „time to decompress“ but maybe the time of our lives! Danke, Erik und Pam für making it happen.
Franziska Venjakob, ntv, Cologne
„We are all humans“, sagte die Frau im koscheren Restaurant in Williamsburg. Ganz neugierig fragte sie uns nach unseren Erfahrungen, die wir bei der Tour mit Frieda Vizel über die chassidische Gemeinschaft gemacht haben. Wir erzählten, dass wir viel über den Stellenwert der Familie und der Gemeinschaft gelernt haben, redeten über Gemeinsamkeiten, aber auch von unserem neu erlernten Wissen über ihre Traditionen und Regeln. Nachdem wir uns bei dem Rundgang Mühe gegeben haben, nicht unnötig aufzufallen und das Leben der Menschen vor Ort nicht zu stören, war es schön, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und zu merken, dass das Interesse auf beiden Seiten besteht.
Dieses Gefühl durfte ich in Atlanta bei meiner Stationweek erneut erleben. Meine Host Faith Jessie nahm mich mit zu einer Homecoming-Party der Clark Atlanta Universität, die erste historisch Schwarze Universität im Süden der USA, wo bereits ihre Mutter studierte und zu einem ganz besonderen Gottesdienst im Norden der Stadt, der mir wegen der Live-Musik und Stimmung eher wie ein Konzert vorkam. Bei beiden Veranstaltungen war ich die einzige weiße Person, habe mich aber dank der vielen netten und interessierten Menschen sehr willkommen gefühlt.
Dies sind nur zwei Highlights von so vielen unglaublich spannenden Tagen. Ich bin unglaublich dankbar über die Erfahrungen der letzten Wochen und die Erlebnisse, die Rias möglich gemacht hat. Es ist so wichtig, als Journalistin im Austausch mit vielen verschiedenen Menschen zu sein, zuzuhören und Fragen stellen zu können. Jedes einzelne Gespräch in den USA hat mir geholfen, das Land, die Politik und die Menschen mehr zu verstehen.
Vielen Dank Erik und Pam für die Organisation, danke an meine tolle Gruppe und danke an alle Menschen, die ich treffen durfte und die mir so eine großartige Zeit ermöglicht haben.
Veith Karl Jänchen, RBB, Potsdam
Es ist unglaublich schwer, Worte für diese drei intensiven Wochen zu finden. Die KollegInnen vor mir haben bereits alles gesagt und ich kann dem wenig Neues hinzufügen. Für mich war es das erste Mal USA überhaupt und als gebürtiger Ossi musste ich mich manchmal kneifen: Kapitol, Weißes Haus, NASA, The New York Times, Empire State Building, Gottesdienst in der Abyssinian Church uuu. Es waren drei Wochen der Superlative … und der Einblicke, Erfahrungen und Einsichten. Ich habe einige Unterschiede zwischen den USA und Deutschland gesehen, das hat mich nicht überrascht. Das es so viele Gemeinsamkeiten gibt, leider auch die nicht so schönen, das hatte ich nicht erwartet. Ich glaube jetzt manches besser zu verstehen, was mich viele Jahre oft rat- und verständnislos zurück ließ. Am meisten haben mich die Amerikaner selbst beeindruckt: Die an Krebs erkrankte Mutter, die in der Bronx in gesundem Essen ihre Heilung und Berufung fand, die Kollegin in der Stationweek, die zwei Kinder einer drogenkranken Native American aufgenommen hat und ganz besonders Gordon Huie, der 9/11 knapp überlebte, aber seine Schwester verlor, der für immer gezeichnet ist, aber nicht verbittert. Es war ein straffes Programm, was mich körperlich und auch emotional gefordert hat und ich bin der RIAS-Kommission sehr sehr dankbar, dass sie mir diese Begegnungen ermöglichte. Ich bin froh diese Challenge gewagt und meine Komfortzone verlassen zu haben, denn ich wurde dafür mit vielen Erkenntnissen belohnt, fühle mich inspiriert über Grenzen hinweg zu denken, ausschlafen kann ich zu Hause. Ich danke auch Erik und Pam und natürlich meinen lieben KollegInnen für dieses großartige gemeinsame Abenteuer, welches uns für immer verbindet.
Katja Losch, WELT TV, Berlin
Noch in den USA, mit Blick aus dem Fenster auf die rot-goldenen Bäume Bostons, fällt es schwer, die letzten drei Wochen zusammenzufassen, denn fast jeder Tag schien so vollgepackt wie eine ganze Woche!Es war großartig, all die Orte in echt zu sehen, deren Bilder so oft Teil unserer TV-Shows in Deutschland sind: Den Kongress (am Tag nach dem Rücktritt des Sprechers), den Press Briefing Room im Weißen Haus (+ Selfies vor dem Weißen Haus), den UN-Skyscraper… ..Aber noch beeindruckender war es, so vielen verschiedenen Menschen und Kulturen zu begegnen. Zuerst und am intensivsten unsere wunderbare Kerngruppe: aus sehr unterschiedlichen Orten und Hintergründen, und alle sehr neugierig und engagiert, sich umeinander zu kümmern und einander zu helfen.
Dann das Gespräch mit den deutschen Korrespondenten über die Unterschiede zwischen den beiden Ländern. Die Ehre, am Sonntag zum Gottesdienst in der Abessinischen Kirche eingeladen zu sein. Den Stolz und die Leidenschaft von Journalisten in legendären Institutionen wie der Washington Post, Bloomberg, NYT und NBC zu spüren – und ihren Kampf für die Zukunft, den auch wir kennen. Durch das orthodoxe Williamsburg schlendern und es probieren. Kulturelle Säulen wie das Apollo-Theater und ein Musical genießen. Ein Frühstück mit einem schwarzen Aktivisten. Das immer noch gegenwärtige Trauma von 9/11 durch eine berührende Begegnung mit jemandem erleben, der zwar physisch überlebt hat – aber einen Teil seiner Familie und seinen Seelenfrieden für immer verloren hat. Und den wichtigen und heldenhaften Kampf der Anti-Defamation League gegen den Hass – der sich nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch im realen Leben gegen Juden und andere Minderheiten sowie liberale, demokratische Werte und die Menschenwürde im Allgemeinen richtet.
Eine Art Kulturschock dann bei der Ankunft zur Stationswoche in Texas, schon am Flughafen von Cowboyhütten begrüßt. Die Landschaft: meist mehrspurige Straßen mit riesigen Autos darauf. Brummende Motoren, selbst wenn der Fahrer einen Kaffee trinken geht, um bei der Rückkehr nicht zu frieren. Und obwohl die gesamte US-Geschichte von Einwanderern geprägt ist, ist sie in San Antonio so präsent wie an keinem anderen Ort, an dem ich bisher war. Überall mexikanische und lateinamerikanische Einflüsse. Ich traf ein Hausmädchen, das seit 20 Jahren in SA lebt, ohne Englisch zu sprechen…. Aber nicht nur das – auf dem Weg zu meiner Unterkunft überquerte ich die Wurzbach Road und kam an einer riesigen Ankündigung für ein Konzert des „Beethoven Männerchors, Oktoberfest“ vorbei. Meine wunderbare Gastgeberin Yami Virgin kommt ursprünglich aus Panama und arbeitet viel über Immigration und einen Kernpunkt davon – die Grenze zu Mexiko. Wir gingen zu dem 3,5 m hohen Zaun, der die Einwanderung überhaupt nicht aufhält. Dutzende von Taschentüchern im Stacheldraht auf seiner Spitze beweisen, dass die Hoffnung auf eine bessere Zukunft jeden Zaun überwindet. Gleichzeitig gilt: Je höher der Zaun, desto höher der Preis, um über die Grenze geschmuggelt zu werden…
Es war toll, Yami in Aktion zu sehen, zu erfahren, wie ein regionaler Sender arbeitet und wie hart der Wettbewerb ist. Irgendwie schockierend, dass Journalisten manchmal nur so frei sind, wie es die Werbekunden erlauben. Erstaunlich, dass in Texas Richter gewählt werden und deshalb Wahlkampf machen müssen. Und dass anscheinend Anwälte das meiste Geld in den USA verdienen, weil sie in den größten Häusern in den schönsten Gegenden wohnen. Und nicht zuletzt: Ich werde mich immer an den Alamo erinnern!
Ich bin sehr dankbar, dass ich an diesem horizonterweiternden Abenteuer teilnehmen konnte – danke Erik, Pam und Adam, dass ihr das möglich gemacht habt!
Julia Lange, Der Spiegel, Hamburg
Das RIAS-Programm bot mir die unglaubliche Gelegenheit, viele inspirierende Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zu treffen, die mein Verständnis der Vereinigten Staaten im Jahr 2023 definitiv bereichert haben. Die persönlichen Verbindungen, die ich mit Kollegen von beiden Seiten des Atlantiks geknüpft habe, und die vielfältigen neuen Eindrücke, die ich während des dreiwöchigen Programms gewonnen habe, werden sich zweifellos als sehr wertvoll für meine zukünftige Arbeit erweisen. Von der Einwanderung bis zum Umweltrecht, von der komplizierten Dynamik der nationalen bis zur lokalen Politik und von den anhaltenden Sorgen der Black Lives Matter-Führer in New York bis zum aktuellen Stand der transatlantischen Beziehungen deckte das Programm eine breite Palette von Themen ab, informierte und erweiterte meine Perspektive auf zahlreiche Themen und, was vielleicht am wichtigsten ist, knüpfte Verbindungen zwischen Menschen und Institutionen, die vorher nicht existierten. Besonders dankbar bin ich für die Möglichkeit, meine Stationswoche bei der „Texas Tribune“ in Austin, Texas, mit Ayan Mittra und seinen wunderbaren Kollegen zu verbringen. Ich war noch nie in Texas und das RIAS-Programm bot mir die einmalige Gelegenheit, mich mit den Besonderheiten der texanischen Politik und Kultur vertraut zu machen. Zu guter Letzt ein großes Dankeschön an Erik Kirschbaum und Pam Ortega, ohne die das Programm niemals so inspirierend, aufschlussreich und gut organisiert gewesen wäre.
Thomas Kempe, BR, ARD, Munich
Wieviele unfassbare, berührende und inspirierende Begegnungen kann man in drei Wochen erleben? Wen man das RIAS-Herbstprogramm 2023 als Masstab ansetzt, dann auf jeden Fall viel mehr, als man normalerweise in drei Wochen verarbeiten kann! Etwa die anrührende Geschichte des New Yorkers Gordon Hui, einem 9/11-Überlebenden. Er verlor seine Schwester in den Twin-Towers und war Ersthelfer am Tag der Terrorattacke. Oder zum Beispiel ein Frühstück mit CNN-Starjounalist Wolf Blitzer in Washington. Besuche im White House, dem US-Kongress und bei so ziemlich allen namhaften Medien – NBC, ABC, Washington Post, New York Times und natürlich die deutschen Kolleginnen und Kollegen – allesamt garniert mit fantastischen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern. Zwei Wochen „Gruppenreise“ in Washington und New York machte die Köpfe und Herzen voll – ein unglaublich gewinnbringender und spannender Einblick in das Innenleben von Politik, Medien, Gesellschaft und Kultur der USA.
Die anschließende „Station-Week“ führte mich weiter nach Dallas und hier ging es weiter, mit dem Erlebnis- und unfassbare Begegnungen-„Intensivmarathon“. An nur einem Tag:
- Die Geschichte eines Schranks aus Schlesien, mit Geheimfach, geheimen Briefen und einer jüdisch-deutschen Familien-Tragödie. 2. Mittagessen mit einer der ersten Secret-Service Agentinnen der USA. 3. Einführung in das Bedienen eines AK47 inklusive Diskussion um den Sinn und Unsinn der US-Waffengesetze – mit sehr überzeugten texanischen Waffenbesitzern. 4. Abendessen mit unseren Hosts, RIAS-Alumni und Journalistenkolleginnen in „typical local“ mexikanischem Ambiente. Ohne Worte.
Last but not least: Die Erfahrungen der Reise mit Kolleginnen und Kollegen aus verschiedensten Teilen Deutschlands und mit unterschiedlichen Hintergründen zu teilen, macht RIAS zu etwas wirklich sehr besonderem. Eine fantastische Gruppe mit so vielen schlauen Persönlichkeiten machten den Trip nochmal besser. Icing on the cake, sagt man dazu wohl. In diesem Sinn: Thanks a ton. Keep up the amazing work!
23 deutsche Journalisten lernen in Los Angeles mehr über aktuelle Themen an der Westküste der USA
23 Rundfunkjournalisten aus ganz Deutschland verbrachten eine Woche in Los Angeles, um sich im Rahmen eines „Short/Alumni“-Programms der RIAS-Berlin-Kommission über einige der wichtigsten aktuellen Themen zu informieren, die die Vereinigten Staaten, die transatlantischen Beziehungen sowie Los Angeles, Kalifornien und die Westküste betreffen.
Die deutschen Journalisten, von denen viele in den letzten 33 Jahren im Rahmen von Stipendien der RIAS-Berlin-Kommission in die USA gereist sind, flogen für das Programm vom 16. bis 20. Oktober auf eigene Faust nach Los Angeles, um sich nach vielen Jahren oder gar Jahrzehnten der Abwesenheit wieder mit den USA zu verbinden. Sie wollten auch mit vielen anderen Journalisten aus ganz Deutschland in Kontakt treten, von denen sie die meisten noch nie zuvor getroffen hatten. Sie konnten neue Netzwerke untereinander und auch mit amerikanischen RIAS-Alumni aus dem Großraum Los Angeles knüpfen.
In Los Angeles besuchte die deutsche Gruppe ein Obdachlosenzentrum in der Skid Row östlich der Innenstadt von Los Angeles und führte ein langes Gespräch mit dem unermüdlichen Leiter, Reverend Andy Bales, und seinen Mitarbeitern darüber, wie die Zahl der Obdachlosen in Los Angeles auf schätzungsweise 50.000 Menschen angestiegen ist und dass es so gut wie keine Unterstützung durch den Staat oder die Regierung zur Unterstützung der Menschen gibt.
Die Deutschen lernten auch Gabriela Teissier kennen, eine deutschsprachige Moderatorin bei LAs führendem Fernsehsender KMEX, und sprachen über die blühende hispanische Gemeinschaft in Kalifornien und die Probleme, mit denen auch diese zu kämpfen hat. Auch der Bürgermeister von Beverly Hills, Dr. Julian Gold, sprach mit der Gruppe über die besonderen Herausforderungen, denen sich eine der wohlhabendsten Enklaven im Bezirk Los Angeles stellen muss, ebenso wie ein hochrangiger Polizeibeamter aus Beverly Hills, Max Subin, über die überraschend erfolgreiche Verbrechensbekämpfung in der Kleinstadt, die zum Teil auf die Hilfe von Tausenden von Videoüberwachungskameras und
einer äußerst aktiven Bürgerüberwachung zurückzuführen ist. Sie sprachen auch mit dem ehemaligen Gouverneur von Kalifornien, dem Republikaner Pete Wilson, über die Herausforderungen, vor denen seine Partei steht, sowie mit dem ehemaligen Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, der über seine engen Beziehungen zu Donald Trump und die außenpolitischen Ratschläge sprach, die er dem ehemaligen Präsidenten erteilte.
Die deutschen Journalisten besuchten zahlreiche Fernsehstudios, darunter die Büros von NBC, KTLA, KABC und NPR, und trafen sich mit mehr als einem Dutzend amerikanischer Alumni im LA-Chapter des Alumni-Netzwerks der RIAS-Berlin-Kommission, welches von Frank Mottek geleitet wird. Auch die RIAS-Alumni Scott Shafer, Brittany Silberstein, Thomas Demane, Pam Ortega, Bita Ryan, Andrea Gutierrez, Allison Walker und Anjuli Sastry halfen bei der Organisation der vielen hochrangigen Treffen.
Die Deutschen trafen auch deutsche Journalisten in Los Angeles, darunter Frank Fastner von RTL und besuchten das Büro der ARD in Santa Monica. Sie besuchten auch das „Wende-Museum“, das dem Ende des Kalten Krieges und dem Fall der Berliner Mauer gewidmet ist, und hatten die Gelegenheit, mit mehreren bekannten politischen Experten in Los Angeles, wie Garry South und Dan Schnur, zu sprechen.
Die Besucher aus Deutschland erhielten auch die Gelegenheit, mit der deutschen Generalkonsulin Andrea Sasse im Thomas-Mann-Haus über ihre Maßnahmen zu sprechen, der Westküste der USA ein moderneres Bild von einem vielfältigeren Deutschland zu vermitteln und neue Netzwerke zwischen Kalifornien und Deutschland aufzubauen. Sie lernten auch deutsche Stipendiaten im Thomas-Mann-Haus kennen und besuchten die nahe gelegene Villa Aurore, wo sie mit einer Reihe von Stipendiaten ins Gespräch kamen.
Es war das dritte “ Kurz/Alumni“-Programm dieser Art in den USA, nachdem ähnlich große Programme 2021 in New York und 2022 in Washington DC stattfanden. Amerikaner nahmen bereits an „Short/Alumni“-Programmen nach Berlin in den Jahren 2019 und 2021 sowie nach Köln/München im September 2023 teil. Wie bei allen RIAS-Stipendienprogrammen geht es auch hier darum, Horizonte zu erweitern, Netzwerke zwischen Deutschen und Amerikanern zu schaffen und zu stärken sowie den Geist des ursprünglichen „Radio im amerikanischen Sektor“ (RIAS) auch noch über 30 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges am Leben zu erhalten.
21. Oktober 2023
14 deutsche Journalisten absolvieren 3-wöchiges RIAS-Programm – Station week inklusive
Vierzehn führende deutsche Rundfunkjournalisten begannen ihr dreiwöchiges Austauschprogramm der RIAS-B rlin-Kommission in Washington DC und New York City. Anschließend führte sie das RIAS Programm zu individuellen einwöchigen Besuchen bei amerikanischen Redaktionen im ganzen Land – von Atlanta über Sioux Falls, South Dakota, Dallas, St. Louis, Chicago, San Antonio, Tyler in Texas und Wichita in Kansas.
Während ihrer ersten Woche in Washington DC Anfang Oktober ergriffen die deutschen Journalisten zunächst die Gelegenheit, sich mit führenden amerikanischen Journalisten in der Hauptstadt zu treffen und sie ausführlich zu befragen, wie z .B. mit Wolf Blitzer von CNN, Larry Miller von WUSA9 TV und Brandon Benavidas von NBC. Auch tauschten sie sich mit führenden deutschen Journalisten in Washington DC aus, wie Roland Nelles vom Spiegel, Gudrun Engels von der ARD, Elmar Thevessen vom ZDF, Michael Wüllenweber von Welt TV und Ines Pohl von der Deutschen Welle.
Zum ersten Mal seit vielen Jahren öffnte die die Washington Post ihre Türen und gab ihnen die Möglichkeit mit David Bruns über dessen umfangreiche Bemühungen im Bereich des Video- und Audiojournalismus zu sprechen. Von Greg Smith von Pew Research erfuhren sie, welche wichtige Rolle die Religion in den Vereinigten Staaten spielt, insbesondere in der Politik.
In New York nahmen sie an einem Sonntagsgottesdienst in der berühmten Abyssinian Baptist Church in Harlem teil, tauschten sich mit dem deutschen Generalkonsul David Gill aus, besuchten die Vereinten Nationen und nahmen an deren täglicher Pressekonferenz teil und sprachen mit Scott Richman über seine Arbeit. Scott Richman leitet die Büros der Anti-Defamation League in New York/New Jersey, die Hassreden und Hassverbrechen bekämpfen. Die deutschen Journalisten trafen auch namhafte Kollegen aus der Region New York wie z.B. Michael Gargiulo von WNBC TV, Adam Reiss und Shirley Zilberstein von NBC News und DJ Cunningham von ABC News. Sie ergriffen auch die Gelegenheit, die New York Times zu besuchen und mit führenden Video- und Audiojournalisten zu sprechen.
Die Deutschen erfuhren viel Neues über die chassidische jüdische Gemeinde in Williamsburg, Brooklyn und die Herausforderungen, denen sich New York bei der Integration Tausender in den USA geborener Männer gegenübersieht, die kein Englisch verstehen oder sprechen können, obwohl sie vom Steuerzahler finanzierte Schulen besucht haben.
Sie nahmen die Gelegenheit wahr, Chivona Newsome, der Mitbegründerin von Black Lives Matter und politischen Aktivistin, in der Bronx zu treffen und mit zwei führenden republikanischen Politikern aus der konservativen New Yorker Bastion Staten Island zu sprechen. Ein weiteres Highlight der deutschen Journalisten war die „Amateur Night“ im Apollo Theater in Harlem.
Die dritte und letzte Woche verbrachten sie bei verschiedenen amerikanischen Fernseh- und Radiosendern im Mittleren Westen, Süden und Südwesten, um mehr über andere Teile der USA zu erfahren. Dort wurden sie von amerikanischen Mitgliedern des wachsenden Alumni-Netzwerks der RIAS Berlin Kommission empfangen, die ihren deutschen Besuchern großzügig die Türen zu ihren Stationen und lokalen Kontakten vom Büro des Bürgermeisters bis zum Polizeichef öffneten, um ihnen zu einem besseren Verständnis der USA zu verhelfen im Idealfall auch ihre Berichterstattung über die USA in Deutschland zu bereichern.
13. Oktober 2023
STELLENAUSSCHREIBUNG
DEUTSCH-AMERIKANISCHES AUSTAUSCHPROGRAMM, VERWALTUNGSDIREKTOR*IN
RIAS Berlin Kommission
Job Übersicht
Die RIAS Berlin-Kommission ist eine binationale Organisation, die 1992 gegründet wurde, um die deutsch-amerikanische Verständigung auf dem Gebiet des Rundfunks zu fördern. Gemäß dem am 19. Mai 1992 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika unterzeichneten Abkommen fördert die RIAS Berlin-Kommission den Austausch von Personen und Informationen im Bereich des Rundfunkjournalismus zwischen beiden Ländern.
RIAS-Programme haben es Tausenden von US-amerikanischen und deutschen Journalistinnen und Journalisten ermöglicht, das Medienumfeld, die politische Kultur und die Gesellschaft des jeweils anderen Landes kennenzulernen, und sie haben wesentlich zum gegenseitigen Verständnis beim Publikum beigetragen. Gleichzeitig haben RIAS-Alumni transatlantische Verbindungen geknüpft, die ein Leben lang halten. Auch in Zukunft wird RIAS diese Arbeit fortsetzen und Journalistinnen und Journalisten durch gezielte Programme dabei helfen, die drängendsten Themen unserer Zeit zu verstehen, journalistisch zu begleiten und gleichzeitig Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion im Journalismus zu fördern.
Wir suchen für die Leitung der RIAS Berlin Kommission mit Sitz in Berlin zum nächstmöglichen Zeitpunkt unbefristet eine*n
Verwaltungsdirektor*in (m/w/d)
Zur Rolle
In dieser Funktion leiten Sie ein dreiköpfiges Team bei der Planung, Durchführung und Fortentwicklung von Austauschprogrammen deutscher und amerikanischer Journalist*innen in die USA und nach Deutschland an. Zudem sind Sie für die Organisation eines Medienpreises der RIAS Berlin Kommission und dessen jährliche Preisverleihung zuständig. Sie arbeiten eng mit einem deutsch-amerikanischen Vorstand und zwei Vorsitzenden zusammen und sind verantwortlich für die Verwaltung des Stiftungskapitals, des Jahresbudgets, der Finanzen und des Jahresberichts der Kommission.
Idealerweise verfügen Sie über einen fundierten journalistischen Hintergrund und bringen ein solides Verständnis sowohl der amerikanischen als auch der deutschen Mediensysteme und –standards mit. Erfahrungen auf dem Gebiet von Austauschprogrammen, ein Interesse am Ausbau des wachsenden Alumni-Netzwerks sowie Interesse am Ausbau der Kontakte zu Medien und potenziellen Speakern bringen Sie ebenfalls mit. Wünschenswert sind auch Kenntnisse in den Bereichen Personalführung und Öffentlichkeitsarbeit.
Wesentliche Aufgaben
- Leitung der RIAS Berlin Kommission sowie die Repräsentation der Organisation
- Finanzplanung und Überwachung der Ausgaben, einschließlich Buchführung und Jahresabschluss
- Entwicklung und Organisation von Austauschprogrammen zur Unterstützung des Auftrags und der Zielsetzung der RIAS Berlin Kommission
- Kommunikation mit den Mitgliedern der RIAS Berlin Kommission als Aufsichtsgremium sowie Teilnehmenden, Speaker und Unterstützenden
- Pflege und Betreuung der RIAS Website und Social Media-Kanälen
- Veranstaltungsmanagement, wie z.B. die jährliche Verleihung des RIAS Medienpreises
- Zusammenarbeit mit anderen transatlantischen Organisationen
Ihr Profil
- abgeschlossenes wissenschaftliches Studium (Master/Diplom) oder eine adäquate Qualifikation
- mehrjährige Berufserfahrung, insbesondere journalistische Erfahrungen, idealerweise in der Leitung von Austauschprogrammen oder in der Zusammenarbeit mit oder Tätigkeit bei internationalen Organisationen
- gute Kenntnisse des deutschen Haushaltswesens
- Erfahrung im Projektmanagement und in der Projektzusammenarbeit
- Kenntnisse über transatlantische Partnerschaften und die Geschichte des RIAS Berlin
- Überparteilich gute politische Kontakte in Deutschland und in den Vereinigten Staaten von Amerika
- professionelle Vernetzung mit Medien, Bildungsorganisationen und Stiftungen, die sich mit den Deutsch-amerikanischen Beziehungen und Bildungsprogrammen befassen
- Verhandlungssichere Kenntnisse der englischen und deutschen Sprache
- analytische und konzeptionelle Fähigkeiten sowie eine effiziente und strukturierte Arbeitsweise
- Kompetenz in politischen Fragen
- Bereitschaft zu Dienstreisen ins In- und Ausland
- hohe interkulturelle und soziale Kompetenz
- sehr gute Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie Loyalität, Durchsetzungsvermögen und Organisationstalent
Wir bieten
- einen anspruchsvollen und vielseitigen Arbeitsplatz
- die Zusammenarbeit in einem kleinen Team
- eine abwechslungsreiche Tätigkeit im transatlantischen journalistischen Umfeld
- ein unbefristetes Arbeitsverhältnis und bei entsprechender Qualifikation, Befähigung und bei Vorliegen der sonstigen Voraussetzungen eine tarifgerechte Zuordnung analog Entgeltgruppe 14 TVöD Bund
Die Achtung kultureller Vielfalt und die Förderung der Chancengleichheit gehören zu den Grundprinzipien der deutsch-amerikanischen RIAS Berlin-Kommission. Sie gewährleistet die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern. Wir freuen uns daher besonders über Bewerbungen von Frauen. Die Stelle kann bei Interesse auch mit Teilzeitbeschäftigten besetzt werden. Bei gleicher Eignung werden Menschen mit Schwerbehinderung oder ihnen Gleichgestellte bevorzugt berücksichtigt.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns über die Zusendung Ihrer Bewerbungsunterlagen in Deutsch oder Englisch per E-Mail an: info@riasberlin.org oder apply@riasberlin.org (1 PDF; 7 MB max.)
2. Oktober 2023
Deutsche Journalisten beginnen ihr 3-wöchiges RIAS Programm in den USA
14 deutsche Rundfunkjournalisten trafen am 2. Oktober in Washington DC ein, um ein dreiwöchiges Austauschprogramm der RIAS-Kommission Berlin zu beginnen – das siebte von acht geplanten RIAS-Austauschprogrammen in 2023, an denen insgesamt 130 Journalisten aus den USA und Deutschland teilnehmen. Die deutschen Journalisten, viele von ihnen erfahrene Rundfunkmitarbeiter, kommen von privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern aus ganz Deutschland. Die erste Woche treffen sie in Washington DC mit amerikanischen und deutschen Journalisten und Politikern zusammen, die zweite Woche in New York City und die dritte Woche verteilen sie sich über das ganze Land, um bei lokalen Sendern im Mittleren Westen, Süden und Südwesten mit RIAS-Alumni aus den USA zu arbeiten. Hier sind kurze Beschreibungen der deutschen Journalisten:
Aline Abboud, ARD, Hamburg
Aline Abboud ist Moderatorin der ARD-„Tagesthemen“. Sie ist die erste in Ostdeutschland geborene Frau, die eine der Moderatorinnen des ARD-Hauptprogramms am Abend ist. Sie studierte Arabisch an der Universität Leipzig und hat in Istanbul und Beirut gearbeitet. Zuvor war sie als Rundfunkjournalistin tätig. Aline Abboud hat familiäre Bindungen zum Libanon und spricht fließend Arabisch.
Kirsten Gerhard, ARD, Hamburg
Kirsten Gerhard ist Moderatorin bei der ARD. Sie arbeitet für den ARD-Nachrichtenkanal tagesschau24 und für die ARD-Tagesschau. Sie war auch als Radiojournalistin und als Moderatorin für den Sat-1 tätig. Außerdem berichtete sie als Journalistin für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel und für Deutsche Welle TV.
Katja Losch, WELT TV, Berlin
Katja Losch ist Moderatorin bei dem Nachrichtensender WELT TV. Dort moderiert sie Nachrichtensendungen und das WELT-Wirtschaftsmagazin. Außerdem arbeitet sie als Reporterin im Außeneinsatz und produziert TV-Reportagen zu Wirtschafts- und Umweltthemen. Katja Losch hat auch für den Sender Sat-1 gearbeitet und verbrachte einen Teil ihrer journalistischen Laufbahn in Salzburg, Österreich, im Senegal und in Paris.
Veith Karl Jänchen, RBB, Potsdam
Jänchen ist leitender Rundfunkredakteur und Reporter beim RBB im Land Brandenburg. Er arbeitet für verschiedene TV-Ressorts, darunter die Bereiche Politik, aktuelle Informationen und Unterhaltung. Er ist maßgeblich an der Auswahl, Entwicklung und Verwaltung von Inhalten und Themen für die Nachrichtensendungen des öffentlich-rechtlichen Senders beteiligt.
Clara Pfeffer, RTL/ntv, Berlin
Clara Pfeffer ist politische Korrespondentin für RTL und ntv. Sie arbeitet für die täglichen Nachrichtensendungen von RTL und ntv in Berlin, moderiert einen Klima-Podcast und eine Klima-TV-Show. Sie ist Expertin für Klimapolitik und Wirtschaft. Sie studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln und begann ihre journalistische Karriere als Außenreporterin bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Clara Pfeffer hat familiäre Wurzeln in Brasilien und hat mehrere Jahre in Südamerika gelebt. Sie spricht fließend Portugiesisch.
Hiba Obaid, Deutschlandfunk Kultur, Berlin
Hiba Obaid ist Journalistin und Social-Media-Redakteurin bei Deutschlandfunk Kultur. Außerdem ist sie Podcasterin. Sie studierte Arabische Literatur an der Universität von Aleppo und schrieb für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen in Syrien, dem Libanon, der Türkei und Deutschland. Seit Oktober 2015 lebt sie in Berlin und schreibt auch für die Welt, die taz und den Tagesspiegel. Sie hat familiäre Bindungen in Syrien und spricht Arabisch.
Sven Knobloch, MDR, Leipzig
Sven Knobloch ist Fernsehreporter für den MDR. Er arbeitet für die regionale Nachrichtensendung MDR Aktuell und nationale Nachrichtensendungen wie Tagesschau und Tagesthemen. Knobloch ist Experte für Politik und soziale Strömungen.
Julia Brestrich ARD, BR, Munich
Julia Brestrich ist Reporterin und Moderatorin für die ARD. Sie arbeitet im Nachrichtenbereich der täglichen TV-Nachrichtensendung BR24 und BR24live und kennt sich gut mit sozialen Medien aus. Sie produziert Videos für Jugendliche auf Instagram und TikTok. Bestrich hat familiäre Bindungen nach Polen.
Thomas Kempe, BR, ARD, Munich
Thomas Kempe ist Redakteur und Reporter für die ARD. Er arbeitet hauptsächlich für BR24/ ARD-aktuell in München. Kempe hat sich als Nachrichtenredakteur auf die Berichterstattung über Großereignisse wie das G7-Treffen in Elmau, Bayern (2022) oder die jährliche Münchner Sicherheitskonferenz spezialisiert.
Julia Lange, Der Spiegel, Hamburg
Julia Lange ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Faktencheckerin in der Auslandsredaktion von Der SPIEGEL. Sie ist spezialisiert auf Politik und Kultur in den USA, transatlantische Beziehungen und Russlandpolitik. Lange hat an der Universität Hamburg in Amerikanistik promoviert, wo sie noch immer lehrt. Lange hat familiäre Bindungen nach Russland und spricht fließend Russisch.
Timm Giesbers, ARD, funk, Deutschlandradio, Köln
Timm Giesbers ist Moderator, Reporter und Digital Developer für die ARD und funk. Er moderiert einen Doku-Kanal auf YouTube, der sich auf Themen für die Generation Z spezialisiert hat. Außerdem berichtet Giesbers live für das ARD-Morgenmagazin. Giesbers‘ Berichterstattung konzentriert sich auf Themen wie Armut, Bildung und soziale Gerechtigkeit, einschließlich Queer-Leben und Diskriminierung.
Constanze Semidei, NDR, Hamburg
Constanze Semidei ist Nachrichtenredakteurin bei der ARD. Sie arbeitet für die täglichen Nachrichtensendungen der NDR-Hörfunksender, darunter auch für das ARD-Hörfunknachtprogramm. Semidei schreibt, produziert und moderiert Radionachrichten. Außerdem verfasst sie Texte für die NDR-Homepage und den Twitter-Kanal. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Politik und Geschichte, insbesondere die der DDR.
Franziska Venjakob, ntv, Cologne
Venjakob ist Redakteurin bei ntv. Sie ist für die politische Berichterstattung zuständig. Zuvor nahm sie an zwei Austauschprogrammen für Journalisten in Russland (Sankt Petersburg und Moskau) teil. Venjakob hat sich auf Sozialpolitik, Migration und Klimafragen spezialisiert.
Laura Waßermann, RTL, Köln
Laura Waßermann ist Social-Media-Journalistin bei RTL Deutschland, wo sie sich auf Nachrichten und Politik spezialisiert. Sie ist vor allem für die Betreuung der Instagram- und TikTok-Kanäle von RTL zuständig. Außerdem gibt sie Workshops für Journalisten und Studenten.
Pam Ortega zur RIAS-Alumna des Jahres 2023 ernannt
Pam Ortega, eine Einwanderungsforscherin aus Oklahoma City, Oklahoma, wurde von der RIAS Berlin Kommission als Alumna des Jahres 2023 für ihre unermüdlichen Bemühungen geehrt, amerikanische und deutsche Journalisten und Studenten zusammenzubringen. Ortega nahm 2018 am anfänglichen RIAS-Studentenprogramm für Amerikaner und 2022 an einem RIAS-Standardprogramm für Journalisten teil. Sie hat RIAS bei der Organisation von Programmen für deutsche Journalisten und Studenten in den USA intensiv unterstützt und sich bei der Vorbereitung amerikanischer Journalisten und Studenten auf die Stipendien in Deutschland stark engagiert.
RIAS Berlin Verwaltungsdirektor hört auf, Suche nach Nachfolger*in hat begonnen
Erik Kirschbaum, seit 2016 Exekutivdirektor der RIAS Berlin Kommission, sagte, er werde zum Ende des ersten Quartals 2024 aufhören, nachdem er das deutsch-amerikanische Austauschprogramm für Rundfunkjournalisten in den letzten sieben Jahren geleitet hat. Die Zahl der Austauschprogramme zwischen Deutschland und den USA hat sich seit 2016 von fünf auf acht Programme fast verdoppelt, und auch die Zahl der US-amerikanischen und deutschen Journalisten, die über den Atlantik reisen, um mehr über das Land des jeweils anderen zu erfahren, hat sich von rund 50 auf etwa 130 pro Jahr erhöht.
Das deutsch-amerikanische Austauschprogramm mit Sitz in Berlin hat die Suche nach einem neuen Verwaltungsdirektor /Verwaltungsdirektorin für die in Berlin ansässige binationale Organisation eingeleitet. Kandidaten/Kandidatinnen für die Stelle, die Anfang 2024 antreten soll, können sich an info@riasberlin.org wenden. Weitere Einzelheiten zur Stelle werden in Kürze veröffentlicht.
„Es war eine Ehre, die RIAS Berlin Kommission in den letzten sieben Jahren zu leiten“, sagte Herr Kirschbaum, der von 2013-2016 auch Mitglied des zehnköpfigen RIAS-Vorstands war und seit 1997 als Gastredner für RIAS-Programme tätig war. „Ich schätze die Unterstützung des Vorstands für alle Reformmaßnahmen, die wir zur Stärkung des RIAS durchgeführt haben, und ich werde das Alumni-Netzwerk für all die Energie, die die Journalisten in die Verbesserung unserer Programme gesteckt haben, in Erinnerung behalten.“ Erik Kirschbaum, 63, sagte, er wolle sich wieder auf den Journalismus und das Schreiben konzentrieren sowie Projekte im Bereich erneuerbarer Energien und Immobilien weiter verfolgen.
Die RIAS Berlin Kommission ist eine binationale deutsch-amerikanische Organisation, die 1992 von der deutschen und der US-amerikanischen Regierung gegründet wurde, um den transatlantischen Austausch im Bereich des Rundfunkjournalismus zu fördern, Horizonte zu erweitern und transatlantische Netzwerke für Rundfunkjournalisten aus beiden Ländern zu schaffen. Im Laufe der Jahre haben fast 2.000 deutsche und amerikanische Journalisten und Journalismusstudenten an den ein- bis dreiwöchigen Austauschprogrammen teilgenommen, darunter viele wichtige Rundfunkjournalisten beider Länder. Hunderte von Alumni nehmen an Alumni-Programmen und Veranstaltungen mit ihren lokalen Chaptern teil und unterstützen Gastjournalisten aus Deutschland und den USA.
Die RIAS Berlin-Kommission schreibt außerdem jährlich den RIAS-Medienpreis für herausragenden Radio-, Fernseh- und Digitaljournalismus in Deutschland und den USA aus; zu den jüngsten Preisträgern gehören Wolf Blitzer (CNN), Ingo Zamperoni (ARD), Jan Philipp Burgard (ARD), Katrin Bennhold/Claire Toeniskoetter (The Daily bei der New York Times) und Stephanie Wolf (Louisville Public Media).
Erik Kirschbaum ist der zweite Verwaltungsdirektor an der Spitze des RIAS und tritt in die Fußstapfen von Rainer Hasters, der die Kommission in den Jahren 1992 bis 2016 als Verwaltungsdirektor 25 Jahre lang mitgestaltet und geprägt hat.
Anbei eine persönliche Mitteilung Kirschbaums an die Teilnehmer und Preisträger des RIAS:
Liebe Freunde beim RIAS
vielen Dank für all eure wunderbare Unterstützung, eure Fragen, eure Neugier und euren Wissensdurst in den letzten 7 Jahren bei RIAS-Programmen, bei RTDNA-Kongressen und vor allem bei unseren sechs großen 30-Personen-Alumni-Programmen seit 2019. Ich wollte euch informieren, dass ich in etwa 6 Monaten als Verwaltungsdirektor des RIAS aufhören werde, sobald ein neuer Direktor/Direktorin im Amt ist. Ich freue mich darauf, im nächsten Lebensabschnitt wieder mehr zu schreiben und journalistisch zu arbeiten und einiges an Zeit und Kraft nachzuholen, die ich seit Beginn dieser unvergleichlichen Reise im Jahr 2016 verpasst habe. Ich freue mich auch darauf, meine Familie, meine Kinder und Enkelkinder wiederzusehen. Einige neue Projekte im Bereich Solarenergie und Immobilien sind ebenfalls in der Entstehung. Und falls sich jemand aus dem RIAS-Alumni-Netzwerk oder anderswo für einen der besten Jobs der Welt interessiert, meldet euch bitte, wenn ihr weitere Informationen benötigt. Weitere Einzelheiten werden demnächst auf der RIAS-Website und an anderer Stelle veröffentlicht.
In diesem letzten Kapitel der letzten 10 Jahre beim RIAS, einschließlich der ersten drei Jahre als Vorstandsmitglied und der 13 Jahre davor als Gastredner in Bonn und Berlin, war es eine Ehre und ein Privileg, Sie zu treffen, mit Ihnen zu reisen, neue Dinge mit Ihnen zu lernen und mit Ihnen zu lachen. Du hast mich aus meiner Komfortzone herausgeholt und ich habe jede Minute davon genossen. Du hast mir in den letzten 7 Jahren ein Leben voller Erinnerungen und unzähliger neuer Freundschaften geschenkt. Dein unstillbarer Appetit zu lernen hat mich inspiriert. Wahrscheinlich mehr als alles andere habe ich es genossen, zu sehen, wie du an – und nach – unseren ehrgeizigen Programmen ….. gewachsen bist, auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt übermäßig herausfordernd oder anspruchsvoll erschienen. Ich habe auch enorm viel von Ihnen und Ihren Gruppen gelernt. Ziel ist es, Horizonte zu erweitern, transatlantische Netzwerke aufzubauen und den Geist der ursprünglichen RIAS-Radio- und Fernsehsender am Leben zu erhalten. Ich wollte Sie ein wenig aus Ihrer „Komfortzone“ herausholen und weiß Ihre Bereitschaft zu schätzen, mit mir dorthin zu gehen. Nochmals vielen Dank für all Ihr „hartes Rudern“ im Laufe der Jahre. Ich weiß es auch sehr zu schätzen, dass Sie mir geholfen haben, das Alumni-Netzwerk auszubauen, die Vielfalt in all unseren Programmen zu erhöhen und unsere Sendepläne ständig zu verbessern.
Ich denke, wir haben gemeinsam viel erreicht – nicht zuletzt zwei Programme, die jedes Jahr neuen Horizonterweiterungen für Studenten dienen, und unsere dynamischen Alumni-Programme. Ich werde all den Alumni immer dankbar sein, die uneigennützig so viel von ihrer Zeit investieren, um unsere Programme und Alumni-Chapter jedes Jahr zu optimieren. Ich kann Ihnen gar nicht genug für all das danken, was ihr im Laufe der Jahre geleistet habt, und ich freue mich darauf, euch wiederzusehen und in Verbindung zu bleiben.
Mit freundlichen Grüßen
Erik
In München treffen US-amerikanische Journalisten politische Persönlichkeiten, Journalisten und besuchen das Oktoberfest
Das dritte Alumni-Kurz-Programm der RIAS-Berlin-Kommission führte 32 amerikanische Journalisten am 19. September im ICE mit bis zu 240 Stundenkilometern von Köln nach München, wo die zweite Hälfte des Programms stattfand. Einige der Journalisten nutzten die vierstündige Zugfahrt, um live an ihre Stationen in den USA zu berichten.
Nach ihrer Ankunft in München begaben sie sich rasch zu ihrem ersten Termin in der Paulaner-Brauerei am Nockherberg, um von zwei Braumeistern mehr über die Kunst des Bierbrauens in der Brauerei zu erfahren, deren Ursprünge bis ins 16 Jahrhundert zurückreichen. Die Amerikaner erfuhren, wie wettbewerbsintensiv die Bierherstellung in Deutschland ist und wie Paulaner sich bemüht, sein Produkt jedes Jahr zu verbessern. Sie besuchten auch die BMW-Zentrale in München für eine Werksbesichtigung, die jüdische Gemeinde in München, die Zentrale des Bayerischen Rundfunks und sprachen eine Stunde lang mit dem bayerischen Staatssekretär für Bundesangelegenheiten und Leiter der bayerischen Staatskanzlei, Florian Hermann. Er sprach über die bayerische Landtagswahl am 8. Oktober und den Druck, der auf der regierenden Christlich-Sozialen Union lastet.
Die Amerikaner sprachen auch mit leitenden Journalisten des BR-Fernsehens und verbrachten einen Nachmittag auf dem Oktoberfest, um sich über die besonderen Herausforderungen zu informieren, mit denen die 600-köpfige Polizei des Volksfests konfrontiert ist. Außerdem erfuhren sie, wie Paulaner neue Hightech-Patente entwickelt hat, um die Effizienz in den Bierzelten mit 8.000 Sitzplätzen zu verbessern, und sprachen mit dem Vorstandsvorsitzenden von Paulaner darüber, wie die Brauerei die schwierige Covid-19-Ära hinter sich gelassen hat.
Angesichts der bevorstehenden bayerischen Landtagswahl hatten die Amerikaner auch Gelegenheit, mit der Vorsitzenden der Grüneni, Katharina Schulze zu sprechen. Sie erzählte, was sie 2008 in Detroit als Wahlkampfhelferin des damaligen US-Kandidaten Barack Obama gelernt hat und wie sie den „Tür-zu-Tür-Wahlkampf“ nach amerikanischem Vorbild für ihre Partei in Bayern nutzbar machte. Außerdem sprachen die Journalisten mit dem CSU-Landtagsabgeordneten Gerhard Hopp über den CSU-Wahlkampf und seinen Wahlkreis im Osten Bayerns in der Nähe der tschechischen Grenze.
Sie erhielten auch die Gelegenheit, mit Stefan Kornelius, einem leitenden Redakteur der Süddeutschen Zeitung, zu sprechen. Sie besuchten die Allianz Arena, um einen Blick hinter die Kulissen des Stadions zu werfen, in dem der FC Bayern München zu Hause ist, besuchten die Deutsche Journalistenschule und viele besichtigten die KZ-Gedenkstätte Dachau.
Das Programm wurde größtenteils von den lokalen RIAS-Alumni-Chaptern in München und Köln organisiert. Die Amerikaner trafen während des Programms Dutzende von deutschen RIAS-Alumni, die ihr Wissen über Deutschland und die transatlantischen Beziehungen auch Jahre und manchmal Jahrzehnte nach ihrer ersten Teilnahme an einem RIAS-Programm vertiefen wollen. Viele der Amerikaner nutzten die Programmtreffen auch für Reportagen, an denen sie für ihre Sender in den USA arbeiteten.
Eindrücke US-amerikanischer Journalisten nach RIAS-Programm in Deutschland
Hier sind persönliche Eindrücke von 8 US-Journalisten, die vom 3. bis 16. September 2023 ein zweiwöchiges Austauschprogramm mit der RIAS Berlin Kommission in Brüssel und Deutschland erlebten. Sie verbrachten jeweils zwei Tage in Köln, Brüssel, Erfurt und eine Woche in Berlin, mit dem Ziel, ihren Horizont zu erweitern und Netzwerke zwischen deutschen und US-amerikanischen Rundfunkjournalisten aufzubauen.
Shirley Zilberstein, NBC News , New York, New York
RIAS schafft offene Türen. Ich bin voller Neugier in Deutschland angekommen – wohl wissend, dass das heutige Deutschland und sein Platz in der europäischen Gemeinschaft angesichts seiner fast noch jüngeren Geschichte ein politisches Wunder ist – aber ich musste es selbst aus erster Hand sehen. Die Begegnungen mit deutschen Politikern, EU- und NATO-Vertretern und prominenten Journalisten, die auf beiden Seiten des Atlantiks über das Geschehen berichten, vermittelten mir ein unmittelbares Verständnis für die drängenden globalen Probleme und die wichtige Rolle Amerikas in diesen Fragen. RIAS bedeutet für mich, Zugang zu Menschen zu haben, die mir neue Themen in schmackhafter Form erklären und mich offen in neue Denkweisen über Dinge einführen können, über die ich schon seit Jahren berichte, die aber einen Ozean entfernt sind. Wenn Sie eine schnelle und gründliche geopolitische Ausbildung wünschen, packen Sie ein paar Snacks und Ihre Wanderschuhe ein und machen Sie sich auf die Reise.
Susan Huang, CNN, Atlanta, Georgia
Für Journalisten gibt es nichts Besseres, als vor Ort zu sein, um eine gute Story zu erzählen. Die Teilnahme am RIAS-Programm bedeutete für mich, Deutschland aus erster Hand kennenzulernen – vom heutigen Sitz der Regierung bis hin zu seiner Vergangenheit und den Schrecken der Stasi-Gefängnisse. Die Gespräche mit Journalisten, Politikern und einem inspirierenden Künstler, der uns in seinem Atelier empfing, sowie die Besuche bei der Europäischen Kommission und der NATO vermittelten mir ein vollständigeres Bild von dem, worüber ich aus der Ferne berichte. Sie beleuchteten die Gemeinsamkeiten und Herausforderungen, mit denen beide Länder konfrontiert sind, und offenbarten auch deutliche journalistische Unterschiede (Zitatberechtigung!). Ich bin dankbar für die Möglichkeit, an einem Programm teilzunehmen, das meinen Horizont erweitert, meine Ansichten in Frage gestellt und die Bedeutung der transatlantischen Beziehungen verdeutlicht hat; diese Art des Lernens kann man sicherlich nicht in der Redaktion machen. Und dies mit einer erstaunlichen Gruppe von Journalisten zu erleben, ist etwas, das ich nie vergessen werde. Dies ist zweifellos nur der Ausgangspunkt für eine lebenslange Neugier, die zu einem größeren, differenzierteren Verständnis von Themen führt, das sich in meinen Sendungen für ein globales Publikum widerspiegeln wird.
Bita Ryan, NBC News, Los Angeles, California
Stellen Sie sich die ersten Jahre Ihrer journalistischen Laufbahn vor – die Erfahrung, mit beeindruckenden Kollegen zu lernen, sich mit führenden Vertretern aus Wirtschaft und Politik auszutauschen und unglaublichen Zugang zu wichtigen Institutionen und Sehenswürdigkeiten zu erhalten. Das ist die Bedeutung des Journalistenprogramms von RIAS Berlin. Nach einer zweiwöchigen Reise von Köln über Brüssel nach Erfurt und dann nach Berlin wurde uns vor Augen geführt, welche Bedeutung die internationale Gemeinschaft dem Handeln der Vereinigten Staaten im In- und Ausland beimisst. Geopolitik, nationale Politik, Krieg und Frieden, Klimawissenschaft, die Medienlandschaft – kein Thema blieb unberücksichtigt, und jede Diskussion wurde aus einer Perspektive geführt, die wir in unseren täglichen Redaktionsblasen manchmal vermissen. Ich bin dankbar für dieses Programm und für die beeindruckenden Journalisten, die mich auf dieser Reise begleitet haben. Ich kehre nach Hause zurück und bin so begeistert wie eh und je von meiner Karriere und der Berichterstattung über die aktuellen Themen.
Jason Whitely, WFAA, Dallas, Texas
Der Zugang, den die RIAS-Teilnehmer zu führenden deutschen Politikern und Medienfachleuten erhalten, ist einmalig im Leben. Bevor ich an dem Programm teilnahm, dachte ich, ich hätte ein grundlegendes Verständnis der europäischen Politik und ihrer Prioritäten. Aber das zweiwöchige, intensive RIAS-Programm hat diese Kenntnisse wirklich geschärft. Unsere kleine Gruppe erfahrener Journalisten nahm eine neue Perspektive auf Deutschland und Europa mit nach Hause, die zweifellos dazu beitragen wird, unsere Berichterstattung zu beeinflussen. Außerdem gewinnt man neue Freunde fürs Leben und schließt sich einem Netzwerk von RIAS-Alumni aus der ganzen Welt an. Dieses Journalismus-Programm ist einzigartig. Lassen Sie es sich nicht entgehen!
Ariel Plotnick, Washington Post, Washington, D.C
Ich reiste mit ein paar Koffern in Deutschland an und verließ das Land zwei Wochen später mit sieben lebenslangen Journalistenfreunden, einem tieferen Verständnis des Landes und einem neuen Rahmen für das Nachdenken über die Geopolitik von heute. Während sich die USA den Wahlen im Jahr 2024 nähern, der Krieg in der Ukraine weiter andauert und die AfD in Deutschland an Popularität gewinnt, zeigten die Gespräche, die wir im Rahmen von RIAS führten, wie eng Deutschland, die USA und die Europäische Union miteinander verflochten sind. Durch das Treffen mit Auslandskorrespondenten und deutschen Redaktionsleitern gab uns RIAS die Möglichkeit, die Gemeinsamkeiten – und Unterschiede – zwischen den Medienlandschaften unserer beiden Länder zu erkennen (und daraus zu lernen). Ich bin zutiefst dankbar dafür, dass ich Berlin, Köln, Brüssel und Erfurt zusammen mit meinen RIAS-Kollegen, die inzwischen zu Freunden auf Lebenszeit geworden sind, bereisen und erkunden konnte.
Michael Schwanke, KWCH, Wichita, Kansas
Ich stieg am anderen Ende der Welt gemeinsam mit völlig Fremden aus dem Flugzeug, aber zwei Wochen später kehrte ich mit neuen Freunden fürs Leben nach Hause zurück. Um beruflich zu wachsen, muss man Kontakte knüpfen und ständig dazu lernen. Der RIAS verschaffte mir Zugang zu Menschen und Orten, von denen ich als Journalistin zuvor nur träumen konnte. Ich habe festgestellt, dass die Herausforderungen für Journalisten, egal wo auf der Welt man sich befindet, weitgehend die Gleichen sind. Wir können so viel voneinander lernen, und dieses Programm bringt Menschen zusammen, denen es am Herzen liegt, gute Geschichten zu erzählen, die Wahrheit ans Licht zu bringen und für Transparenz zu sorgen. Diese Erfahrung hat meine Sichtweise auf einige der schwierigsten Themen der Welt grundlegend verändert. Ich möchte allen, die diese unglaubliche Erfahrung möglich gemacht haben, meine tiefe Dankbarkeit aussprechen!
Laura Baines, Seattle, Washington
Im September 1998 zog ich aus einer Laune heraus in einer kritischen Phase meines Lebens nach Deutschland. Am Ende blieb ich etwa 2 Jahre – eine Entscheidung, die mich für immer verändert hat. 25 Jahre später, im September 2023, nun als erfahrener Journalist, war meine Rückkehr nach Deutschland im Rahmen des RIAS-Austauschprogramms für US-amerikanische und deutsche Journalisten ein tiefgreifender Moment, in dem sich der Kreis schloss. Das Herzstück des RIAS-Programms ist die Leidenschaft, Horizonte zu erweitern, transatlantische Verbindungen zu pflegen und ein lebenslanges Engagement für das Lernen zu fördern. In all diesen Punkten hat dieses Programm überzeugt. Aber der unvergleichliche Zugang zu internationalen führenden Journalisten ist nur der Anfang. Durch die Verbindung mit dem weltweiten RIAS-Alumni-Netzwerk wird das gemeinsame Engagement für die Wahrung der Integrität des Journalismus deutlich. Was wir als Journalisten tun, ist wichtig… egal, wo wir leben. Und was vielleicht noch wichtiger ist: Während dieses Programms habe ich auch Freunde fürs Leben gefunden.
Deepa Shivaram, NPR, Washington, D.C.
Wer über die US-Politik in den USA berichtet, hat nicht immer die Möglichkeit, eine globale Perspektive einzunehmen. Beim RIAS konnte ich aus der Washingtoner Blase heraustreten und von Experten und Leuten vor Ort in Deutschland und Belgien hören, die bei unseren vielen Treffen eine andere Sichtweise einbrachten. Sei es der Krieg in der Ukraine, der Klimawandel oder die Einwanderung – wir hörten ständig von allen Seiten des Spektrums, und vor allem hatten wir Zeit für Gespräche. Im täglichen Nachrichtenzyklus wünsche ich mir oft, dass ich in Interviews mehr Zeit hätte, um Fragen zu stellen, die über das hinausgehen, was ich für die Story brauche. Der RIAS bietet zwei Wochen lang genau das – lernen, mehr Fragen stellen und noch mehr lernen.
US-Journalisten beginnen in Köln ein einwöchiges spezielles Alumni-Programm
Amerikanische Journalisten, die in den letzten 25 Jahren an den Austauschprogrammen der RIAS Berlin Kommission teilgenommen haben, kamen in Köln zum Auftakt eines speziellen einwöchigen „Kurz-/Alumni“-Programms zusammen, um einen aktuellen Blick auf Deutschland zu werfen, neue Kontakte zu anderen in den USA lebenden Alumni zu knüpfen und sich mit deutschen Alumni des binationalen Programms zu treffen.
Die Amerikaner machten den Anfang mit einem einstündigen Treffen mit dem Programmdirektor des WDR-Fernsehens in Köln, Jörg Schönenbörn, gleich nach seiner Moderation des Fernseh-Talkshow „Presseclub“ moderiert hatte, die jeden Sonntag von Millionen von deutschen Zuschauern gesehen wird.
Schönenbörn sprach über die sich verschärfende Wohnungsnot in Deutschland, die bevorstehende wichtige Landtagswahl in Bayern, einige der Veränderungen und Entwicklungen in den deutschen Rundfunkmedien und seine Erleuchtung während der Wahl 2016 in den USA, als er an einer Reportage in New Mexico arbeitete und plötzlich verstand, warum Donald Trump bei den einfachen Amerikanern einen so tiefen Eindruck hinterlassen hatte.
Die Amerikaner besuchten auch die Hörfunk- und Fernsehredaktionen des WDR und sprachen mit den Journalistinnen Jutta Drug und Birgit Becker sowie dem „1Live“-Reporter Mathis Trapp. Sie nahmen auch an einem katholischen Gottesdienst im Kölner Dom teil. Am Montag besuchte eine Gruppe von Amerikanern die „Kölner Stadtanzeige“ zu einem Gespräch mit Joachim Franke, einem ehemaligen Priester, der jetzt als Reporter tätig ist und dazu beigetragen hat, Skandale um die katholische Kirche in Köln aufzudecken.
Sie besuchten auch die Fernsehstudios von NTV und RTL auf der anderen Rheinseite und sprachen mit der Moderatorin Gesa Eberl und Gordian Fritz, einem Korrespondenten, der für die Sender über den Krieg in der Ukraine berichtet hat. Mehrere Amerikaner besuchten auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und erfuhren Näheres über das Raumfahrtprogramm des Landes. Eine Gruppe von Politikwissenschaftsstudenten der Universität Bonn verbrachte einen Teil des Nachmittags damit, mit den Amerikanern über ihr Studium in Deutschland und die damit verbundenen Herausforderungen zu sprechen.
Das dritte US-amerikanische RIAS-Alumni-Programm beginnt am 16. September in Deutschland
Eine Gruppe von 33 RIAS Alumni aus den USA verbringt sieben Tage in Deutschland, um das Land besser kennenzulernen, das sie vor Jahren oder sogar Jahrzehnten im Rahmen eines der transatlantischen Journalistenaustauschprogramme der binationalen Organisation zum ersten Mal besucht haben. Die US-Amerikaner werden vom 16. bis 19. September nach Köln und vom 19. bis 24. September nach München reisen, um sich über die neuesten Geschehnisse in Deutschland zu informieren und Näheres über die Landtagswahl in Südbayern Anfang Oktober zu erfahren.
Sie besuchen während ihres Aufenthalts Journalisten und Politiker und andere Mitglieder des deutschen Alumni-Netzwerks; diese Treffen werden mit tatkräftiger Unterstützung der RIAS- Alumni in München und Köln organisiert. Ziel der Alumni-Programme, die 2019 in Berlin anlässlich der Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag des Mauerfalls ins Leben gerufen wurden, ist es, die US- Alumni aus den über 70 Deutschlandprogrammen seit 1992 zu vernetzen und die US-Journalisten mit ihren deutschen Kollegen zusammenzubringen. Einige der US-amerikanischen Alumni-Mitglieder, die an dem Programm teilnehmen, werden außerdem Beiträge an ihre Heimatnetzwerke in den USA senden.
Dies ist das fünfte Alumni-Programm der RIAS Berlin Kommission in den letzten fünf Jahren. Nachdem die ersten 30 Amerikaner 2019 Berlin besuchten, war eine weitere Gruppe von 17 amerikanischen Alumni während der Bundestagswahl im September 2021 in Berlin. Eine Gruppe von 30 deutschen Alumni verbrachte im Oktober 2021 eine Woche in New York City, kurz bevor die Vereinigten Staaten ihre Grenzen nach dem Einreiseverbot für EU-Bürger wieder für Besucher aus der Europäischen Union öffneten, und eine weitere Gruppe von 35 deutschen Alumni verbrachte Ende Oktober 2022, kurz vor den US-Zwischenwahlen, eine Woche im Dezember in Washington DC.
Dies sind die Teilnehmer:
RIAS-Gruppe aus den USA zu Besuch in Köln, Brüssel, Erfurt und Berlin
Eine Gruppe von acht US-amerikanischen Mid-Career-Journalisten verbrachte eine arbeitsreiche erste Woche ihres Stipendiums bei der RIAS Berlin Kommission, um bei Besuchen in Köln, Brüssel und Erfurt weitere Einblicke in den deutschen und europäischen Rundfunk und die Politik zu gewinnen.
Die acht Amerikaner aus allen Teilen der USA verbrachten zunächst zwei Tage
in Redaktionen und und sprachen mit Journalisten des WDR und Radio
Rundfunkanstalten in Köln sowie dem NTV und RTL. Die Amerikaner
trafen den Redakteur von „Domradio“, einem eigenwilligen und unabhängigen
Radiosender, der von den Kirchen des Landes finanziert wird. Sie trafen auch mehr als ein Dutzend Mitglieder des Kölner Alumni-Chapters in einem Biergarten.
Die Gruppe besuchte in den folgenden zwei Tagen in Brüssel Beamte der NATO und der Europäischen Kommission und hatte außerdem die Chance, amerikanische und deutsche Journalisten zu treffen, die in Brüssel für Politico, die Washington Post, die Deutsche Welle, NPR und die Nachrichtenagentur DPA arbeiten. Außerdem fand in Brüssel ein Alumni-Treffen statt.
Zum Abschluss ihrer ersten Woche fuhren die Amerikaner mit dem ICE von Brüssel nach Erfurt, wo sie den thüringischen Landesvorsitzenden Mario Voigt, den Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz Stephan Kramer und das CDU-Nachwuchstalent Lili Fischer trafen. Es war das fünfte Austauschprogramm der RIAS Berlin Kommission in diesem Jahr und das dritte mit Amerikanern in Deutschland.
Acht Journalisten aus den USA reisen mit 2-wöchigem RIAS-Austauschprogramm nach Europa
Acht amerikanische Rundfunkjournalisten werden die ersten beiden Septemberwochen im Rahmen eines Austauschprogramms der RIAS Berlin Kommission in Berlin verbringen und in vier Städten Station machen: Köln, Brüssel, Erfurt und Berlin. Es ist das fünfte von acht Programmen der RIAS Berlin Kommission in diesem Jahr und das dritte von vier Programmen für US-Amerikaner in 2023, die von der deutsch-amerikanischen bi-nationalen Organisation durchgeführt werden, die gegründet wurde, um die transatlantische Verständigung und journalistische Netzwerke zu fördern.
Die US-Amerikaner werden von Radio-, Fernseh- und Digitalsendern aus sieben verschiedenen Bundesstaaten kommen, die über die USA verteilt sind, um an diesem Bildungsprogramm teilzunehmen, das Horizonte erweitern soll. Während ihres zweiwöchigen Aufenthalts in Europa werden sie mit deutschen und amerikanischen Journalisten aus Köln, Brüssel, Erfurt und Berlin zusammenkommen, aber auch mit Politikern, Entscheidungsträgern, Think-Tank-Forschern, Künstlern und deutschen Bürgern. Zu den Höhepunkten gehören Briefings mit hochrangigen NATO-Beamten im NATO-Hauptquartier in Brüssel, mit hochrangigen Entscheidungsträgern der Europäischen Kommission in Brüssel, mit führenden Journalisten in Köln und Berlin sowie mit Politikern und Verfassungsschutzbeamten in Erfurt.
Hier sind die Teilnehmer:
Bita Ryan, NBC News, Los Angeles, Kalifornien
Bita Ryan ist eine preisgekrönte Produzentin für NBC News mit Sitz in Nordkalifornien. Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung berichtet sie über aktuelle Nachrichten und Reportagen in der gesamten Region und berichtet, schreibt und produziert für NBC Nightly News, die Today Show und MSNBC. Ihre Arbeit wurde mit einem Emmy, einem Edward R. Murrow Award, einem Peabody Award und kürzlich mit einem New York Press Club Award für ihre jüngste Arbeit über den 80. Jahrestag des Angriffs auf Pearl Harbor ausgezeichnet. Jahrestag des Angriffs auf Pearl Harbor. Ryan hat über bedeutende historische Ereignisse wie den 11. September, den Hurrikan Katrina und drei Präsidentschaftswahlen berichtet und war Berichterstatterin bei fünf Olympischen Spielen.
Jason Whitely, WFAA, Dallas, Texas
Whitely ist leitender Nachrichtenreporter bei der WFAA in Dallas / Fort Worth und Gastgeber von Inside Texas Politics, eines wöchentlichen politischen TV-Formats, das jeden Sonntagmorgen landesweit auf elf texanischen Fernsehsendern ausgestrahlt wird. Whitely ist außerdem Co-Moderator des politischen Podcasts Y’all-itics. Im Jahr 2022 wurde einer von Whitelys Dokumentarfilmen, „Let Us Die“, auf dem Dallas International Film Festival uraufgeführt. Neben der Politik berichtet Whitely auch über die Luftfahrt bei American Airlines und Southwest Airlines, die beide in Nordtexas ansässig sind. Er war Zeuge von fünf Hinrichtungen von Gefängnisinsassen im texanischen Todestrakt und produzierte Live-Berichte von zehn Hurrikanen.
Ariel Plotnick, Washington Post, Washington, D.C.
Ariel Plotnick ist Audioproduzentin für „Post Reports“, das Aushängeschild des täglichen Nachrichtenpodcasts der Washington Post. Sie produziert alles, von tagesaktuellen Nachrichten bis hin zu langen, charakterorientierten Beiträgen. Ihre Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 2022 mit dem Pulitzer-Preis für den öffentlichen Dienst t und 2022 mit dem du Pont-Columbia Award. Bevor sie zur Washington Post kam, arbeitete sie bei mehreren NPR-Stationen und verfasste Beiträge für lokale und nationale Sendungen. Plotnick hat einen Master-Abschluss der UC Berkeley’s Graduate School of Journalism.
Michael Schwanke, KWCH, Wichita, Kansas
Schwanke ist Abendmoderator, Enthüllungsreporter und stellvertretender Nachrichtenleiter bei KWCH in Wichita, Kansas. Er hat in den letzten 23 Jahren in vielen Funktionen bei KWCH gearbeitet, zunächst als Multimedia-Journalist, Wochenendmoderator, Enthüllungsreporter und schließlich als Abendmoderator. Er ist zweifacher Emmy-Preisträger und hat verschiedene andere Auszeichnungen erhalten, darunter den nationalen Edward R. Murrow Award und drei regionale Edward R. Murrow Awards.
Susan Huang, CNN, Atlanta, Georgia
Susan Huang ist Senior Producer bei CNN International mit Sitz in der Zentrale des Senders in Atlanta, Georgia. Sie verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung im Schreiben, Produzieren und Überwachen von Breaking News, Nachrichtensendungen und Sondersendungen. Sie hat ausführlich über den Krieg in der Ukraine, die Coronavirus-Pandemie, das nordkoreanische Atomprogramm und die Migrantenkrise in Europa berichtet. Sie ist eine mit dem Emmy ausgezeichnete Journalistin, die als Teil eines Teams dafür geehrt wurde, die Geschichten von Menschen zu erzählen, die die Welt zu verändern versuchen.
Deepa Shivaram, NPR, Washington, D.C.
Deepa Shivaram ist politische Reporterin bei NPR, wo sie über das Weiße Haus, das Justizministerium und die Wahlen für Radio und Digital sowie für den NPR-Politik-Podcast berichtet. Sie kam 2021 als Digitalreporterin zu NPR und berichtet über aktuelle nationale und internationale Themen. Zuvor war sie während der Wahl 2020 als Kampagnenbotschafterin bei NBC News tätig, wo sie über die Kampagnen von Kamala Harris und Elizabeth Warren berichtete.
Laura Evans Baines, KIRO, Seattle
Evans Baines ist Journalistin mit 23 Jahren Erfahrung im Nachrichtenwesen in 6 Märkten. Derzeit ist sie News Director bei KIRO in Seattle. Sie ist Doktorandin im zweiten Jahr und arbeitet an ihrem Doktortitel. Evans lebte als Studentin von 1998-2000 in Deutschland und ist begeistert, dass sie 23 Jahre später als erfahrene Journalistin zurückkehrt. In ihrer Freizeit wandert sie gerne und genießt Skifahren, Radfahren und Camping.
Shirley Zilberstein, NBC News, New York
Shirley Zilberstein ist eine in New York ansässige Direktorin für Nachrichtenstandards bei NBC News und der NBC Universal News Group. Shirley Zilberstein begann ihre Karriere in der Politik und arbeitete für eine Präsidentschaftskampagne, merkte aber schnell, dass sie lieber von außen über Politik berichten wollte, als darin involviert zu sein. Sie arbeitete jahrelang bei CNN – zunächst in Washington, DC, und später in New York – und produzierte vor Ort politische Geschichten über den Wahlkampf und nationale Themen wie Wirbelstürme, Flugzeugabstürze und Kulturkonflikte. Zilberstein hat die zweite Hälfte ihrer Karriere bei 30 Rock verbracht, zunächst als Executive Producer bei MSNBC, wo sie die Sendung „Melissa Harris-Perry“ und Craig Melvins erste Show ins Leben rief, dann bei NBC News als Leiterin der Politikredaktion im Jahr 2020 und jetzt im Team für Standards und Praktiken der Nachrichtengruppe, wo sie Journalistenkollegen bei ethischen Fragen in ihrer Berichterstattung berät.
US-Journalismus-Studenten absolvieren 3-wöchiges RIAS-Programm in Deutschland
Eine Gruppe von 13 amerikanischen Studenten von Universitäten aus den Vereinigten Staaten nahm an einem dreiwöchigen Programm der RIAS-Berlin-Kommission in Berlin, Dresden, Erfurt, Magdeburg und Leipzig teil, das vollgepackt war. Das vierte jährliche Sommerprogramm im Rahmen des European Recovery Program (ERP) wurde dank eines Zuschusses des Transatlantikprogramms des Wirtschaftsministeriums ins Leben gerufen.
Die amerikanischen Studenten waren vom 18. Juni bis 8. Juli in Deutschland und kamen von Universitäten aus dem Mittleren Westen, dem Süden und dem Südwesten: der University of Oklahoma (3), der Arizona State University in Phoenix (2), der University of Arizona in Tucson (2), der University of Miami-Ohio (2), der University of Georgia (1), dem Elon College in North Carolina (1), Ithaca New York (1) und der University of California-Berkeley (1). Für viele der amerikanischen Studenten war es die erste Reise außerhalb der USA und für einige die erste Reise außerhalb ihrer Heimatregion.
Die Studenten hatten zahlreiche Begegnungen mit deutschen Journalisten, Redakteuren, Regisseuren, Politikern, Gemeindevertretern, Experten und politischen Analysten. Die Amerikaner erfuhren auch mehr über die Rolle, die der Rundfunkjournalismus während des Kalten Krieges spielte, unter anderem beim legendären Radio im amerikanischen Sektor (RIAS). Die amerikanischen Studenten hatten auch eine Vielzahl von Begegnungen mit deutschen Studenten und jungen Nachwuchsjournalisten, die in Deutschland ein Volontariat absolvieren.
In der letzten Woche des Programms besuchten die Amerikaner Journalisten und Studenten in Leipzig und Hamburg und sprachen mit Journalisten der ARD-Tagesschau wie dem Moderator Michail Pawletz und dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel in Hamburg mit den Chefredakteuren Hendrik Behrend und Julia Lang. In Leipzig trafen sie sich mit Journalisten des MDR-Fernsehens wie Sven Knoblauch und des Leipziger Studentenradios Radio Mephisto an einem von den RIAS-Alumni Til Schäbitz, Miriam Wüst und Sarah-Maria Köpf organisierten Aktionstag.
Sie nahmen die Gelegenheit wahr, den deutschen Regierungssprecher Wolfgang Büchner zu einem einstündigen Briefing zu treffen. Außerdem sprachen sie mit Fabrizio Micalizzi, dem Leiter des Büros des Transatlantikkoordinators im Außenministerium. Die Amerikaner nutzten auch die Gelegenheit, mit den NTV- und RTL-Journalisten Christian Wilp, Nina Lammers und Katharina Kühnert zu sprechen und das Live-Interview mit der Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Katharina Dröge, zu verfolgen. Sie konnten Dröge nach dem Interview auch Fragen stellen, und sie räumte gegenüber den Amerikanern ein, dass es manchmal eine Herausforderung sei, wenn drei verschiedene Parteien in einer Dreier-Koalitionsregierung die Macht teilen.
Ziel des ERP-Programms ist es, Horizonte zu erweitern, junge amerikanische Journalismusstudenten mit gleichaltrigen Studenten in Deutschland zusammenzubringen und angehenden Journalisten in beiden Ländern zu helfen, mehr über die journalistische Ausbildung im jeweils anderen Land zu erfahren. Das ERP-Programm wird durch das Transatlantikprogramm der Bundesrepublik Deutschland unterstützt. Es wird durch das European Recovery Program (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziert.
Die amerikanischen Studenten hatten auch die Chance, mit Andrew Ullmann zu sprechen, dem einzigen Bundestagsabgeordneten mit US-Pass in Deutschland. Ullmann wurde in Los Angeles geboren und lebte mehr als ein Jahrzehnt in Kalifornien, bevor er mit seiner Familie nach Deutschland zurückkehrte. Er hat später auch in den USA Medizin studiert und sprach ausführlich und detailliert über die Unterschiede zwischen dem amerikanischen und dem deutschen Krankenversicherungs- und Gesundheitssystem.
In der ersten Woche standen Besuche von Redaktionen, Studenten und Praktikanten bei Fernsehsendern in Dresden, Erfurt und Magdeburg auf dem Programm. In der zweiten Woche fanden in Berlin Treffen mit Fernsehjournalisten des Privatsenders Welt TV, der Deutschen Welle, ein Besuch des Holocaust-Denkmals in Berlin, des ehemaligen Stasi-Gefängnisses in Hohenschönhausen und der ehemaligen Stasi-Zentrale in Ost-Berlin statt. Außerdem besuchten sie das ZDF Morgenmagazin und trafen sich mit dessen Chefredakteur Andreas Wunn. Sie besichtigten mit dem ehemaligen Grünen-Politiker Özcan Mutlu den ethnischen Stadtteil Kreuzberg, trafen den Leiter der amerikanischen Swing-Tanzband Andrej Hermlin und besuchten die US-Botschaft. Die jungen Amerikaner erfuhren auch mehr über die strengen Waffenkontrollen in Deutschland, die den Schießereien an Schulen fast ein Ende gesetzt haben, sowie über das deutsche Krankenversicherungssystem.
Eindrücke von US-Amerikanischen Journalismus-Studenten nach RIAS Programm in Deutschland
Abby Bammerlin, Miami University, Oxford, Ohio
An meine Zeit in Deutschland und im RIAS-Programm werde ich mich nicht aufgrund der Orte erinnern, die ich besucht habe, sondern aufgrund der Menschen, die wir trafen, und der Geschichten, die sie erzählten. Diese Erfahrung ermöglichte so viel kulturellen Austausch zwischen Deutschen und Amerikanern und ich habe so vieles über die deutsche Regierung, internationale Politik und Medien gelernt. Unsere Gespräche mit deutschen Journalisten und Politikern führten uns quer durch die Landkarte. Wir sprachen über den Aufschwung rechter Parteien und des Extremismus in ganz Europa, Deutschlands Führungsrolle im Kampf gegen den Klimawandel, die Auswirkungen der unentgeltlichen Gesundheitsversorgung und Bildung und darüber, wie die Trennung von Ost und West die Landschaft der deutschen Politik und Gesellschaft verändert hat. Jedes Gespräch war aufschlussreicher als das vorherige, da wir mehr über Deutschland und die Herausforderungen, denen es als Nation gegenübersteht, erfahren haben. Jetzt, wo ich nach Hause zurückgekehrt bin, habe ich begonnen, die USA auf eine andere Weise zu betrachten. Ich sehe, wie die USA Entscheidungen treffen, die Auswirkungen auf die Welt haben. Ich könnte nicht dankbarer sein, diese Erfahrung gemacht zu haben und eine neue Perspektive gewonnen zu haben.
Alicia Clanton, Elon University, Elon, North Carolina
Ich hatte nie die Möglichkeit, ein Auslandsstudium in meinen Studienplan einzubauen, daher war ich sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung gleich nach meinem Abschluss sammeln konnte! Es war aufschlussreich zu erfahren, wie die Berichterstattung in Deutschland im Vergleich zu den USA funktioniert, und den nationalen Diskurs über Waffenrechte, Umweltschutz und das Erinnern und Vermitteln dunkler Geschichten zu vergleichen. Währenddessen habe ich Freundschaften mit jungen Journalisten aus den ganzen USA geschlossen. Das war eine hervorragende Gelegenheit, und ich freue mich darauf, das Gelernte in meinem Beruf anzuwenden.
Samantha Morris, Arizona State University, Phoenix, Arizona
In Dresden war die triumphale Architektur der Frauenkirche überwältigend. Nach dem Wiederaufbau 1993-2005 steht sie nun als Symbol für Frieden und Versöhnung, nachdem sie nach der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg nur noch ein riesiger Schutthaufen war. Als ich auf den oberen Bänken der Kirche saß, war ich wie erstarrt. Man ist der Geschichte, dem Schrecken und dem Schmerz, den der Krieg mit sich bringt, so nahe. Und da in der Ukraine weiterhin Blut vergossen wird, ist es eine noch eindringlichere Erinnerung daran, dass der Frieden eine zerbrechliche Sache ist. Dies ist nur eines der vielen unvergesslichen Erlebnisse, die sich in meinem Gedächtnis festgesetzt haben, dank der wundervollen Redner, die uns ihre Vorträge präsentierten. Auf einer RIAS-Reise werden Sie nicht nur von den pastellfarbenen Wänden und Bögen in der großen Liebfrauenkirche fasziniert sein oder die Vielfalt der Gemälde bestaunen, die in der East Side Gallery an der ehemaligen Berliner Mauer erhalten sind. Sie werden von den Experten selbst hören, den Künstlern, den Politikern und den Journalisten, von denen viele selbst dabei waren. Vor allem aber haben Sie die Möglichkeit, in der ersten Reihe Fragen zu stellen. In einem RIAS-Programm haben Sie Zugang, und im Journalismus ist Zugang alles. Ich muss unserem Direktor Erik Kirschbaum und allen Referenten für ihre Zeit und Geduld in diesem Wirbelwind der letzten drei Wochen danken. Außerdem teile ich diese Erfahrung nun mit 12 anderen jungen Journalisten, die auf dem Weg in ihre berufliche Laufbahn für immer verändert werden. Vielen Dank an alle!
Pacey Smith-Garcia, Arizona State University, Phoenix, Arizona
Nach drei Wochen in Deutschland entdeckte ich viele Aspekte der deutschen Medien und Kultur, die ich vorher nicht kannte. Die deutschen Medien sind verpflichtet, über die Sorben zu berichten und Medien in deren Sprache anzubieten. In den USA stellt die Regierung Gemeinschaften, die außerhalb der Mainstream-Sprache und -Kultur leben, nur sehr wenig zur Verfügung, um Medien aufzubauen und zu unterhalten. Gleichzeitig steht die deutsche Erinnerungskultur an die Gräueltaten der Vergangenheit im Gegensatz zu den USA. Die US-Regierung hat hart daran gearbeitet, die Verbrechen der Vergangenheit aufzuarbeiten, geschweige denn, sie so öffentlich zu machen, wie es in Deutschland der Fall ist. Ähnlich wie in den sorbischen Medien wird diese Erinnerungskultur von der Mehrheit der Bevölkerung als etwas Gutes angesehen. Ich habe das Gefühl, dass ich aus diesen beiden Dingen wichtige Lehren für die Rückkehr nach Amerika ziehen kann. Sie werden sich hoffentlich auf meine Karriere und die Gemeinschaften, denen ich diene, auswirken.
Litzy Silos, University of Oklahoma, Norman, OK
Ich hatte mir nie vorgestellt, als Studentin nach Deutschland zu gehen, da meine beruflichen Ambitionen woanders lagen. Dennoch bot mir die Teilnahme am RIAS-Programm die Möglichkeit, so viele Museen zu besuchen, zu erfahren, welche Bedeutung die Medien für das Leben der Deutschen heute haben, und Politikern verschiedener Parteien zuzuhören, wenn sie über das sprechen, was sie vertreten – und das alles innerhalb von drei Wochen. Als Tourist hätte ich vielleicht nur einen Ausschnitt von einem dieser Highlights mitbekommen, mit dem RIAS konnte ich das und mehr. Ich werde die Tage mit einem ehemaligen Stasi-Häftling – einem heutigen Historiker, der bereit ist, seine Geschichte mit denjenigen zu teilen, die zuhören wollen – nie vergessen und werde sie besonders schätzen. Ich respektiere, dass die deutsche Geschichte nicht vergessen ist. Und es ist nicht nur eine ‚Geschichte‘, sondern die ganze Geschichte. Ich schätzte es auch, die Einwanderungsproblematik meilenweit von meinem Geburtsort entfernt zu betrachten. In diesem Sinne hat es mir die Idee vermittelt, dass kein Land oder Kontinent die Situation ‚besser‘ handhabt als ein anderes. Es geht nur darum, das Bild mit einer neuen Linse zu sehen. Als ich nach Deutschland kam, wusste ich, dass es eine Mauer gab, aber das war alles, was ich wusste – dass es eine Mauer war. Jetzt weiß ich, dass die Menschen auf der einen Seite der Mauer bespitzelt wurden, und es macht Sinn, warum das Land die Datenschutzgesetze hat, die es heute gibt. Es leuchtet mir ein, warum in Deutschland in jedem Haushalt eine monatliche Gebühr für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk erhoben wird. Man muss nicht damit einverstanden sein, wie ein Land regiert wird, aber ich empfehle Ihnen, einen Blick in die Geschichte und das aktuelle Leben eines anderen Landes zu werfen, besonders wenn Sie Journalist werden wollen. Die RIAS Berlin Kommission bedankt sich für die Gelegenheit, und allen anderen, die zu dieser Erfahrung beigetragen haben, danke ich für ihre Zeit und ihre Einsichten.
Jaqueline GaNun, University of Georgia, Athens, Georgia
Vor dieser Reise hatte ich noch nie etwas von Erfurt oder Magdeburg gehört. Es wäre mir sicherlich nie in den Sinn gekommen, in eine dieser beiden Städte zu reisen. Nachdem ich mit RIAS drei Wochen in Deutschland verbracht habe, kann ich sagen, dass einer der lohnendsten Aspekte des Programms die Vielfalt der Städte war, die wir besucht haben. Wir trafen Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensläufen und Karrierewegen, die dazu beitrugen, dass wir besser verstanden, was es bedeutet, in Deutschland zu leben, sowohl historisch als auch heute. Ich werde nie unsere Gespräche mit Peter Keup über seine Erfahrungen in der DDR oder mit Kani Alavi, der uns in seinem Studio empfing, vergessen. Als Journalist geht es darum, die Geschichten von Menschen zu entdecken und weiterzugeben; dazu muss man die Welt erkunden und lernen. Dieses Programm hat mir geholfen, das zu tun.
Arine Mkhitaryan, University of Oklahoma, Norman, Oklahoma
„Die Welt kommt auf uns zu. Und hättest du jemals gedacht, dass wir uns so nahe sein könnten wie Brüder?“ Kommunismus und Kapitalismus, Ost und West, zwei Welten, die mit dem Fall der Berliner Mauer zusammengeführt wurden. Was könnte kultiger sein, als die Völkerverständigung in Deutschland zu erforschen? Vielleicht „Wind of Change“ in Ostdeutschland mit Ostdeutschen zu singen und dabei zu erleben, wie sich der Fall der Mauer anfühlen könnte? Sam hat mir erzählt, dass die CIA an der Entstehung des Songs beteiligt war, aber mein idealistisches Ich wird diese Information einfach ignorieren. Der Wind der Veränderung traf mich in Deutschland während des RIAS-Austauschprogramms für Studenten. Am ersten Tag des Programms wurde mir klar: Ich bin das Kollektiv aus Ost und West. Ich bin im Ostblock aufgewachsen, aber ich habe den Westen vertreten. Was für ein Stasi-Spitzel war ich? Natürlich bin ich kein Spion, aber die Menge an Informationen, die ich erhielt, könnte jeden Spion zufrieden stellen. Die deutsche Vergangenheit hat die kollektive Art der Entscheidungsfindung geprägt und die Bedeutung der Rede- und Medienfreiheit hervorgehoben. Die Menschen dort wissen, wie wichtig eine einzige Stimme ist und wie wichtig der Einzelne für das Wohl des Ganzen ist. Die Medien können nie perfekt sein, aber in Deutschland habe ich gesehen, dass das Modell des Journalismus der Perfektion näher kommt. Deutschland zu verstehen wurde einfacher, als ich mit den Menschen sprach, die einen gewissen Einfluss auf die Öffentlichkeit haben. Jede einzelne Person, mit der wir sprachen, hat auch mich auf unterschiedliche Weise beeinflusst. Angefangen bei Medienleuten und Politikern bis hin zu Aktivisten und Musikern, die mich bis zu den Tränen berührten. Ich wurde süchtig nach Lernen, süchtig nach Geschichten, süchtig nach Menschen und schließlich süchtig danach, Fragen zu stellen. Ich wurde auch süchtig nach der Gruppe von Gleichgesinnten, die ein sicherer Raum und ein Unterstützungssystem für mich und für einander wurden. Es machte es einfacher, dass alle das gleiche Ziel hatten: den Horizont zu erweitern, zu fordern und gefordert zu werden. Abschließend möchte ich sicherstellen, dass alle verstanden haben: Ich bin kein Spion, ich bin nur ein Beispiel dafür, wie West- und Ostdeutsche sich tatsächlich wie Brüder nahe sein können. Ich danke Ihnen!
Isabella Gamez, University of Arizona, Tucson, Arizona
Ein Wort fällt mir ein, wenn ich an das deutsche politische System denke. Das ist Demokratie. Als ich das politische System Deutschlands kennenlernte und es mit dem amerikanischen verglich, wurde mir klar, wie wichtig das Wort „Demokratie“ für die Deutschen ist. Beim Besuch des Reichstagsgebäudes ging ich in der Glaskuppel umher und bewunderte die Transparenz der Regierung in der Politik, die sie für die Menschen macht. Auf dem Heimweg erinnerte ich mich an diese und viele andere Erfahrungen, die ich während des RIAS-Programms gemacht hatte. Ich werde für immer dankbar sein für diese Erfahrung, die ich gerne als meine erste Reise nach Europa bezeichne.
Linus Dentel, Ithaca College, Ithaca, New York
In den letzten drei Wochen hatte ich das Glück, moderne Perspektiven von Menschen mit einer großen Gelassenheit und Intellekt zu hören. Von der aufgeschlossenen Gruppe von Studenten, die bereit waren, über den deutschen Nationalismus (und seine vielen Schichten) zu diskutieren, über den ehemaligen Stasi-Häftling, der seine Lebensgeschichte erzählte, bis hin zum Treffen mit einem Künstler der East Side Gallery, der Barrieren überwand, indem er sie mit seiner Kunst bewahrte; jeder erzählte bereitwillig seine Geschichte. Für mich sind diese Geschichten die Bausteine für den weiteren Prozess der Wiedervereinigung zwischen Ost- und Westdeutschland. Aus der Sicht eines Studenten waren Berlin, Dresden, Erfurt, Magdeburg, Leipzig und Hamburg für uns alle neue Orte, die es zu erkunden galt, jeder mit seinen eigenen einzigartigen Merkmalen. Aus der Sicht eines Journalisten boten diese Städte noch etwas anderes: die Teilung. Wir haben während dieses Programms festgestellt, dass Deutschland ein geteiltes Land ist, genau wie die Vereinigten Staaten. Redner wie Andreas Weise, Julius van de Laar, Olaf Kische und Katharina Hamberger gehören zu den vielen vorausschauenden Menschen, die wir getroffen haben und die erkannt haben, dass es ohne Veränderung keinen Fortschritt geben kann. Schließlich gab mir dieses Programm die Möglichkeit, neue Beziehungen zu knüpfen, die ein Leben lang halten werden, und dafür bin ich dankbar. Dank des RIAS ist es für mich angemessen, dies mit den Worten „Ich bin ein Berliner“ zu beenden.
Julietta Bisharyan, University of California, Berkeley
In den letzten drei Wochen habe ich eine Menge gelernt. Als Amerikaner hat man zwar zahlreiche Privilegien, aber man muss auch verstehen, dass unser Land bei weitem nicht perfekt ist. Das aufrichtige Engagement der Deutschen im Kampf gegen den Klimawandel zu sehen, unterstreicht nur die Frustration, die ich über den Umgang mit diesem Thema in meiner Heimat empfinde. Von der kostenlosen Gesundheitsfürsorge bis zur gebührenfreien Bildung scheint Deutschland für viele gesellschaftliche Aspekte den richtigen Ansatz gefunden zu haben. Es ist ein Ort, an dem greifbare Fortschritte zu sehen sind, und ich wünschte, ich könnte das auch von den Vereinigten Staaten behaupten. Vor allem bewundere ich Deutschlands Offenheit im Umgang mit seiner dunklen Geschichte – etwas, das viele andere Länder erst noch erlernen müssen. Überall, wo man hingeht, wird man an die Vergangenheit erinnert und daran, wie sie sich auf die Gegenwart auswirkt. Als ich mit 5 Euro im Portemonnaie abreise, trage ich nicht nur schöne Erinnerungen mit mir, sondern auch viele Ideen für zukünftige Geschichten, die durch diese transformative Erfahrung inspiriert wurden.
Mary Leopoldo, University of Arizona, Tucson, Arizona
Die letzten 3 Wochen waren sehr informativ. Man lernt und bekommt ein tiefes Verständnis für die deutsche Geschichte und auch dafür, wie die Regierung arbeitet. Der Besuch der jüdischen Gedenkstätte rückt alles in die richtige Perspektive und macht einem bewusst, dass man die Missstände in seinem Land aufzeigen und auf Verbesserungen hinarbeiten muss. Auch das Treffen mit den verschiedenen politischen Führern hilft einem, besser zu verstehen, woran sie glauben und auf welche Weise sie Deutschland zu einem besseren Land machen wollen, nicht nur in Europa, sondern auch in der Welt. Insgesamt empfehle ich dieses Buch jedem, der sich dafür interessiert, wie groß der Einfluss des Journalismus während des Kalten Krieges war.
Daisy Tanner, Arizona State University, Phoenix, Arizona
Ich wurde mit dem Wissen über eine Mauer, die eine Nation teilte, groß. Ich wurde über die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland unterrichtet und sah Videos über den Fall der Mauer. Was das amerikanische Bildungssystem mir nicht beigebracht hat, waren die negativen Auswirkungen, die nach dem Fall der Mauer blieben. Auf dieser Reise habe ich mit mehreren Menschen gesprochen, die in der DDR aufgewachsen sind und die alle eine andere Erfahrung und Perspektive hatten. Ich traf mich mit einem ehemaligen Stasi-Häftling, mit Menschen, die stolz darauf waren, im DDR-Militär gedient zu haben, und sogar mit einem Künstler der East Side Gallery, der die verschiedenen Emotionen, die er in den Gesichtern der Menschen sah, als die Mauer fiel, malte. Mit echten Menschen über ihre Erfahrungen zu sprechen und durch mehrere Städte im Osten zu laufen, vermittelte mir ein tieferes Verständnis, als ich es anhand von Bildern in einem Lehrbuch hätte erlangen können. Ich konnte sehen, wie das Land fast 30 Jahre später immer noch versucht, die Kluft zwischen dem ehemaligen Osten und Westen zu überbrücken. Die RIAS-Berlin-Kommission gab mir einen Einblick in eine andere Welt, die ich auf einer typischen Touristenreise nicht hätte sehen können. Die kulturelle Erfahrung und das Verständnis, das ich in nur drei Wochen gewonnen habe, erleben manche Menschen nicht einmal in ihrem ganzen Leben. Ich werde für immer dankbar sein für die Gelegenheit, die dieses Programm bot.
Jarred Watkins, Miami University, Oxford, Ohio
Erschöpft von 24 Stunden im Flugzeug und dem Laufen zwischen den Gates hatte ich meinem Vater nur eines zu sagen, als er mich vom Flughafen abholte: „Deutschland, nein, der RIAS, hat meine Sichtweise darauf, was es bedeutet, eine Demokratie zu sein, für immer verändert. Wir machen es nicht falsch, aber sie machen es richtig.“ Selbst nach meinem 13-Stunden-Schlaf und dem Morgenkaffee hat sich das bewahrheitet, was ich meinem Vater in der Nacht im Auto gesagt habe. Wir sprachen mit Abgeordneten, Journalisten, Studenten, Historikern und sogar ehemaligen Stasi-Häftlingen, die alle darüber sprachen, was es bedeutet, in einem geteilten Land zu leben, bevor es eine vereinte Demokratie war. Wir lernten die Strukturen und Machtsysteme vor und nach der Wiedervereinigung kennen und erfuhren von den Problemen und Erfolgen beider Seiten. Eine wahrhaft augenöffnende Erfahrung.
Amerikanische Journalismusstudenten auf 3-wöchigem Austauschprogramm in Deutschland
Das vierte jährliche RIAS-Berlin-ERP-Programm für US-Amerikanische Studenten in Deutschland hat mit Dutzenden von Treffen mit deutschen Journalisten, Redakteuren, Regisseuren, Politikern, Gemeindevertretern, Experten und politischen Analysten einen guten Start hingelegt. Die Amerikaner werden insgesamt drei Wochen in Deutschland verbringen, um Neues über die Rolle des Rundfunkjournalismus zu erfahren, unter anderem auch welche Rolle das legendäre Radio im amerikanischen Sektor (RIAS) während des des Kalten Krieges spielte.
Die 13 Studenten kamen am 18. Juni aus Universitäten des Mittleren Westens, Südens und Südwestens der USA nach Deutschland – darunter der University of Oklahoma, der Arizona State University in Phoenix, der University of Arizona in Tucson, der University of Miami-Ohio, der University of Georgia, des Elon College in North Carolina, Ithaca New York und der University of California-Berkeley. Für viele der amerikanischen Studenten war es die erste Reise außerhalb der USA und für einige die erste Reise außerhalb ihrer Heimatregion.
Ziel des ERP-Programms, das mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums ins Leben gerufen wurde, ist es, Horizonte zu erweitern, junge amerikanische Journalismusstudenten mit Gleichaltrigen in Deutschland zusammenzubringen und angehenden Journalisten in beiden Ländern zu helfen, mehr über die journalistische Ausbildung im jeweils anderen Land zu erfahren.
Das ERP-Programm wird durch das Transatlantikprogramm der Bundesrepublik Deutschland unterstützt. Es wird durch das European Recovery Program (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziert.
In der ersten Woche des Programms besuchten die Teilnehmer Medienunternehmen, Studenten und Praktikanten von Fernsehsendern in Dresden, Erfurt und Magdeburg. Sie sprachen mit Journalisten des MDR-Fernsehens in Dresden, jungen Politiker und Studenten in Erfurt sowie mit Studenten und dem ZDF-Korrespondenten Andreas Weise in Magdeburg. In der zweiten Woche fanden in Berlin Treffen mit Fernsehjournalisten von Welt TV, der Deutschen Welle, Besuche des Holocaust-Mahnmals in Berlin, des ehemaligen Stasi-Gefängnisses in Hohenschönhausen und der ehemaligen Stasi-Zentrale in Ost-Berlin statt. Sie nahmen die Gelegenheit wahr, das ZDF Morgenmagazin live zu sehen und mit dessen Chefredakteur Andreas Wunn zu sprechen. Sie besichtigten mit dem ehemaligen Grünen-Politiker Özcan Mutlu den Stadtteil Kreuzberg, trafen den Leiter der amerikanischen Swing-Tanzband Andrej Hermlin und besuchten die US-Botschaft. Die jungen Amerikaner lernten über die strengen Waffenkontrollen in Deutschland, die Schießereien an Schulen fast vollständig verhindert haben, sowie über das deutsche Krankenversicherungssystem.
Die Amerikaner besuchten auch das Alliiertenmuseum und den Flughafen Tempelhof. In der dritten und letzten Woche ihres Aufenthalts, das am 8. Juli endet, stehen die Besuche von Leipzig und Hamburg auf dem Programm.
Eindrücke von US-Amerikanischen Journalisten nach RIAS Programm in Deutschland
Hier sind die Eindrücke von 10 US-Journalisten nach einem zweiwöchigen Programm der RIAS Berlin Kommission in Brüssel und Deutschland vom 4. bis 17. Juni 2023. Die 10 Amerikaner, hauptsächlich aus dem Mittleren Westen, Süden und Südwesten und einige sogar zum ersten Mal in Deutschland, verbrachten zwei Tage in Brüssel, zwei in Köln, zwei in Hamburg und eine Woche in Berlin im Rahmen eines Programms zur Erweiterung des Horizonts und zum Aufbau von Netzwerken zwischen deutschen und US-amerikanischen Rundfunkjournalisten.
Sam Wright, Dakota News Now, Sioux Falls, South Dakota
Das RIAS-Programm bot eine Erfahrung, von der ich nicht wusste, dass ich sie brauche. Ich denke, dass man durch praktische Interaktionen am meisten lernt, und dieses Programm war voll von unzähligen Beispielen. Von Politikern und Journalisten über Themen zu hören, die für die Menschen in Deutschland und Europa wichtig sind, sind vergleichbare Gespräche, die wir in Amerika führen (Energie, Wirtschaft, Immigration, Krieg). Dank dieses Programms kehre ich als veränderte Person in die USA zurück, mit neuen Sichtweisen, die hoffentlich den Zuschauern in meinen Berichten mehr Perspektive geben werden.
Scott Shafer, KQED, San Francisco, Kalifornien
Ich hatte hohe Erwartungen an das RIAS-Stipendium in Berlin, und meine zwei Wochen in Belgien und Deutschland haben sie alle übertroffen. Die Gelegenheit, Dutzende von inoffiziellen, substanziellen Gesprächen mit einer Vielzahl von Beamten, Journalisten, Aktivisten und Denkern aus dem gesamten politischen Spektrum Deutschlands und der EU zu führen, war von unschätzbarem Wert für mein Verständnis der Welt. Diese Erfahrung mit einer vielfältigen Gruppe amerikanischer Journalisten aus dem ganzen Land zu teilen, werde ich immer in Erinnerung behalten und schätzen. Vielen Dank, Erik Kirschbaum und der gesamten RIAS-Familie!
Deion Broxton, KMOV, St. Louis, Missouri
Ich denke, dies war eine einzigartiges Programm, das man nur einmal im Leben sehen kann. Die Einblicke hinter die Kulissen und die inoffiziellen Gespräche mit internationalen, deutschen und US-Beamten werden mir für den Rest meines Lebens in Erinnerung bleiben. Die Gespräche, die ich während des Programms geführt habe, haben mir einen klareren Kontext gegeben, wenn ich deutsche/internationale Nachrichten konsumiere. Ich würde dieses Programm jedem empfehlen, der auch nur das geringste Interesse am deutschen Journalismus hat.
Barbara Banish, Universität von Wisconsin-Oshkosh
Als ich hörte, dass ich am RIAS-Stipendium für Berlin teilnehme, lautete eine häufige Reaktion: „Das klingt nach einem tollen Urlaub.“ Aber dieser Kommentar könnte nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein; dieses Programm ist wesentlich mehr. Es ist eine Gelegenheit, mit Journalisten und Beamten aus dem ganzen Land und Europa in Kontakt zu treten, etwas über deutsche und belgische Institutionen und Regierungsbehörden zu lernen und das Verständnis für Weltpolitik und Menschen zu vertiefen. Das Lernen beginnt schon, bevor man das Flugzeug besteigt. Durch die Beantwortung einer Liste von Fragen im Voraus erfährt man Dinge, von denen man nicht wusste, dass man sie wissen muss, und erhält so einen Hintergrund für das, was auf einen zukommt. Es ist wirklich ein lebensveränderndes Programm, und trotz des anstrengenden Tempos würde ich nichts daran ändern wollen. Ich werde das Wissen und die Freundschaften für den Rest meines Lebens in Ehren halten. Danke, Erik Kirschbaum und dem Rest des RIAS-Teams!
Evan Koslof, WUSA9, Washington, D.C.
Diese Reise war kein Urlaub. Sie war sogar besser als das. Es war eine unglaubliche Gelegenheit, etwas über den Journalismus und das politische System in Deutschland zu lernen. Mit jedem Gespräch mit einem Spitzendiplomaten, Nachrichtensprecher oder Auslandskorrespondenten hat sich meine Welt ein wenig erweitert. Ich kehre mit einem umfassenderen Weltbild in die USA zurück. Ich würde dieses Programm jedem empfehlen, der lernen möchte, ein besserer Journalist und Weltbürger zu werden.
Liliana Soto, Universität von Arizona, Tucson, AZ
Ich bin dem Studenten, der mich für dieses Programm empfohlen hat, sehr dankbar. Zu sagen, dass diese intensive 2-wöchige Erfahrung und die über 40 Treffen mein Leben verändert haben, ist eine Untertreibung. Ich nehme reichhaltiges Wissen über die deutsche Geschichte, Einwanderungsthemen, TV-Nachrichtenproduktion und -berichterstattung, Vielfalt und Integration in Redaktionen, Außenpolitik, transatlantische Beziehungen, Klimawandel und vieles mehr mit. Ich freue mich darauf, alles in mein berufliches und privates Leben in Arizona einzubringen. Vielen Dank für das Lernen und die wunderbaren Freundschaften.
Gustavo Valdes, CNN, Atlanta, Georgia
Das RIAS-Programm für Journalisten beweist, dass alte Hunde neue Tricks lernen können. Ich kam mit einem leeren Blatt Papier nach Brüssel, ohne vorgefasste Ideen oder Erwartungen an das Programm, und das hat sich ausgezahlt. Vom ersten Tag an war die Qualität der Gastredner und der Diskussionsthemen sowie der Enthusiasmus der RIAS-Alumni, die sich uns anschlossen und dafür sorgten, dass wir uns an jeder Station der Reise wie zu Hause fühlten, offensichtlich.
Die Besuche bei der NATO, der EU- Kommission gaben uns Zugang zu Orten, die nicht viele von uns im Laufe ihrer Karriere besuchen können, und die Gespräche mit den Beamten vermittelten uns einen guten Einblick in die Bedeutung der transatlantischen Beziehungen. Die Besuche bei lokalen Sendern ermöglichten es uns, zu sehen, wie unsere deutschen Kollegen ihre Arbeit machen, Erfahrungen auszutauschen und ein paar Tipps zu sammeln, wie wir unseren Alltag zu Hause verbessern können.
Besonders gut gefallen hat mir, dass in der Sendung politische Vertreter verschiedener Richtungen von links und rechts zu Wort kamen, die offen mit uns sprachen und sich nicht vor unseren Fragen scheuten. Ich gehe mit einer neuen Perspektive auf die Beziehungen zwischen den USA und Europa, wie diese Partnerschaft auf andere Teile des Kontinents ausgeweitet werden kann, und mit einer neuen Sichtweise, wie man internationale Themen angehen kann, indem man berücksichtigt, wie sie sowohl zu Hause als auch jenseits des Atlantiks gesehen werden könnten.
Dave Mistich, NPR, Morgantown, West Virginia
Als Produzent von Nachrichtensendungen, der sich häufig mit internationalen Themen befasst, insbesondere mit Nachrichten aus Europa und speziell aus Deutschland, frage ich mich oft, welche Zusammenhänge mir entgehen, wenn ich bestimmte Nachrichten in den Medien sehe und ähnliche Berichte in anderen Medien lese. Es war dieser Wunsch, die transatlantische Dynamik besser zu verstehen, deutsche und EU-Politik, Kultur, Geschichte und Nachrichtenmedien zu erleben und sich mit ihnen auseinanderzusetzen, der mich zum RIAS-Programm führte. Um es einfach auszudrücken: Ich habe bekommen, was ich wollte, und noch viel mehr. Dank der Besichtigung eines ehemaligen Stasi-Gefängnisses, eines Blicks auf den ehemaligen Verlauf der Berliner Mauer, Diskussionen mit Sprechern der EU und der NATO, Treffen mit deutschen Politikern und Dutzenden anderer führender Journalisten und anderer Experten bin ich nun ein stolzer Alumnus des RIAS-Programms, mit zehnmal mehr Wissen und Verständnis als vor meiner Ankunft.
Maranda Whittington, WKRN, Nashville, Tennessee
Bis zu dieser Reise hätte ich nie gedacht, dass ein Leben in Europa für mich möglich wäre. Die Gelegenheit, so viele Menschen zu treffen und etwas über ihr Leben in Deutschland zu erfahren, hat mich zu der Erkenntnis gebracht, dass das auch für mich möglich ist. Ich bin dankbar dafür, dass ich die Geschichten anderer Journalisten hören konnte und sehen durfte, wie die Berichterstattung in Deutschland funktioniert. Darüber hinaus bin ich dankbar dafür, dass ich all dies zusammen mit neun anderen Menschen gelernt habe, die ich nach dieser Erfahrung meine Freunde nennen kann. Es war eine anstrengende, aber lohnende Erfahrung, die uns zusammengeschweißt hat, und ich bin so froh, dass ich mit einer großartigen Gruppe von Menschen lernen und wachsen konnte.
Adrienne DeMoss, KBTX, Bryan, Texas
Das RIAS-Programm bot einen Austausch von Ideen, Experten und Erfahrungen, den es sonst nirgendwo gibt. Das ausführliche Programm lässt nichts zu wünschen übrig, und die Journalisten kehren mit einer umfassenden Perspektive und einem besseren kulturellen Verständnis zurück. Von Gesprächen mit Parlamentsmitgliedern unterschiedlicher Herkunft bis hin zum Essen mit Radiolegenden werden die RIAS-Stipendiaten wichtige Erkenntnisse mit nach Hause bringen, die Redaktionen in den gesamten USA zugute kommen werden.
Erik Kirschbaum, Executive Director, RIAS Berlin Kommission
Mehr als 40 hochrangige Treffen in 12 Tagen in 4 Städten in 2 Ländern mit Rednern von Dutzenden verschiedener Nationalitäten, Interessen und Hintergründen könnten für jeden eine Herausforderung darstellen. Aber diese 10 amerikanischen Journalisten aus allen Teilen der USA kamen gut vorbereitet nach Europa, mit leeren Notizbüchern und einem offenen Geist, um in weniger als zwei Wochen so viel wie möglich zu lernen. Von einem ehemaligen palästinensischen Flüchtling, der heute ein erfolgreicher Politiker und Buchautor ist, über einen Bundestagsabgeordneten der AfD bis hin zum Bürgermeister von Berlin ergriffen die Amerikaner die Chance, so viel wie möglich von ihren Gastrednern zu lernen – und in diesem respektvollen Stil des möglichst neutralen amerikanischen Journalismus holten sie so viel aus ihren Gesprächen mit geplanten und ungeplanten Rednern heraus. Hut ab vor ihrem Durchhaltevermögen, ihrer Neugier und ihrer Flexibilität, sich auf kurzfristige Änderungen im Zeitplan einzustellen.
Eindrücke von der RIAS Medienpreisverleihung 2023
Mehr als 200 Journalisten, Politiker, Vorstandsmitglieder, Alumni und Freunde der RIAS Berlin Kommission nahmen am Donnerstag, den 1. Juni, gemeinsam mit der US-Botschafterin Amy Gutmann und dem Gewinner des Großen Preises Wolf Blitzer an der Preisverleihung der RIAS Berlin Kommission 2023 in Berlin teil. In ihrer Eröffnungsrede sagte Gutmann, dass eine freie Presse der wichtigste Verbündete der Demokratie sei, und fügte hinzu, dass es ihr eine Freude sei, gemeinsam mit Wolf Blitzer und allen Preisträgern die Leistungen einer außergewöhnlichen Gruppe bei der Wahrung der Demokratie und der Werte einer freien Welt zu würdigen
Blitzer erhielt den diesjährigen Grand Prize für seinen CNN-Dokumentarfilm „Never Again“: Das U.S. Holocaust Memorial Museum: Ein Rundgang mit Wolf Blitzer“. Mehr als 100 RIAS Berlin Alumni – Journalisten aus den USA und Deutschland, die in den letzten 32 Jahren an ein- bis dreiwöchigen RIAS Austauschprogrammen teilgenommen haben – waren ebenfalls bei der Zeremonie anwesend, bei der herausragende Radio-, Fernseh- und Digitalbeiträge aus 2022 mit einer transatlantischen oder universellen Botschaft ausgezeichnet wurden.
Journalist Claus Kleber wurde mit dem „Lifetime Achievement“-Preis für seine Karriere als Berichterstatter zu transatlantischen Themen sowohl in den USA als auch in Deutschland geehrt, angefangen bei seiner Arbeit als Redakteur des Radiosenders RIAS (Radio im amerikanischen Sektor) in den späten 1980er Jahren bis hin zu seiner Arbeit als Auslandskorrespondent in Washington DC und später als Moderator der beliebten ZDF-Nachrichtensendung „Heute Journal“. Kleber ist ein langjähriger Unterstützer des RIAS, der Gastvorträge hält und hervorragende Kandidaten für die RIAS-Austauschprogramme rekrutiert.
An der Preisverleihung im Französischen Dom in Berlin nahmen außerdem Journalisten teil, die an RIAS-Programmen teilgenommen haben: zwei dreiwöchige Austauschprogramme pro Jahr für deutsche und amerikanische Journalismusstudenten, vier zweiwöchige Austauschprogramme pro Jahr für professionelle Journalisten aus Deutschland und den USA sowie ein einwöchiges Kurz-/Alumni-Programm pro Jahr für ehemalige Teilnehmer.
02. Juni 2023
Wolf Blitzer erinnert in seiner Rede bei der RIAS Medienpreisverleihung seine jüngste erschütternde Entdeckung
Wolf Blitzer sagte, er fühle sich zutiefst geehrt, dass sein Dokumentarfilm über das Holocaust-Mahnmal in Washington DC, der die Geschichte seiner eigenen Familie in Polen, Deutschland und den USA meisterhaft erzählt, bei der Verleihung des RIAS-Medienpreises 2023 die höchste Auszeichnung erhalten hat. Blitzer, der Sohn von Holocaust-Überlebenden, sprach über eine erschütternde Entdeckung, die er vor einigen Wochen bei einer Führung durch eine Gaskammer in Auschwitz machte: hier waren zwei seiner Großeltern ermordet worden.
Blitzer erzählte den 220 deutschen und amerikanischen Journalisten und Unterstützern des 31 Jahre alten Austauschprogramms bei der Zeremonie in Berlin, dass er und sein CNN-Team fast ein Jahr lang an der preisgekrönten Dokumentation „Never Again: A Tour of the U.S. Holocaust Museum“ gearbeitet haben. Er sagte, er wüsste, dass die Eltern seines Vaters in Auschwitz ermordet worden seien, aber nur wenig über die Details ihres Todes, bis er vor einigen Wochen die Gaskammer des ehemaligen Konzentrationslagers in Polen besuchte – als ein Führer ihn über Details informierte, die er nicht kannte.
„Das war einer der emotionalsten Momente in meinem Leben“, sagte Blitzer und erinnerte sich an den Moment, als der Reiseführer ihn nach der Stadt fragte, aus der seine polnisch-jüdischen Großeltern stammten. „Er sah mich an und hielt inne. Es war sehr dramatisch. In der Gaskammer saßen eine Menge Leute. Wir haben alle zugesehen und zugehört. Er sagte zu mir: ‚Deine Großeltern wurden in dieser Gaskammer getötet, in der wir gerade stehen, weil sie die polnischen Juden dorthin gebracht haben. Sie brachten die ungarischen Juden und andere Juden nach Birkenau. Aber die polnischen Juden, vor allem aus den Städten außerhalb von Auschwitz, wurden in diese Gaskammer gebracht. Deine Großeltern wurden also in dieser Gaskammer umgebracht.
„Ich stand dort und sah diese Gaskammer“, fügte Blitzer hinzu. „Und es war ein sehr, sehr emotionaler Moment für mich zu erfahren – ich wusste das nicht – dass die Eltern meines Vaters in dieser Gaskammer, in der wir standen, getötet wurden. Und ich habe getan, was ich dachte, was meine Großeltern und meine Mutter und mein Vater, die beide verstorben sind, in diesem Moment von mir gewollt hätten. Das war ein sehr emotionaler Moment. Ich sprach das jüdische Gedenkgebet, das Kaddisch, in Erinnerung an meine Großeltern. Ich wusste, dass, als sie in Auschwitz in der Gaskammer ermordet wurden, niemand das Kaddisch für sie sprechen konnte. Also habe ich es gesagt. Und es war ein sehr emotionaler Moment für mich. Und es war natürlich etwas, das ich nie vergessen werde.“
Blitzer, der von den Zuhörern mit stehenden Ovationen bedacht wurde, nachdem er die Geschichte seines jüngsten Besuchs in Polen geschildert hatte, erzählte, dass sich seine Eltern kurz nach dem Ende des Holocausts in einem Zug in Deutschland kennengelernt hatten und eine Zeit lang in Augsburg lebten, wo er und seine ältere Schwester geboren wurden. Seine Familie wanderte in die USA ein, als er noch ein Kleinkind war, und ließ sich in Buffalo, New York, nieder.
Er sprach auch über den immerwährenden Stolz seines Vaters, als er sah, wie Blitzer, der vor 33 Jahren bei CNN zu arbeiten begann, vor einem weltweiten Publikum im Sender erschien.
„Er war der Meinung, dass es für ihn persönlich die größte Rache an Hitler wäre, wenn sein Sohn die Nachrichten im internationalen Fernsehen berichten würde“, sagte Blitzer, 75. „Es war für ihn so wichtig, dass ein jüdischer Reporter in der nächsten Generation auf CNN die Nachrichten bringt.
Blitzer, der auch als Gastredner vor Gruppen deutscher Journalisten, die im Rahmen der RIAS-Berlin-Kommission in Washington zu Besuch waren, auftrat, sagte, er glaube an die Kraft von Austauschprogrammen wie dem RIAS. Und er versprach, RIAS-Programme in Deutschland und den USA weiterhin zu unterstützen.
„Ich verspreche, dass ich ein sehr, sehr aktiver und wunderbarer Alumnus sein werde“, sagte er.
Blitzer sagte, er und sein Team bei CNN fühlten sich besonders geehrt, den Grand Prize der RIAS Berlin-Kommission für herausragenden Rundfunkjournalismus im Jahr 2023 zu gewinnen, gerade weil es sich um eine deutsch-amerikanische Organisation handele.
„Das ist für mich sehr wichtig. Ich habe im Laufe der Jahre viele Preise für meinen Journalismus erhalten. Aber als ich erfuhr, dass diese Dokumentation, die wir für CNN gemacht haben, ‚Never Again, a tour of the US Holocaust Memorial Museum‘, mit diesem großen Preis ausgezeichnet wurde….es heißt ‚Grand Prize‘, nicht nur ‚Prize’…. sondern ‚Grand Prize’….als ich realisierte, dass wir diesen großen Preis bekommen, nicht von irgendeiner amerikanischen oder europäischen Organisation, sondern von einem deutschen Medium, einem deutsch-amerikanischen Medienunternehmen…. Alle, alle bei CNN waren so aufgeregt. Dass diese Organisation, RIAS, beschlossen hat, CNN und mich mit diesem Grand Prize zu ehren – es war nicht nur ich, sondern ein ganzes Team bei CNN, das fast ein Jahr lang an diesem Dokumentarfilm gearbeitet und ihn vorbereitet hat – und es war einfach eine sehr emotionale Erfahrung für uns alle. Ich bin so froh, dass CNN sich dafür entschieden hat.“
01. Juni 2023
Livestream by Andrej Hermlin and the Swingin‘ Hermlins
This Livestream of the RIAS Berlin Commission Media Prize is being
brought to you courtesy of Andrej Hermlin and the Swingin‘ Hermlins:
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On Air: ~18:30 (MEZ)
Live-Stream
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Andrej Hermlin:
https://theswinginhermlins.de
http://swingdanceorchestra.de
https://www.facebook.com/andrej.hermlin
https://de.wikipedia.org/wiki/Andrej_Hermlin
25. Mai 2023
RIAS-Interview mit dem Hauptpreisträger des Medienpreises 2023 Wolf Blitzer
Wolf Blitzer, CNN-Reporter und -Moderator, sprach in einem Interview für die Website www.riasberlin.org über seinen Dokumentarfilm „Never Again“ für CNN, der beim RIAS-Medienpreis 2023 die höchste Auszeichnung erhielt. Der Film über das US Holocaust Memorial Museum in Washington D.C.
Der Film über das US Holocaust Memorial Museum in Washington DC, der von Blitzer erzählt wird
, enthält auch seine eigenen persönlichen Reflexionen über seine Familie und seine vier Großeltern, die im Holocaust ermordet wurden. Blitzer – ein Journalist, Moderator und Autor, der seit 1990 bei CNN arbeitet – sagte in dem Interview mit RIAS-Vorstandsmitglied Michael Gargiulo und Verwaltungsdirektor Erik Kirschbaum, er fühle sich zutiefst geehrt, den „Grand Prize Award“ des jährlichen Wettbewerbs für herausragende Rundfunkbeiträge zu gewinnen, die in Deutschland oder den USA ausgestrahlt werden und transatlantische Themen berühren, und er freue sich auf die Preisverleihung in Berlin am 1. Juni.
Frage: Journalisten vermeiden es traditionell, sich selbst in den Mittelpunkt einer Geschichte zu stellen. Warum war es für dich wichtig, die Erfahrungen deiner eigenen Familie mit dem Holocaust hervorzuheben?
Wolf Blitzer: „Das ist eine gute Frage, und du hast absolut Recht. Als ich mit dem Journalismus anfing, arbeitete ich für Reuters, und wenn ich von einem Auftrag zurückkam, erzählte ich diesen älteren britischen Journalisten, was ich dachte, und sie sagten immer dasselbe: ‚Niemand interessiert sich wirklich dafür, Wolf, was du denkst. Gib uns einfach die Fakten, gib uns die Fakten, und wir werden darüber berichten“. Du hast also recht, Journalisten halten sich gerne davon fern, Teil der Nachrichten zu sein. Sie wollen nur über die Nachrichten berichten. Aber vor ein paar Jahren bat der damalige CNN-Präsident Jeff Zucker einige der Moderatoren, Beiträge über ihre Herkunft, ihre Familiengeschichte, ihre Wurzeln zu schreiben – um den Zuschauern ein wenig mehr Wissen darüber zu vermitteln, woher sie kommen und was sie ausmacht. Er hat mich gebeten, einen Beitrag zu machen. Als ich gefragt wurde, war ich gerade in Israel und berichtete über einen der Kriege mit der Hamas und dem Gazastreifen, und natürlich sagte ich: „Ja, das mache ich gerne. Seit ich ein kleiner Junge war, wusste ich, dass meine Eltern Überlebende des Holocaust waren, und ich wusste immer, dass meine vier Großeltern im Holocaust getötet wurden. Also beschloss ich, diese Geschichte zu erzählen. Und so haben wir einen Beitrag auf CNN gedreht. Er war etwa 8 Minuten lang. Als ich in Israel war und das israelische Holocaust-Museum Yad Vashem besuchte. Ich wusste, dass mein Vater eine mündliche Geschichte geschrieben hatte. Ich ging dorthin und traf mich mit dem Direktor, und er gab mir einige Informationen darüber, was mein Vater ihnen Jahre zuvor bei einem Besuch in Jerusalem erzählt hatte. Ich wusste, dass meine Großeltern im Holocaust getötet worden waren, aber ich kannte keine Einzelheiten. Damals erfuhr ich, dass meine Eltern väterlicherseits in Auschwitz ermordet worden waren, was für mich damals eine Neuigkeit war. In Yad Vashem war es dokumentiert. Ich beschloss, im Rahmen des Beitrags, den ich für CNN über meine Wurzeln und meine Familiengeschichte schreiben wollte, nach Polen zu fliegen und nach Auschwitz zu fahren. Ich war noch nie dort gewesen. Ich fuhr dorthin und machte eine Tour durch Auschwitz und Birkenau. Es war sehr beeindruckend für mich, natürlich sehr persönlich, das zu sehen. All das habe ich in meinem Beitrag für CNN verarbeitet. Auf diese Weise habe ich anfangs für CNN in den USA und in der ganzen Welt über meine eigene Familiengeschichte berichtet und darüber, wie sie sich entwickelt hat. In jüngerer Zeit bat mich CNN, eine Dokumentation über das US Holocaust Memorial Museum in Washington DC zu machen, was ich auch tat und worüber ich mich sehr freue, dass Sie mich dieses Jahr mit dem Großen Preis auszeichnen. Bei den Recherchen für diese Dokumentation entdeckte einer meiner Produzenten, dass mein Vater eine mündliche Befragung mit dem Holocaust Education Center in Hollywood, Florida, durchgeführt hatte. Ich fand diese einstündige Frage-und-Antwort-Runde. Mein Vater hatte auch eine Befragung mit dem US Holocaust Memorial Museum in Washington DC durchgeführt, aber die war nur auf Ton. Das in Florida war ein Video, Audio und Video. Es war so beeindruckend für mich, das zu sehen und mehr Details zu erfahren. Ich habe das in den Dokumentarfilm über das US Holocaust Memorial Museum in Washington aufgenommen, zusammen mit einigen O-Tönen meines Vaters, der über seine Erfahrungen spricht. Das war sehr persönlich, sehr beeindruckend für mich. Und ich glaube, es war auch für die Zuschauer, die den Film sahen, sehr eindrucksvoll. So kam ich dazu, über meine Familiengeschichte zu berichten.“
Frage: Wie war es für dich, während der Dreharbeiten zu diesem Dokumentarfilm durch das Holocaust-Museum zu gehen, die Beschreibungen der Exponate zu hören, wie emotional schwierig war das für dich?
Blitzer: „Es war emotional sehr schwierig, aber es war sehr wichtig. Ich war im Laufe der Jahre viele Male im US Holocaust Memorial, so dass es für mich im Zusammenhang mit der Arbeit an der Dokumentation nichts Neues war, es zu sehen, weil ich es schon oft besucht hatte. Aber egal, wie oft man dorthin geht, wenn man die Bilder, das Video, die Fotos und die Geschichten sieht, ist es sehr bedeutungsvoll, sehr beeindruckend. Es ist Teil unserer Tradition des „Nie wieder“. Wenn wir nicht aus der Geschichte lernen, werden wir sie zwangsläufig wiederholen. Deshalb ist es so wichtig, zu lernen und zu sagen: „Nie wieder“.
Frage: Die jüngsten Holocaust-Überlebenden sind jetzt in den 80ern. Befürchtest du, dass der Holocaust in Zukunft Teil der Geschichte sein wird, ohne die Kraft ihres persönlichen Zeugnisses?
Blitzer: „Deshalb ist es so wichtig, dass die Überlebenden des Holocaust ihr persönliches Zeugnis auf Video aufnehmen, so dass es für immer da sein wird. Es wird im Internet zu sehen sein. Das ist wirklich wichtig. Sie haben völlig Recht. Die Überlebenden des Holocausts sterben leider aus. Vor 15 oder 20 Jahren, als ich zum jährlichen Abendessen des US Holocaust Memorial Museum ging, wurde zu Beginn des Essens gefragt: „Würden sich bitte alle Holocaust-Überlebenden erheben“. Und wir alle spendeten ihnen einen großen Applaus. Damals standen mehrere hundert Menschen auf. In den letzten Jahren, und ich bin auch zu diesen Veranstaltungen gegangen, wenn sie die Holocaust-Überlebenden aufforderten, sich zu erheben, standen das letzte Mal, glaube ich, vielleicht fünf oder 10 Leute auf, wenn überhaupt. Traurigerweise sterben sie also. Meine beiden Eltern sind verstorben. Meine anderen Verwandten, die ebenfalls Holocaust-Überlebende sind, sind größtenteils verstorben. Ich habe einen Onkel, der noch in Chicago lebt, der jüngere Bruder meiner Mutter. Aber alle anderen sind älter, in den 80ern oder 90ern und darüber hinaus, und sie sind gestorben. Deshalb ist es wichtig, ihr Zeugnis auf Band aufzunehmen, damit es für immer existiert.“
Frage: In deinem Dokumentarfilm stellst du einen Zusammenhang zwischen dem Antisemitismus der 1930er Jahre und dem heutigen Anstieg des Antisemitismus und der Zunahme von Vorurteilen gegenüber Einwanderern in der ganzen Welt her. Bist du besorgt, dass sich die Geschichte wiederholt?
Blitzer: „Es ist traurig zu sehen, dass der Antisemitismus hier in den Vereinigten Staaten zunimmt, wie die Anti-Defamation League dokumentiert. Und es ist besonders traurig zu sehen, dass die Leugnung des Holocaust in den Vereinigten Staaten und wahrscheinlich auf der ganzen Welt zunimmt, aber besonders in den Vereinigten Staaten, wo die Leute sagen, wissen Sie, sechs Millionen Juden wurden nicht getötet. Das ist nur eine erfundene Geschichte, die es da draußen gibt. Wenn man das hört, ist das ziemlich deprimierend. Es ist natürlich sehr traurig, wenn man sieht Nazi-Bewegungen gewinnen an Stärke. Als man vor ein paar Jahren in Charlottesville, Virginia, diese jungen Männer sah, die protestierten und schrien: „Juden werden uns nicht ersetzen, Juden werden uns nicht ersetzen“. Es war schwer für mich, das zu akzeptieren und zu glauben, dass das passiert. Ich erinnere mich, dass ich damals dachte: „Ich bin irgendwie froh, dass mein Vater gestorben ist“, denn er hätte nie geglaubt, dass er so etwas in den Vereinigten Staaten hören oder sehen würde, denn dieses Land hatte unserer Familie eine zweite Chance gegeben, sich wieder aufzubauen und ein neues Leben zu beginnen. Er wurde ein äußerst patriotischer Amerikaner und liebte dieses Land für die Chancen, die es ihm und seiner Familie bot. Er wäre sehr bestürzt gewesen, als er hörte, wie diese jungen amerikanischen Männer in Charlottesville, Virginia, skandierten ‚Juden werden uns nicht ersetzen‘.“
Frage: Was meinst du, wie Deutschland mit dem Holocaust gerechnet hat, und wie fühlst du dich über die Reise Berlin, um diese Anerkennung zu erhalten?
Blitzer: „Ich fühle mich sehr geehrt, dass dieser Film den Grand Prize erhält, und ich freue mich sehr darauf, zu kommen. Ich war schon oft in Deutschland, und es war immer eine ausgezeichnete Gelegenheit für mich. Ich bin eigentlich in Augsburg geboren, also in Deutschland. Meine Eltern hatten sich nach dem Krieg kennen gelernt und geheiratet. Sie fanden einen Rabbiner in Augsburg, einen Kaplan der US-Armee, der sie traute. Meine ältere Schwester wurde in Augsburg geboren, und ich wurde in Augsburg geboren, und schließlich erhielt meine Familie Einwanderungsvisa, um in die Vereinigten Staaten zu kommen. Das US-Repräsentantenhaus und der Senat hatten nach dem Zweiten Weltkrieg den so genannten „Displaced Persons Act“ erlassen, der 400 000 Visa für Displaced Persons, darunter auch Überlebende des Holocaust, vorsah. Mein Vater wartete eines Tages in München in der Schlange und meldete ihn und den Rest der Familie, der überlebt hatte, an. Innerhalb weniger Wochen erhielten sie die Erlaubnis, in die Vereinigten Staaten zu kommen. Aber sie würden dir sagen, wohin du gehen würdest. Sie sagten zu meinem Vater: Du gehst nach Buffalo. Mein Vater sagte: ‚Buffalo, wo ist das?‘ Und sie sagten: ‚Buffalo, New York.‘ Mein Vater sagte: ‚Oh New York, in New York gibt es wahrscheinlich viele Juden.‘ Er wusste nicht, dass Buffalo 400 Meilen von New York City entfernt ist. Die Familie kam in New York an und begann ein neues Leben. Meinem Vater ging es gut. Schließlich wurde er ein erfolgreicher Hausbauer. Er wäre so wütend, so aufgebracht gewesen, wenn er die antisemitischen Äußerungen aus Charlottesville, Virginia, gehört hätte. Er hätte nicht geglaubt, dass so etwas in den Vereinigten Staaten möglich ist.“
Frage: In einem Vortrag, den du letztes Jahr vor einer Gruppe der RIAS Berlin Kommission aus Deutschland gehalten hast, die Washington DC besuchte, schien es ganz klar, dass du Deutschland gut kennst und die Aufarbeitung der Vergangenheit des Landes schätzt. Wie du weißt, gibt es in Deutschland strenge Gesetze, die die Leugnung des Holocausts verbieten. Für Holocaustleugnung kann man ins Gefängnis kommen. Wie denkst du über Deutschland? Ist es eine Kraft des Guten in der Welt?
Blitzer: „Ich denke, Deutschland hat sich mit seiner Geschichte auseinandergesetzt, und ich bin sehr positiv über die Reaktion, besonders in den letzten Jahren. Kürzlich, vor ein paar Wochen, war ich wieder in Auschwitz beim so genannten ‚Marsch der Lebenden‘, bei dem all diese Menschen kommen und einen kleinen Marsch von Auschwitz nach Birkenau machen, dem Todeslager direkt neben Auschwitz. Und dann gab es in Warschau all diese Veranstaltungen zum Gedenken an den 80. Jahrestag des Warschauer Ghettoaufstands. Jahrestag des Warschauer Ghettoaufstands. Einer der Höhepunkte für mich war eine Veranstaltung im Polin-Museum, einem relativ neuen Museum, das der 1000-jährigen Geschichte der polnischen jüdischen Gemeinde gewidmet ist. Dort sprachen die Präsidenten von Polen, Israel und Deutschland. Und der stärkste Redner war der deutsche Bundespräsident, Frank-Walter Steinmeier. Er hielt eine richtig starke Rede. Sie war so wichtig, weil er nicht nur über die Nazis sprach, nicht nur über die Nazis. Er sprach über die Deutschen. ‚Wir Deutschen haben das getan“. Es war eine sehr persönliche Erklärung des deutschen Bundespräsidenten, in der er sich zu den Geschehnissen während des Holocausts bekannte. Wir gingen alle mit großer Bewunderung von seinen Worten weg. Er war sehr unverblümt und sehr offenherzig. Er hat nicht versucht, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Er hat nicht nur über Nazis gesprochen. Er sprach über Deutsche. Und das fand ich sehr bedeutsam. Am vergangenen Wochenende war ich hier in Washington DC bei der Premiere des Films ‚A pocketful of miracles‘ über einige Überlebende des Holocaust. Ein wirklich beeindruckender Film. Man setzte mich neben die deutsche Botschafterin in den Vereinigten Staaten, Emily Haber, die unbedingt auch zur Premiere dieses Films kommen wollte. Ich finde es wirklich beeindruckend, wie Deutschland seine Geschichte aufgearbeitet hat, allein schon durch diese kleinen Beispiele, die ich hier anführe. Und ich bewundere die Deutschen und das deutsche Volk dafür, dass sie das tun. Es ist sicher nicht einfach, aber ich bewundere es und finde es sehr wichtig.“
Frage: Gibt es noch etwas, das du hinzufügen möchtest?
Blitzer: „Ich bin einfach sehr stolz darauf, dass Sie diesen Film, an dem wir gearbeitet haben, auszeichnen werden. Ich freue mich darauf, dabei zu sein. Ich habe es wirklich genossen, diese deutschen Journalisten und Studenten zu treffen, die hier in Washington DC waren, und ich denke, es ist wirklich wichtig, dass wir unseren Dialog fortsetzen. Deshalb freue ich mich darauf, nach Berlin zu kommen, ein paar Tage dort zu verbringen und mir ein besseres Bild von den Vorgängen zu machen. Das ist aufregend und wichtig für mich.“
24. Mai 2023
Bilder aus dem ERP-Studentenprogramm der RIAS Berlin programm in den USA
Fünfzehn deutsche Studenten haben im März und April drei Wochen lang mehr über Politik, Medien und das Leben in den Vereinigten Staaten erfahren, im Rahmen eines Transatlantik-Austauschprogramms des European Recovery Program (ERP) der RIAS Berlin Kommission von vom 17. März 2023 bis zum 8. April 2023.
Hier sind einige Bilder von Journalistik-Studenten program in den USA. Die 15 Studenten, von denen viele zum ersten Mal in die USA reisten, verbrachten neun Tage als Gruppe in New York, bevor sie sich in kleineren Gruppen von ein bis drei Personen auf sieben verschiedene Universitätsstädte im Mittleren Westen, Südwesten und den Mountain States verteilten: die Universitäten von Oklahoma, Arizona, Southern Illinois, Indiana, Wisconsin-Oshkosh und Montana.
Ziel des ERP-Programms ist es, junge deutsche Journalismusstudenten mit gleichaltrigen Studenten in den Vereinigten Staaten zusammenzubringen und angehenden Journalisten in beiden Ländern zu helfen, sich über die journalistische Ausbildung im jeweils anderen Land zu informieren. Das ERP-Programm wird durch das Transatlantikprogramm der Bundesrepublik Deutschland unterstützt. Es wird aus Mitteln des Europäischen Konjunkturprogramms (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziert.
08. Mai 2023
RIAS New York Gastredner Gordon Huie besucht RIAS-Gruppe in Berlin
Gordon Huie, der in den letzten drei Jahren vor RIAS-Gruppen seine bewegende persönliche Geschichte vom Überleben am 11. September in New York erzählt hat, besuchte am 8. Mai die RIAS-Zentrale in Berlin und berichtete einer Gruppe von 20 Alumni von seinen erschütternden Erfahrungen am 11. September 2001 und darüber hinaus. Huie ist der einzige bekannte „dreifache“ Überlebende des 11. Septembers: ein Überlebender, ein Rettungshelfer und zugleich ein Opfer, das einen Angehörigen verloren hat.
Huies Vortrag war der letzte in einer Reihe von Alumni-Gesprächen der RIAS Berlin Kommission, an denen Mitglieder deutscher und US-amerikanischer Alumni-Programme (darunter drei Amerikaner, die jetzt in Deutschland leben) aus den Jahren 1997 bis 2023 teilnahmen.
Huie, ein ehemaliger Militärsanitäter und orthopädischer Chirurg in New York, schilderte, wie er sich am 11. September in Lower Manhattan aufhielt, um für ein Projekt zu recherchieren, als die Anschläge begannen. Als das erste Gebäude des World Trade Centers einstürzte, befand sich Huie auf einer Straße in der Nähe des brennenden Gebäudes, um zu sehen, ob er irgendwie helfen konnte, und entging nur knapp den Druckwellen der Trümmer des implodierenden Gebäudes, indem sich er zu Boden warf. Die anderen Menschen um ihn herum, die nicht auf dem Boden lagen, überlebten nicht.
An jenem Abend erfuhr er von seinem Vater, dass seine Schwester Susan an diesem Tag zu einem Geschäftstreffen im World Trade Center gewesen war, auch wenn sie dort nicht arbeitete. Er suchte danach monatelang vergeblich nach seiner Schwester oder nach Hinweisen über sie. Huie redete auch über den giftigen Staub, der in den letzten zwei Jahrzehnten bei mehr als 4.000 Menschen zu schweren Erkrankungen und vorzeitigen Todesfällen geführt hat. Er erzählte von seiner Arbeit als Dozent im inzwischen geschlossenen „9/11 Tribute Museum“, wo er und andere ihre Geschichten an Besuchergruppen weitergaben.
Nach dem Vortrag trafen sich Huie und seine Tochter Kelly mit der RIAS-Alumni-Gruppe in einem benachbarten Restaurant zu einem gemütlichen Beisammensein. Er ist inzwischen ein großer Fan von weißem Spargel.
19. April 2023
Bilder aus dem deutschen RIAS Berlin programm in den USA März 2023
Zehn deutsche Journalisten haben im März im Rahmen eines Stipendiums der RIAS-Berlin-Kommission zwei Wochen lang einiges über Politik, Medien und das Leben in den Vereinigten Staaten gelernt. In der ersten Woche in Washington trafen die Deutschen hochkarätige Gastredner wie den Kongressabgeordneten Lloyd Smucker (R-Pennsylvania), den deutschen Transatlantik-Koordinator Michael Link, den Reuters-Korrespondenten im Weißen Haus Jeff Mason und den ZDF-Korrespondenten Elmar Thevessen.
In Pennsylvania trafen sie Mitglieder der amischen Gemeinde in Elizabethtown und führende Politikwissenschaftler des Elizabethtown College und des Franklin & Marshall College.
In New York trafen sie unter anderem den Präsidenten des Stadtbezirks Staten Island, Vito Fossella, die Broadway-Schauspielerin Angie Schworer und den deutschen Generalkonsul David Gill. Die Deutschen besuchten einen Gottesdienst in der Abyssinian Baptist Church in Harlem und besichtigten die chassidische jüdische Gemeinde in Williamsburg, Brooklyn. Sie bekamen auch eine Führung durch das Empire State Building und seine Bemühungen um Nachhaltigkeit sowie durch die New York Times von The Daily Senior Producer Clare Toeniskoetter.
15. April 2023
Eindrücke deutscher Studenten vom 3-wöchigen ERP-Austauschprogramm in den USA
Hier sind einige Eindrücke von 15 deutschen JournalistInnen, die vom 17. März 2023 bis zum 8. April 2023 an einem dreiwöchigen Transatlantik-Austauschprogramm des European Recovery Program (ERP) der RIAS Berlin Kommission in den USA teilnahmen. Die 15 Studenten, von denen viele zum ersten Mal in die USA reisten, verbrachten neun Tage als Gruppe in New York, bevor sie sich in kleineren Gruppen von ein bis drei Personen auf sieben verschiedene Universitätsstädte im Mittleren Westen, Südwesten und den Mountain States verteilten: die Universitäten von Oklahoma, Arizona, Southern Illinois, Indiana, Wisconsin-Oshkosh und Montana. Ziel des ERP-Programms ist es, junge deutsche Journalismusstudenten mit gleichaltrigen Studenten in den Vereinigten Staaten zusammenzubringen und angehenden Journalisten in beiden Ländern zu helfen, sich über die journalistische Ausbildung im jeweils anderen Land zu informieren. Das ERP-Programm wird durch das Transatlantikprogramm der Bundesrepublik Deutschland unterstützt. Es wird aus Mitteln des Europäischen Konjunkturprogramms (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziert.
Til Schäbitz , Universität Hamburg, Universität Leipzig, besuchte University of Oklahoma, Norman
Ich sitze bei meinen Eltern am Esstisch. Genau zu dieser Zeit, aber vergangene Woche, habe ich mit dem Deputy Chief des Tulsa Police Department über Waffengewalt und den Polizei-Support innerhalb der Black Community gesprochen. Vor zwei Wochen durfte ich in verschiedensten Seminarräumen der Oklahoma University erklären, dass studieren in Deutschland wirklich fast kostenlos ist. Vor genau drei Wochen habe ich in New York nur kurz die Straßenseite gewechselt, um von der UN zum Mittagessen mit dem deutschen Generalkonsul zu kommen. Schick im weißen Anzug, schließlich ging es später ja noch an den Broadway. Und vor vier Wochen, da saß ich genau da, wo ich auch jetzt wieder sitze – aber als ein anderer. Meine Zeit in den USA – gefüllt mit all den Begegnungen und Gesprächen – sie hat mich geschärft und geschliffen wie kaum etwas zuvor. Ich habe gelernt, wirklich hartnäckig zu sein. Keine Angst vor Naivität zu haben und dass man als guter Journalist mit schmutzigen Leuten befreundet sein kann, ohne sich die Hände dreckig zu machen. Mal schauen, wo ich in Zukunft sitzen werde.
Linda Bachmann, Universität Leipzig, besuchte University of Wisconsin, Oshkosh
Ein Highlight folgt auf das nächste – so lassen sich meine drei Wochen mit RIAS in den USA beschreiben! In New York und Wisconsin in zahlreiche Redaktionen zu schauen (darunter Bloomberg, NBC, Vice, Madison Magazine und Oshkosh Herald), war eine sehr bereichernde Erfahrung! In Oshkosh (Wisconsin) konnte ich außerdem in den Uni-Alltag eintauchen und für die Studentenzeitung Advance-Titan über die Wahl für den Wisconsin Supreme Court berichten. Ich habe aber nicht nur viel über Journalismus in den USA gelernt, sondern auch über die Kultur. Wie vielfältig dieses große Land ist, konnte ich an den unterschiedlichen Städten, die ich besucht habe, feststellen: New York, Madison, Oshkosh und Chicago – so verschieden diese Städte auch sind, gab es überall viel zu entdecken! Besonders die zahlreichen Gespräche mit Amerikanern über Politik und Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten zwischen den USA und Deutschland werden mir in Erinnerung bleiben. Aber auch soziale Ungleichheit und Rassismus gehören zu den USA – auch darüber habe ich in den drei Wochen viel gelernt und konnte mich mit Aktivisten austauschen. Das RIAS Programm ist sehr intensiv, aber ich hätte keinen einzigen Termin verpassen wollen!
Jacqueline Albrecht, University of Applied Sciences Magdeburg-Stendal, besuchte Indiana University, Bloomington
Keine Worte könnten nur ansatzweise das beschreiben, was ich in den letzten drei Wochen erlebt habe. Ein intensives, ereignisreiches Programm vollgepackt mit den verschiedensten Eindrücken. Angefangen in der diversen Stadt New York, wo wir unter anderem verschiedene Medienhäuser besuchten, viele interessante Gespräche führten und Menschen und Schicksale kennenlernen durften, vor allem das Treffen mit dem 9/11 Überlebenden Gordon Huie wird mir dabei immer in Erinnerung bleiben. Auch kulturelle Highlights wie der Besuch meiner ersten Broadway-Show und eine Tour durch das jüdische Viertel blieben nicht aus. Nach sehr intensiven und spannenden 8 Tagen ging es dann für mich weiter nach Bloomington, einer liberalen Stadt in einem sonst sehr konservativen Staat. Hier konnte ich das amerikanische Uni-Leben kennenlernen, durfte bei verschiedenen Drehs, zum Beispiel auf einer Farm mitten im Nichts von Indiana, dabei sein und führte viele Konversationen über Themen wie das Gesundheitssystem, Waffenrechte, Abtreibung und Patriotismus, welche mich sehr zum Nachdenken gebracht haben. Ich werde nie vergessen, wie Studierende mir von ihrer ständigen Angst vor Waffengewalt erzählten, wie ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Teil der Nacht im Keller verbringen musste, weil nur wenige Kilometer entfernt ein Tornado wütete und wie ich eine Stadt, die durch einen Tornado komplett zerstört wurde, besuchte. Durch meine Zeit bei RIAS konnte ich nicht nur viele journalistische, kulturelle und vor allem persönliche Erfahrungen sammeln. Das Programm hat es mir ermöglicht, die USA von einer Seite zu entdecken, die ich durch eine normale Tourismus-Reise niemals kennengelernt hätte und dafür bin ich extrem dankbar.
Wiebke Bolle, FreeTech – Axel Springer Academy of Journalism and Technology Berlin, besuchte Southern Illinois University (SIU) Carbondale
Nach insgesamt drei Wochen in New York City, St. Louis und Carbondale kann ich sagen: Ich habe nicht nur viel über Journalismus und das Mediensystem in den Staaten gelernt, sondern auch inspirierende Menschen kennengelernt; einige sind zu Freunden geworden. Dank Rias habe ich Orte gesehen, zu denen ich sonst keinen Zugang gehabt hätte. Zurück fliege ich mit einem Koffer voller schöner Erinnerungen, fordernden Gesprächen und einer Menge Denkanstößen.”
Abel Fekade, Universität Leipzig, besuchte University of Arizona, Tuscon
Der Aufenthalt in den USA war vermutlich die erlebnisreichste Zeit meines Lebens. Obwohl ich zuvor schon in den Staaten war, habe ich das Land diesmal tiefgreifender und in seiner vollen Diversität erleben können. Ich bin dankbar für die großartigen Menschen, die ich während meines Aufenthalts in New York City kennengelernt habe. Die Erfahrung, einem Gottesdienst in der Abyssinian Baptist Church in Harlem beizuwohnen, wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Zudem zähle ich das Gespräch mit den Mitbegründern der Black Lives Matter Bewegung in New York zu meinen absoluten Highlights.
An der University of Arizona durfte ich die USA von einer anderen Seite kennenlernen. Auf dem von Palmen gesäumten Campus konnte ich Kurse aus den Fächern Journalismus, Strategische Kommunikation und Fotografie belegen. Ich bekam zudem einen umfassenden Einblick in das US-amerikanische College-Leben. Insgesamt werde ich das RIAS-Programm als unvergleichliche und unvergessliche Erfahrung in Erinnerung behalten.
Clara Hoheisel, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, besuchte Arizona State University, Phoenix
Schmetternd beginnt die Musik, das Scheinwerferlicht setzt eine Engelsschar in Szene, die ungefähr zehn Meter über dem Boden auf einer Bühnenempore zu schweben scheint. Mit ihrer schmetternden Trompeten-Fanfare leiten die Engel-Darsteller:innen das Easter Pageant ein, das Passionsspiel der LDS-Kirche (Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage). Die weltweit größte jährliche Aufführung der Passion Christi bringt in den zwei Wochen vor Ostern Zehntausende Menschen nach Mesa, einer Stadt neben Phoenix. Dieses einmalige Spektakel und die vorangegangene Diskussion mit zwei Missionarinnen der Kirche ist mein persönliches Highlight des ERP-Studentenprogramms 2023. Eigentlich ist es jedoch unmöglich, sich nur auf einen Höhepunkt der drei intensiven Wochen zu beschränken. Im ersten Programmabschnitt in New York City erhielten wir die Gelegenheit, einige der renommiertesten Newsrooms in den USA zu besuchen, darunter NBC, Bloomberg, ABC-News und VICE. Es war faszinierend, hautnah erleben zu dürfen, wie diese Medienunternehmen arbeiten und ihre Nachrichten produzieren. Erhellend und mitunter überraschend waren für mich auch die Hintergrundgespräche mit Politiker:innen und Journalist:innen, die tiefe Einblicke in ihre Arbeit und Denkweise gewährten. Besonders einprägsam waren für mich die Treffen mit Juda Engelmayer, Krisenmanager von Harvey Weinstein und Phil Murphy, Gouverneur von New Jersey. Bei der anschließenden Stations-Woche in Phoenix (Arizona) an der renommierten Cronkite Journalismus-Schule der Arizona State Universität habe ich viel über das Leben und Studieren in der Wüste erfahren. Besonders lehrreich war für mich ein Gespräch mit dem Kongressabgeordneten Alberto Olivas über den Einfluss der „Snowbirds“, den Wintergästen in Arizona, auf Demografie und Wahlergebnisse innerhalb des Bundesstaats. Abschließend kann ich nur immer wieder betonen, wie unendlich dankbar ich für die Erfahrung bin, die mir durch die RIAS Berlin Kommission geboten wurde. In den drei Wochen habe ich gelernt, wie wichtig es ist, möglichst unvoreingenommen an Themen heranzugehen und dass die besten Geschichten mitunter im Detail stecken.
Kim Kristin Loschen, Nordwest Newspaper, Oldenburg, besuchte University of Wisconsin, Oshkosh
New York, New Jersey, Illinois und Wisconsin – vier Staaten durchkreuzen, insgesamt drei Wochen unterwegs sein, beeindruckende Erlebnisse sammeln, spannende Gespräche führen – all das hat mir das RIAS-Programm in den USA ermöglicht. Besonders in Erinnerung werden mir der Blick vom Empire State Building auf New York City, der Ausflug nach Door County und der Besuch des Capitols in Madison bleiben. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal eine solch intensive Zeit erlebt habe. Meine Journalistische Karriere kann in den nächsten Jahren von der Berichterstattung über die Wahlen in Wisconsin, das Gespräch mit dem Govenor von New Jersey Phil Murphy und der politische Debatte mit der Bürgermeisterin von Oshkosh, Lori Palmeri, sehr profitieren. Dankbar bin ich auch dafür, RIAS-Alumni Joel Waldinger, Tyler Speicher und Barbara Benish kennengelernt zu haben.
Weitere Höhepunkte waren für mich der Besuch bei NBC, Bloomberg und dem ARD-Auslandsstudio.
Es war sehr hilfreich zu sehen, wie amerikanische Kollegen Journalismus ausleben.
Die Teilnahme an diesem transatlantischen Dialog hat mir eine einzigartige Gelegenheit geboten, die politischen, journalistischen und kulturellen Unterschiede zwischen den USA und Deutschland besser zu verstehen. Das RIAS-Programm ist eine großartige Gelegenheit, die eigenen Fähigkeiten und den persönlichen Horizont zu erweitern.
Lea Nischelwitzer, Fern Universität Hagen, Berlin, besuchte Arizona State University, Phoenix
Die drei Wochen Rias Programm haben alle meine Erwartungen übertroffen. In New York bekamen wir die Chance, uns mit vielen Entscheidungsträgern der USA persönlich auszutauschen, mehr über ihre Berufe und das, was sie tagtäglich umtreibt zu erfahren. Und auch bei den Besuchen in den Redaktionen von NBC, Vice und dem ARD Auslandsstudio erhielten wir einen umfangreichen Einblick in die amerikanische Medienlandschaft. Ein Höhepunkt war für mich der Besuch des Gouverneurs von New Jersey, Phil Murphy. Noch mehr in Erinnerung geblieben sind mir aber vor allem die vielen persönlichen Begegnungen mit kontaktfreudigen Amerikanern, die uns einen Einblick in ihr Leben und ihre Sicht auf die Welt gegeben haben. In den zwei Wochen in Phoenix (Arizona) lernte ich viele Journalismusstudenten kennen, nahm aktiv am Collegeleben teil und traf mich mit vielen Professoren und Experten, die mir mehr über die politische Situation in Arizona, die Wasserversorgung und das religiöse Leben erzählen. Vielen Dank für diese wunderbare Organisation – es hat mein Leben nachhaltig bereichert und mich schon jetzt zu einer kleinen Transatlantikerin gemacht, die es kaum erwarten kann, das nächste Mal in die Staaten zu reisen
.
Anna Seikel, Universität Leipzig, besuchte Indiana University, Bloomington
Die Zeit mit RIAS in den USA – mein erstes Mal in diesem Land! – war prall gefüllt mit neuen Erfahrungen. Die Erfahrung in New York City zu Beginn der Reise lässt sich noch immer kaum zusammenfassen. Eines meiner Highlights war definitiv das Gespräch mit Chivona Newsome, Mitbegründerin von Black Lives Matter NYC, in einem black-owned Café in der Bronx. Unsere Zeit an der IU in Bloomington unterschied sich zwar stark von der Vorwoche, ermöglichte es uns aber Freundschaften zu knüpfen, die unseren zweiwöchigen Aufenthalt sicher überdauern werden und uns wertvolle Einblicke in die journalistische Ausbildung in den USA gewährten. Da Bloomington eine „blaue“ Universitätsstadt inmitten eines roten Bundesstaates ist, waren alle stets daran interessiert, unsere Meinungen zu kontroversen Themen in Indiana zu hören. Das Programm regte auch zum Nachdenken und zu Gesprächen über die grundlegenden Unterschiede zwischen unseren scheinbar so ähnlichen Ländern an – insbesondere in Bezug auf (fehlende) Waffengesetze, Populismus und Minderheitenrechte. Es war wirklich eine Erfahrung wie keine andere!
Jana Sievers, Universität Bielefeld, Braunschweiger Zeitung, Brunswick, besuchte University of Nebraska, Lincoln
Ein Besuch der UN in New York, die Midwest Journalism Conference in Minneapolis, Nebraska Public Media und einer Farm, irgendwo im Nirgendwo in Nebraska – das waren neben all den spannenden Gesprächen meine Höhepunkte im dreiwöchigen RIAS-Programm. In dieser Zeit habe ich nicht nur hinter den Kulissen beobachten können, was einen guten Reporter, Moderator – einen guten Journalisten – ausmacht, sondern mit welchem Mindset ich an die journalistische Arbeit herangehen kann. Besonders in Lincoln lernte ich durch das Leben mit einer Familie ein Stück Realität der Midwest-Amerikaner und damit eng verknüpft den unbedingten Drang nach freier Rede kennen. Rias ermöglichte es mir, Menschen mit interessanten Lebenswegen zu begegnen, durch die sich nicht nur eine nächste Tür öffnen kann, sondern Freundschaften entstehen und Ideen wachsen. Von den Bewohnern Lincolns nehme ich mit, dass das Glas immer halb voll sein sollte – niemals halb leer.
Malkam Goytom, Freie Universität Berlin, besuchte University of Arizona, Tuscon
Wenn ich auf die Ereignisse zurück blicke, staune ich darüber wieviel ich in Wochen erlebt habe. Das RIAS Programm war für mich in vielen verschiedenen Aspekten eine Bereicherung. Denn nicht nur die einmalige Möglichkeit sich mit Gastsprechern aus New York auszutauschen und dadurch Informationen über den amerikanischen Journalismus zu bekommen hat mich fasziniert. Auch das Sammeln von kulturellen Eindrücken (speziell: der Kontrast zwischen New York und Arizona) und der Austausch von politischen und sozialen Eindrücken mit den Studenten von Arizona hat mich definitiv geprägt. Abschließend kann ich mich nur bei allen Beteiligten des Rias Programmes für die einmalige Chance bedanken. Ich hoffe, dass dieses Programm noch lange erhalten bleibt damit Studenten in Zukunft die Chance haben die gleichen Erfahrungen zu machen.
Szuli Wendt, Freie Universität Berlin, besuchte University of Oklahoma, Norman
Nach 3 unvergesslichen Wochen in Amerika, fliege ich voller neuer Erfahrungen, Erkenntnisse und vor allem neuen Zielen zurück nach Deutschland. Die Zeit in New York gab mir einen unglaublich nahen Einblick in das New Yorker Leben und seine vielfältige Medienwelt, Freunde fürs Leben und den Wunsch eine zeitlang in Amerika als JournalistIn zu leben und arbeiten. Gespräche mit erfahrenen und erfolgreichen JournalistInnen gab mir die Möglichkeit, die amerikanischen Medienwelt, die Arbeit als JournalistIn und die Unterschiede zwischen dem amerikanischem und deutschen Journalismus zu erkennen und zu verstehen.
Aber nicht nur die amerikanische Medienlandschaft hat mich durch die nahen Einblicke begeistert, auch New York konnte mit unzähligen kulturellen Angeboten überzeugen. Die 2 Wochen an der „University of Oklahoma“ haben meinen Traum, eine amerikanische Universität zu erleben, erfüllt. Mit den StudentInnen zusammen, bekam ich die Möglichkeit Journalismus an einer amerikanischen Universität zu studieren und Oklahoma kennenzulernen. Dank der tollen Betreuung an der Universität durfte ich bei einem Cheerleading practice mit trainieren, war bei einem Softball und Basketball Game oder durfte eine Sorority besuchen. Aber nicht nur das, auch konnten wir viel mit amerikanischen Studenten über Unterschiede und Gemeinsamkeiten, Journalismus zu studieren oder in Oklahoma oder Berlin zu leben, sprechen. Die offene und kommunikative Art der Amerikaner, möchte ich mir auch in Deutschland mehr beibehalten. Ich kann sagen das RIAS Programm hat und wird mein Leben und meine journalistische Laufbahn verändern und ich bin hoffentlich schon bald für ein Praktikum in New York.
Simon Wörz, Ludwig-Maximilians-Universität München, besuchte University of Montana, Missoula
Das erste Mal auf der anderen Seite des Atlantik! Durch RIAS habe ich zwei total unterschiedliche Seiten der USA kennen gelernt. Die Zeit in New York war super intensiv, gefüllt mit einer Flut an Eindrücken und Gesprächen. Danach ging es für mich für knapp zwei Wochen nach Missoula, an die Journalism School an der University of Montana. Der Kontrast zwischen NYC und Montana hätte nicht größer sein können – von einer Weltmetropole in den verschneiten Nordwesten. Aber ich habe gelernt, dass man in Manhattan auch konservative Amerikaner und im ländlichen Montana sehr linksliberale Amerikaner treffen kann. Und wie unterschiedlich die Lebensrealitäten in einem Land doch sein können.
Miriam Wüst, Universität Leipzig, besuchte Indiana University, Bloomington
Drei Wochen USA – eine Zeit voller Abenteuer, Überraschungen, Erlebnissen und Gesprächen, an die ich mich mein restliches Leben erinnern werde. Nicht nur hat RIAS mir ermöglicht, das erste Mal in den USA zu sein, zusätzlich hab ich einen Einblick bekommen, der durch eine normale Reise nicht möglich gewesen wäre. Am eindrücklichsten waren für mich wohl die Gespräche in Indiana über Gun Laws nach einem School Shooting in Nashville, der Besuch einer Stadt in Indiana, die von einem Tornado zerstört wurde und das Treffen mit einem 9/11-Survivor. Außerdem war es unfassbar spannend zu sehen, welche Unterschiede es im Lokaljournalismus zwischen Deutschland und den USA gibt und wie ähnlich sich die Berichterstattung in vielen Punkten doch ist. Diese Geschichten und Eindrücke haben dazu geführt, dass ich die USA auf eine ganz andere Art zu schätzen gelernt habe.
Jakob Gierth, FreeTech – Axel Springer Academy of Journalism and Technology, Berlin besuchte University of Oklahoma, Norman
Das Studierendenprogramm der RIAS Berlin Kommission brachte mich in die USA. Drei Wochen Völkerverständigung standen auf dem Plan. Zuerst eine Woche in New York, dann zwei Wochen in Norman, Oklahoma. Ob in New York oder Oklahoma, meist stellte ich mich dreimal täglich Politikern, Journalisten, Aktivisten, Zeitzeugen oder Normalos vor. Wir trafen uns als Unbekannte und spielten mit Offen- und Verschlossenheit. Auch, wenn AmerikanerInnen offen scheinen, sind sie es, nach meiner Beobachtung, nur in den Grenzen ihrer Communities. Deutschland mit seiner Vereinskultur organisiert Sozialleben viel strukturierter, andererseits viel individueller. Auf jeden Fall fragmentiertert als die USA. Das Individuum zählt mehr in Deutschland. In den USA dagegen ist beinahe unmöglich Community-frei zu leben. An den amerikanischen Schulen beginnt sie, die Auf-Zu-Mentalität. Während der drei Wochen habe ich grenzenlos blauen Himmel gesehen. Schnurgerade Straßen für endlose Meilen befahren und erlebt, wie es ist, wenn eine Stadt nie schläft. Für drei Wochen war ich Teil einer Community, ohne darum hätte bitten zu müssen. Dank der Rias Berlin Kommission, die das möglich gemacht hat.
Erik Kirschbaum, Executive Director RIAS Berlin Kommission
Acht Tage in New York City mit 15 intelligenten, neugierigen und aufgeschlossenen deutschen Journalistenschülern auf dem Weg nach oben haben ihr Leben vielleicht ein wenig verändert. Was sie vielleicht nicht gemerkt haben, ist, dass ihre unglaubliche Energie, ihr unbändiger Enthusiasmus und ihre Lernbegierde auch mein Leben verändert haben. Sie stellten eine Menge Fragen, und ich habe ihre Energie und ihren Enthusiasmus genossen. Die Welt wird in guten Händen sein, mit solchen klugen Köpfen. Vielen Dank für die Woche im Big Apple, dafür, dass ihr das anspruchsvolle Tempo auf den Straßen von Manhattan, Brooklyn und der Bronx durchgehalten habt. Bleibt weiterhin so wissbegierig, lernt neue Leute kennen und bleibt offen für die USA.
10. April 2023
Zwei Wochen in den USA geben deutschen Studenten Einblicke in das amerikanische Kernland
Eine Gruppe deutscher Journalismusstudenten verbrachte im Rahmen eines Austauschprogramms der RIAS Berlin Kommission zwei Wochen an US-Universitäten im Mittleren Westen, Südwesten und in den „Mountain States“. Sie lernten amerikanische Studenten kennen, besuchten Vorlesungen zum Thema Journalismus und hatten die Gelegenheit zu sehen, wie öffentliche Radio- und Fernsehsender, die auf dem College-Campus eingerichtet wurden, ein Publikum bedienen, das weit über den Universitätscampus hinausgeht und Zuhörer und Zuschauer in allen Bundesstaaten erreicht.
Die 15 deutschen Studenten nahmen an einem dreiwöchigen ERP-Transatlantikprogramm in den USA teil. Nachdem sie die erste Woche gemeinsam in New York verbracht hatten, besuchten sie die darauffolgenden zwei Wochen in kleineren Gruppen acht verschiedene große staatliche Universitäten: Indiana, Southern Illinois, Wisconsin-Oshkosh, Nebraska, Oklahoma, Arizona, Arizona State und Montana. Das von der RIAS Berlin Kommission organisierte Programm soll den Deutschen Studenten helfen, mehr darüber zu erfahren, wie amerikanische Studenten in den „Heartland States“ das Handwerk des Journalismus erlernen, und den Amerikanern in diesen Staaten helfen, Deutschland bekannter zu machen.
In Lincoln, Nebraska, besuchte Jana Sievers einen der größten Fernsehsender des Bundesstaates, 10-11, der den gesamten Bundesstaat abdeckt. Sie hatte die Gelegenheit, Taryn und Jon Vanderford zu treffen und zu begleiten, die eine beliebte Sendung namens „Pure Nebraska“ moderieren. Später begleitete sie einen Reporter des Senders bei einem Einsatz vor Ort. Sievers besuchte auch eine Farm in Hastings, Nebraska, zwei Stunden von Lincoln entfernt, die von Ken Fischer, Journalismusprofessor an der University of Nebraska, betrieben wird. „Die Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftszweig in Nebraska“, erklärte sie.
In Tucson, an der University of Arizona, nahmen Malkam Goytom und Abel Fekade an Journalismus- und Fotojournalismuskursen teil. Außerdem besuchten sie RIAS-Alumnus Buzz Connover bei Arizona Public Media und warfen einen Blick hinter die Kulissen des beliebten Radiosenders.
Sie verbrachten auch einen Tag an der Grenze zwischen den USA und Mexiko südlich von Tucson, um mehr über die Grenze und die sie umgebenden politischen Spannungen zu erfahren. Zusammen mit dem Reporter Tony Paniagua von Arizona Public Media fuhren sie zur „Mauer“, die die USA und Mexiko trennt, und überquerten die Grenze nach Nogales, Mexiko. Dort erfuhren sie von vielen Problemen im Zusammenhang mit illegalen Einwanderern, die in die USA kommen, aber auch von amerikanischen Waffen, die über die Grenze nach Mexiko geschmuggelt werden. Sie erfuhren auch, dass viele Amerikaner in Arizona über die Grenze fahren, um Zahnbehandlungen und pharmazeutische Produkte zu niedrigeren Preisen als in Arizona zu bekommen. Paniagua interviewte Goytom und Fekade auch für eine Sendung von Arizona Public Media zu ihren Erfahrungen, die nächste Woche ausgestrahlt werden soll.
Bei einem Besuch der Arizona State University in Phoenix trafen Lea Nischelwitzer und Clara Hoheisel RIAS-Alumnus Bill Silcock und seine Frau Angela. Sie besuchten auch die LDS-Kirche in Mesa außerhalb von Phoenix. „Wir trafen zwei junge Mädchen, die in dieser Gemeinde missionieren. Es war spannend, mehr über ihre Lebensperspektiven und vor allem über ihren starken Glauben zu erfahren.“ Sie erfuhren mehr über die Rolle der Religion, die Politik, die journalistische Karriere und die Hoffnungen der Amerikaner für die Zukunft.
Nachdem sie 10 Tage an der Southern Illinois University in Carbondale verbracht hatte, besuchte Wiebke Bolle einige Tage lang RIAS-Alumni bei Fernsehstationen in St. Louis. Einen Tag lang begleitete sie die Reporterin Justina Coronel von St. Louis’s Channel 5. Sie arbeitete an einer Reportage über einen Einbrecher, der zuerst eine Tankstelle überfiel und dann in ein Haus einbrach.
In Wisconsin schrieben Linda Bachmann und Kim Loschen Artikel für die örtliche Schülerzeitung. Sie halfen bei der Berichterstattung über eine Kommunalwahl in Oshkosh, Wisconsin. Außerdem waren sie Thema eines Artikels über Austauschprogramme.
In Oklahoma besuchten Til Schäbitz, Jakob Gierth und Szuli Wendt den Nachrichtensender Channel 9 und trafen den Moderator, um mehr über die Belastungen seines Jobs und seiner Karriere zu erfahren. Sie erfuhren, wie wichtig Wetterberichte für die Nachrichten in Oklahoma sind, insbesondere frühe Vorwarnungen vor Tornados, die jedes Jahr über den Staat hinwegfegen.
Ziel des ERP-Programms, welches mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums ins Leben gerufen wurde, ist es, Horizonte zu erweitern, junge deutsche Journalismusstudenten mit Gleichaltrigen in den Vereinigten Staaten zusammenzubringen und angehenden Journalisten in beiden Ländern zu helfen, mehr über die journalistische Ausbildung im jeweils anderen Land zu erfahren. Das ERP-Programm wird durch das Transatlantikprogramm der Bundesrepublik Deutschland unterstützt. Es wird aus Mitteln des Europäischen Konjunkturprogramms (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziert.
03. April 2023
Deutsche Studenten entdecken den amerikanischen Mittleren Westen und Südwesten im Rahmen des RIAS ERP-Studentenprogramms
Fünfzehn deutsche Journalismusstudenten verbrachten zwei Wochen im Mittleren Westen, im Südwesten und in den Mountain States der USA, um mehr darüber zu erkunden, wie amerikanische Studenten das journalistische Handwerk an Universitäten, College-Campus-Radio- und Fernsehsendern in den Bundesstaaten des Landesinneren erlernen: Montana, Oklahoma, Nebraska, Illinois, Indiana, Wisconsin und Arizona.
Die 15 deutschen Studenten, darunter 10, die zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten waren, verbrachten die erste Woche ihres dreiwöchigen ERP-Transatlantik-Stipendienprogramms gemeinsam in New York, wo sie auch hochrangige UN-Beamte und den Gouverneur von New Jersey, Phil Murphy, sowie den deutschen Generalkonsul David Gill trafen. Die folgenden zwei Wochen verbrachten sie in kleineren Gruppen von ein bis drei Personen an den sieben Universitäten im Mittleren Westen, Südwesten und in Montana.
„Der Kontrast zwischen der Woche in New York und den zwei Wochen in Montana könnte nicht größer sein“, berichtete Simon Wörz, der die University of Montana besuchte. Er nahm an einigen Journalismuskursen in Missoula teil und besuchte einen Kurs mit dem Titel „Native News“, in dem die Studenten über indigene Stämme lernen und berichten, ohne dabei Stereotypen und Rassismus zu reproduzieren. „Das ist wirklich interessant“, sagte er. Eine weitere interessante Vorlesung, die er besuchte, handelte von einem Gastprofessor über Audiojournalismus, der von Wörz‘ eigenem Podcast in Deutschland gehört hatte. Wörz hospitierte auch bei einem Studenten, der für den lokalen Fernsehsender arbeitet, und erfuhr, wie die Nachrichtensendung jeden Tag produziert wird. „Es scheint, als würde in Missoula jeder jeden kennen, und diese Atmosphäre gefällt mir“, sagte er. Er besuchte auch die Mitarbeiterversammlung der Studentenzeitung und des Radiosenders auf dem Campus.
An der Southern Illinois University besuchte Wiebke Bolle einen lokalen Fernseh- und Radiosender sowie die lokale Zeitung. Sie traf sich auch mit Highschool-Schülern und beantwortete deren Fragen über Deutschland und den Journalismus in Deutschland. Bolle hat auch einen Artikel für die Studentenzeitung über Waffenkontrolle in Deutschland geschrieben.
An der University of Indiana berichtete Miriam Wüst, dass sie, Anna Seikel und Jackie Albrecht, die aus Deutschland zu Besuch sind, für den örtlichen Fernsehsender an einem Fernsehdreh über das FinalFour im Basketball an einer Mittelschule teilnahmen, einige Journalismuskurse besuchten und zu einem College-Baseballspiel gingen. Sie besuchten auch das State Capitol für einen TV-Dreh und verfolgten eine Debatte über die Änderung der Alkoholgesetze. Sie trafen auch einen deutschen Professor, der an der IU unterrichtet, und sprachen mit ihm über das Universitätssystem in den USA. Sie besuchten auch die Campus-Zeitung und eine örtliche Farm, und Miriam führte ein Interview für den örtlichen Fernsehsender über die strengen Waffengesetze in Deutschland. Sie reisten auch in eine Stadt in Indiana, die letzte Woche von einem Tornado schwer getroffen wurde.
An der University of Arizona in Tucson besuchten Abel Fekade und Malkam Goytom die Rundfunkkurse von Liliana Sotos, die im Juni an einem RIAS-Programm in Deutschland teilnehmen wird. Sie besuchten auch Kommunikations- und Fotojournalismuskurse und trafen sich mit einheimischen Studenten.
In Wisconsin besuchten Linda Bachmann und Kim Kristin Loschen Vorlesungen an der Universität Oshkosh und trafen sich mit der Bürgermeisterin von Oshkosh, Lori Palmer. Sie sprachen über ihre politische Karriere, Rassismus in den USA, die nächsten Präsidentschaftswahlen sowie über Wohnungsfragen in den Vereinigten Staaten und in Deutschland. In Madison besuchten sie auch WSUM-FM, das Studentenradio der UW-Madison, und WISC-TV, den CBS-Sender in Madison.
In Oklahoma besuchten Til Schäbitz, Jakob Gierth und Szuli Went die Santa Fe South High School, die in einem verlassenen Einkaufszentrum untergebracht ist und in der 96 % der Schüler hispanischer Herkunft sind. „Ich habe noch nie ein so starkes Gemeinschaftsgefühl in einer Schule erlebt“, sagte Schäbitz und merkte an, dass einige der Lehrkräfte aus der Not heraus eingestellt wurden, um an der Schule zu arbeiten, obwohl einige keine Lehrbefähigung hatten. „Alle Schüler unterstützen sich gegenseitig, das Verhältnis zu den Lehrern ist großartig“. Schäbitz fügte hinzu, dass die Studenten aus Oklahoma die deutschen Besucher über Deutschland, die Berliner
Mauer, den Holocaust und Sehenswürdigkeiten in Europa befragten. „Es war wirklich eine tolle Erfahrung.“
In Nebraska berichtete Jana Sievers, dass sie zusammen mit einem Studenten namens Jackson Atwell und einem Freund von ihm an einem Bibelstudium und einer Andacht in seiner Kirche teilnahm, wo sie sich über den starken Einfluss der Religion in den Vereinigten Staaten informierte. Sie besuchte die örtliche Zeitung Lincoln Journal Star und den Rundfunksender 10/11. Sie besuchte eine Journalismus-Konferenz in Minneapolis, wo sie Dan Shelley, Präsident und CEO von RTDNA, sowie den RIAS-Alumnus Kevin King vom Dakota News Network in Sioux Falls zum Thema Meinungsfreiheit in den Vereinigten Staaten interviewte.
Ziel des ERP-Programms, das mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums ins Leben gerufen wurde, ist es, Horizonte zu erweitern, junge deutsche Journalismusstudenten mit Gleichaltrigen in den USA zusammenzubringen und angehenden Journalisten in beiden Ländern zu helfen, sich über die journalistische Ausbildung im jeweils anderen Land zu informieren. Das ERP-Programm wird durch das Transatlantikprogramm der Bundesrepublik Deutschland unterstützt. Es wird aus Mitteln des Europäischen Konjunkturprogramms (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziert.
05. April 2023
Impressionen von deutschen Journalisten vom RIAS Standard Programm im März 2023
Madeleine Hofmann, ZDF TV & Deutschlandfunk, Berlin
Die zwei Wochen in den USA mit RIAS waren intensiver, als ich es mir je hätte vorstellen können – ein straffer Zeitplan mit beeindruckenden Begegnungen, unvergessliche Erlebnissen wie der Besuch der Presseräume des Kapitols und des Weißen Hauses, aber auch der Kontakt zu einer gut ausgewählten Gruppe von außergewöhnlichen Journalisten, die im Laufe dieser Erfahrung, die sich manchmal fast unwirklich anfühlte, zu Freunden wurden. Ich habe auch Seiten der USA kennengelernt, die ich vorher nicht kannte, wie zum Beispiel das ländliche Pennsylvania. Vielen Dank an RIAS, der den transatlantischen Dialog wahrlich zum Leben bringt.
Friederike Rohmann, MDR TV, Leipzig
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal solch intensive zwei Wochen erlebt hatte, wie unsere RIAS-Reise nach Washington, Pennsylvania und New York. Joe Biden und der Hubschrauber werden mir wohl immer in Erinnerung bleiben, ebenso wie die bewegenden Gespräche im Capitol, der einzigartige Chor in der Abyssinian BaptistChurch oder der Abend im weltberühmten Apollo Theater. Dazu kommen spannende und einzigartige Erlebnisse in Pennsylvania und die Erkenntnis, dass Pennsylvanian Dutch tatsächlich eine Sprache von glücklichen Menschen ist. Ich habe Einblicke bekommen, die ich ohne RIAS wahrscheinlich nie bekommen hätte. Und eine großartige Gruppe von Menschen kennengelernt. Ein großes Dankeschön an RIAS, unsere Gastredner und alle, die an der Organisation dieser denkwürdigen Reise beteiligt waren.
Maja Weber, Phoenix TV, ZDF TV, Bonn, Mainz
Es war meine erste Reise in die USA. Aber durch die vielen Filme, Serien und Fernsehnachrichten kamen mir viele Orte, Ansichten und Gebäude sehr vertraut vor. Diese Reise hat das alles in die richtige Perspektive gerückt. Und zeigte die Dimensionen auf. Während das Kapitol in Washington voll und ganz dem entsprach, was ich mir vorgestellt hatte, schien das Weiße Haus kleiner zu sein, als seine Ikonographie mich immer glauben ließ. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass unsere Gruppe Teil eines Films war. Ich schätzte all die legendären Stätten, den Zugang zu geschlossenen Zirkeln wie Think Tanks oder informellen Gesprächen mit Politikern und die tieferen Einblicke durch die Gespräche und Sonderführungen, die uns angeboten wurden. Selbst für uns als Journalisten, die wir den Zugang zu ganz besonderen Orten gewohnt sind, waren diese Gespräche überwältigend und unbezahlbar. Ich bin so froh, dass Rias ein so hochwertiges Netzwerk aufgebaut und gepflegt hat, von dem unsere Gruppe profitieren konnte. Und ich bin stolz darauf, dass ich in Zukunft Teil dieses großartigen und faszinierenden Netzwerks sein darf. Aber diese Reise war auch dazu gedacht, die Klischees und Stereotypen, die man immer über ein Land und seine Medien hat, zu überprüfen und vielleicht aufzugeben. In diesem Punkt war sie absolut erfolgreich. Die Reise ins ländliche Pennsylvania hat gezeigt, dass es ein sehr faszinierender Ort ist, überhaupt nicht langweilig. Wir trafen sogar einen Amish und bekamen später einen Kurs in pennsylvanischem Niederländisch angeboten – wirklich rührend und herzerwärmend, weil so viel Menschlichkeit und Wissen in all dem steckte. Die Begegnung mit Kollegen und Rundfunkjournalisten, die genauso hart arbeiten und genauso enthusiastisch sind wie wir, hat uns Mut gemacht und Hoffnung gegeben, dass der Journalismus die Welt wirklich zu einem besseren Ort machen kann. Natürlich waren die Erlebnisse in New York unvergesslich und noch traumhafter als in Washington. Eine Broadway-Legende mit über 30 Jahren Bühnenerfahrung zu treffen und sie dann in einem Musical auftreten zu sehen, war mehr als belebend. Oder der Besuch des Apollo Theaters, dem historischen Ort, an dem Ella Fitzgerald ihre brillante Karriere begann, das alles war einfach unglaublich bereichernd. Auch weil das alles in Anwesenheit von New Yorkern geschah, die genauso mythisch sind wie ihre Stadt. Aber letztlich ganz normale und feine Leute. Eine kurze Bemerkung zum gewählten Hotel: perfekt. Ein weiteres Klischee der Reise war die unerwartete Begegnung mit einem republikanischen Bürgermeister, der aufgeschlossen war und ein sehr verantwortungsvoller Politiker zu sein schien. Ihn mit einem echten Trumpisten vergleichen zu können, den wir auch getroffen haben, war eine Erleichterung und eine sehr gute Erfahrung. Ich habe dieses Programm in der Vergangenheit bereits vier sehr guten Kollegen empfohlen, zwei davon bereits nach der Reise, und werde dies auf jeden Fall weiterhin tun. Dieses einzigartige Programm ist auf jeden Fall zu empfehlen. Wie ich bereits sagte, war es meine erste Reise in die USA. Es wird sicher nicht meine letzte sein.
Mathis Trapp, WDR, Köln
Das zweiwöchige Austauschprogramm im März 2023 hat mir gezeigt, was RIAS ausmacht: Journalisten und Medienexperten auf beiden Seiten des Großen Teichs zusammenzubringen, sich über das Alltagsleben der jeweils anderen Seite zu informieren, Netzwerke aufzubauen und neue Freundschaften zu schließen. Dank RIAS habe ich außergewöhnliche Erfahrungen sammeln können. Den US-Präsidenten im Weißen Haus zu sehen, die bewegende Geschichte von Gordon, einem 9/11-Opfer und Helden in New York City, zu hören und zu erfahren, wie das Leben im ländlichen Pennsylvania ist, das waren nur einige der vielen Höhepunkte der Reise. Ich war zwar schon oft in den USA, aber RIAS hat mir geholfen, so viel mehr über Land und Leute zu lernen. Davon werde ich sowohl für meine journalistische Karriere als auch für mein Privatleben enorm profitieren. Vielen Dank dafür!
Janett Eger, MDR, Leipzig
Zwei sehr intensive, aufregende Wochen waren das. Es ist einzigartig, welche Türen die RIAS Kommission deutschen Journalistinnen öffnet. Ganz besonders war für mich der Besuch im Press Office des Weißen Hauses. An diesem Tag konnten wir sogar einen Blick auf Präsident Joe Biden werfen, so außergewöhnlich. Auch das Mittagessen im deutschen Konsulat war für mich, als Ostdeutsche, hoch interessant. Konsul David Gill kommt aus meiner Heimat Sachsen-Anhalt, er hat nach der Wiedervereinigung die sogenannte Gauckbehörde mit aufgebaut. Ein Erlebnis, mit ihm sprechen zu können! Und auch von dem Besuch in Pennsylvania, von der ganzen Historie des Pennsylvania Dutch sowie der Offenheit der Amish werde ich noch lange berichten. Ich danke RIAS für diese zwei Wochen, in denen ich viel gesehen, gehört und erfahren habe. Und ich danke meiner RIAS-Gruppe, die einfach die beste war.
Sophie Wannemacher, RBB TV, Berlin
Unsere Reise mit dem RIAS-Programm im März 2023 umfasste einen einwöchigen Aufenthalt in Washington DC, gefolgt von einem zweitägigen Besuch in Pennsylvania und einer weiteren Woche in New York. Die Reise bot eine Fülle von Einblicken und Erfahrungen, die sowohl bereichernd als auch informativ waren. Während unseres Aufenthalts in Washington DC hatten wir das Chance, Präsident Joe Biden in seinem Hubschrauber vor dem Weißen Haus zu sehen – definitiv einer der Höhepunkte unseres Aufenthalts in DC. Wir hatten auch die Gelegenheit, eine Reihe deutscher Korrespondenten zu treffen, die uns großzügig über ihre Arbeit und ihren beruflichen Werdegang berichteten. Die Gespräche beleuchteten die Unterschiede in der Medienproduktion in den USA und in Deutschland und boten die Möglichkeit, mit Politikern beider Parteien zu diskutieren. Diese Interaktionen ermöglichten ein tieferes Verständnis des politischen Systems in den USA. Unser Aufenthalt in New York bot weitere Gelegenheiten zum Lernen und zum Austausch mit Fachleuten aus der Branche. Wir besuchten große Fernsehsender, darunter NBC und CBS, und trafen Mitarbeiter von Bloomberg und CBS. Diese Erfahrungen ermöglichten es uns, die Unterschiede in der Medienproduktion zwischen Deutschland und den USA aus erster Hand zu erfahren. Insgesamt war die Reise voll mit neuen Erkenntnissen, interessanten Erfahrungen und unvergesslichen Momenten. Die Reise bot eine einzigartige Gelegenheit, die Unterschiede in der Medienproduktion, Kultur und Politik zu verstehen. Die Möglichkeit, enge berufliche Beziehungen und Freundschaften zu knüpfen und sich mit Fachleuten aus der Branche auszutauschen, war von unschätzbarem Wert.
Laura Maria Weber, RTL News, Köln
What a great time in the US! Washington – Pennsylvania – New York: Zwei Wochen Amerika haben bei mir nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Den „american way of life“ mal hautnah kennenzulernen und auch dort zu sein, wo Weltpolitik gemacht wird sowie auch die Vielfalt der Menschen in den USA besser kennenzulernen, war unvergesslich. An Rias ein großes Dankeschön für die vielfältige Auswahl an Gastrednern, die tolle Möglichkeit auch bei amerikanischen Fernseh- und Radiosendern hinter die Kulissen zu schauen und sich mit engagierten Journalisten vor Ort auszutauschen! Auch am White House gemeinsam mit US-Journalisten stehen zu dürfen und auf den US-Präsidenten kurz vor seinem Abflug zu warten, gehören wohl zu den Szenen, an die ich noch lange denken werde. Aber auch der Besuch bei den Amish in Pennsylvania sowie die Führung durch Williamsburg in New York durch die Community der Hasidic Jews waren besonders inspirierende Treffen. Einen sehr persönlichen Erfahrungsbericht hat uns ein Überlebender von 09/11 gegeben, der mir noch länger in Gedanken blieb. Aber auch die Tour durch die unterschiedlichen Stadtbezirke New Yorks wie der Besuch eines Gospelgottesdienstes in Harlem oder auch der kontroverse Austausch mit dem republikanischen Borough President von Staten Island gehören zu einigen von ganz vielen Highlights dieser großartigen Reise. Und nicht zuletzt haben die Begegnungen mit so tollen Journalisten im Rias-Programm die zwei Wochen zu etwas ganz Besonderem gemacht. Es war eine große Freude mit so netten und interessanten Menschen, die USA zu erkunden. Ich bin geehrt, ein Teil dieser Gruppe zu sein und bedanke mich ganz herzlich bei RIAS und Erik für die unvergesslichen Erlebnisse, die Chance Amerikas Kultur, Politik und Lebensweise auf ganz unterschiedliche Art und Weise besser kennenlernen zu dürfen und die Möglichkeit an diesem Programm teilnehmen zu können! Thanks a lot, it was a blast!
Christian Herrmann, NTV, Berlin
Das RIAS-Programm hält für Journalistinnen und Journalisten ganz besondere Erfahrungen bereit. Mit etwas Glück steht man plötzlich im Rosengarten des Weißen Hauses – nur wenige Meter von US-Präsident Joe Biden entfernt, der gerade zu seinem Hubschrauber Marine One schreitet, um zu einem wichtigen Termin zu fliegen. Man bekommt die Möglichkeiten, mit amerikanischen und deutschen Kolleginnen und Kollegen zu sprechen, die seit Jahren oder sogar Jahrzehnten über das Weiße Haus, die US-Politik oder die USA insgesamt berichten – und alle wichtigen, lustigen und verrückten Geschichten kennen. Man ist zu Gast bei ausgewählten Expertinnen und Experten wichtiger Forschungsinstitute, die erklären können, was die USA von Deutschland halten, welchen Einfluss Religion auf die US-Wahlen und, warum die Amish oftmals zwei Smartphones besitzen: ein offizielles und ein geheimes. Kurz gesagt: Das RIAS-Programm gespickt mit unvergesslichen Erinnerungen.
Julia Cruz, MDR, ARD, Leipzig
RIAS waren für mich zwei sehr intensive Wochen, in denen ich Einblicke hinter die Kulissen und Strukturen Amerikas Politik und Geschichte erfahren durfte. Ohne RIAS hätte ich einen solchen Einblick aus den verschiedensten Facetten nie erhalten. Deshalb bin ich sehr dankbar dafür, an dem Programm teilgenommen haben zu dürfen. Vom Besuch im Weißen Haus bis zu den Hintergrundgesprächen mit Journalisten und Congressman L. Smucker. Ich konnte viele eindrucksvolle Erfahrungen und Hintergrundinformationen sammeln, die mir in Zukunft definitiv bei der Berichterstattung in meiner Redaktion helfen werden. Neue Kontakte und Begegnungen, die ich wohl nie vergessen werde. Danke dafür. Dabei vor allem Erfahrungsberichte hautnah zu erleben. Ob von den Amish bei dem Trip nach Pennsylvania oder durch die einprägsame Tour durch Community der Hasidic Jews. Am meisten mitgenommen hat mich jedoch der Bericht des 9/11 Überlebenden, der uns ausdrücklich schilderte wie er den Tag überlebt hat und dabei in seiner Tätigkeit als Arzt auch viele Menschenleben gerettet hat. Seine Schwester befand sich an diesem Tag im World Trade Center und kam bei dem Anschlag ums Leben. Er hat für Bilder und Eindrücke in meinem Kopf gesorgt, die ich nie vergessen werde. Danke, dass ich ein Teil von RIAS sein durfte und Danke auch an Erik und die Organisation und die RIAS Gruppe, ohne die, die zwei Wochen nie so wundervoll gewesen wären, wie sie es waren.
Jenny Barke, RBB, Berlin
RIAS hat mir die Chance ermöglicht, das erste Mal in die USA zu reisen – und ich bin in den zwei Wochen in Washington, Pennsylvania und New York komplett eingetaucht in eine neue Welt. Noch sind die Eindrücke sehr frisch, ich hatte bei dem vollen Programm gar keine Zeit, die vielen Begegnungen und Gespräche zu sortieren, einzuordnen und zu verarbeiten. Viele Szenen und Momente werden aber sicherlich unvergesslich bleiben, sowohl auf journalistischer als auch kultureller Ebene. Wer kann schon von sich behaupten, den Präsidenten der Vereinigten Staaten im Weißen Haus besucht und gesehen zu haben? Und auch wenn diese Begegnung wegen des „Big Shots“ Joe Biden besonders hervorsticht, stehen viele andere Programmpunkte dem in nichts nach. Wir hatten die einmalige Chance, das Herz der US-Demokratie mit einer Augenzeugin des Sturms auf das Kapitol zu besuchen, mit einer Aussteigerin der Community der Hasidic Jews durch Williamsburg zu laufen und mit einem Opfer der Anschläge auf das World Trade Center dem Tag 9/11 zu gedenken. Wir sind in fremde Welten gereist, die Touristen wohl unzugänglich bleiben, wie in die der Amish Community und die eines erzkonservativen Republikaners. Ein persönliches Highlight war für mich das Treffen mit dem ebenfalls in Sachsen aufgewachsenen Konsul David Gill. Sein persönlicher Wandel nach der Wende ist für mich ein nachdrückliches Beispiel dafür, welche biografischen Chancen sich für einige „Ossis“ nach dem Mauerfall aufgetan haben. Als Journalistin mit Fokus auf Lateinamerika war es zudem spannend, überall die lateinamerikanischen Einflüsse zu hören, sehen, selbst zu schmecken – und in einigen Situationen bin ich mit Spanisch weitergekommen als mit Englisch. Dank RIAS haben wir auch einen Immigranten aus Argentinien getroffen, der jahrelang illegal in den USA leben musste. Und was wären all diese einzigartigen Begegnungen ohne den Austausch mit meinen neuen neun Journalisten-Freund:innen gewesen? Lange habe ich nicht mehr so viel gelacht wie in den vergangenen 14 Tagen.
02. April 2023
RIAS Berlin Alumni bei der Netflix-Premiere von „Transatlantic“ mit Botschafterin Gutmann
Eine Reihe von Alumni der RIAS Berlin Commission besuchte kürzlich gemeinsam mit der amerikanischen Botschafterin Amy Gutmann und den Filmemachern eine Vorab-Premierenvorführung der neuen siebenteiligen Netflix-Serie „Transatlantic“ in Berlin. Der Film der amerikanischen Autorin und Filmemacherin Anna Winger wurde von den wahren Abenteuern des Emergency Rescue Committee und Julie Orringers 2019 erschienenem Roman „The Flight Portfolio“ inspiriert.
Gutmann, die Ehrenvorsitzende der RIAS-Berlin-Kommission, hielt bei der Vorführung eine kurze Begrüßungsrede. Die US-Botschaft und Netflix luden die 20 Alumni der RIAS-Berlin-Kommission zu dieser Vorführung ein – die aktuellste der Alumni-Aktivitäten in Deutschland, die darauf abzielen, den Geist des RIAS auch lange nach der Teilnahme an Austauschprogrammen in den USA und Deutschland lebendig zu halten.
Weitere Alumni-Veranstaltungen in diesem Jahr sind die RIAS-Medienpreis-Gala am 1. Juni, das jährliche Alumni-Treffen am 2. Juni im RIAS-Gebäude sowie Treffen mit amerikanischen RIAS-Gruppen in Berlin, Köln, Hamburg und Leipzig im Juni, Juli und August. Außerdem findet vom 16. bis 24. September ein großes amerikanisches Alumni-Programm in Köln und München statt.
Amerikanische Alumni haben die Möglichkeit, deutsche Alumni im Oktober in Washington und New York sowie im Oktober in Los Angeles zu treffen.
Hier sehen Sie einige der deutschen Alumni der RIAS Berlin Kommission, die zusammen mit Botschafter Gutmann und etwa 200 Netflix-Gästen an der Netflix-Vorführung in Berlin teilnahmen:
Petra Gute, Dilek Üsük, Bettina Kasten, Nina Lammers, Kate Brady, Matt Karnitschnig, Oliver Sallet, Leonie von Randow, Friedrich Steffes-Ley, Jutta Müller, Sylvia Warnke, Rieke Smit, Andrej Hermlin, Joyce Hermlin, Tom Garus, Oezcan Mutlu, Susanna Hölscher.
25. März 2023
Deutsche Studenten treten 3-wöchiges ERP-Transatlantikprogramm-Stipendium in New York an
Das zweite jährliche RIAS-ERP-Programm für deutsche Studenten in den USA begann in der ersten Woche in New York City mit Journalisten, Redakteuren, Regisseuren, Politikern, Kommunalpolitikern, Experten und politischen Analysten. Die deutschen Studenten werden insgesamt drei Wochen in den USA verbringen, davon zwei im Mittleren Westen und im Südwesten und Westen, um die Ausbildung zum Rundfunkjournalisten in den USA und die politische Spaltung des Landes kennenzulernen.
Ziel des ERP-Programms, das mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums ins Leben gerufen wurde, ist es, Horizonte zu erweitern, junge deutsche Journalismusstudenten mit Gleichaltrigen in den USA zusammenzubringen und angehenden Journalisten in beiden Ländern zu helfen, die Journalistenausbildung im jeweils anderen Land besser kennenzulernen. Das Projekt wird durch das Transatlantik-Programm der Bundesrepublik Deutschland aus Mitteln des European Recovery Program (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Endergie (BMWi) gefördert.
Die Studenten kamen am 17. März von Universitäten aus dem ganzen Deutschland nach New York. Zehn der 15 jungen Deutschen im Alter von 22 bis 30 Jahren reisten zum ersten Mal in die Vereinigten Staaten.
Der Höhepunkt der ersten gemeinsamen Woche war ein 45-minütiges Treffen mit dem Gouverneur von New Jersey, Phil Murphy in dessen Büro in Trenton. Murphy, Demokrat und ehemaliger Botschafter in Deutschland, wurde im vergangenen Jahr für eine zweite vierjährige Amtszeit als Gouverneur wiedergewählt und vertritt den elftgrößten Bundesstaat der USA. Er sprach über die Bemühungen des Bundesstaates um bessere Verkehrssysteme, die Verringerung der Kohlendioxidemissionen, die Förderung von Vielfalt und Gleichberechtigung sowie transatlantische Themen und den Krieg in der Ukraine. Murphy, ehemaliger Ehrenvorsitzender der RIAS-Berlin-Kommission, beantwortete 20 Minuten lang einige kritische Fragen der deutschen Journalistik-Studenten zu einem breiten Themenspektrum, darunter auch Fragen wie die, was er anders gegen Obdachlosigkeit und soziale Ungleichheit in den USA machen würde, wenn er eines Tages zum Präsidenten gewählt würde. Murphys Name ist als möglicher Präsidentschaftskandidat der Demokraten im Gespräch, auch weil er in einem großen „Swing State“ wie New Jersey zweimal die Wahl gewinnen konnte. Zu den weiteren Höhepunkten gehörte ein Gespräch in der Gedenkstätte und im Museum des World Trade Centers mit Gordon Huie, einem ehemaligen Sanitäter, der nur knapp den Einsturz des Gebäudes überlebte, indem er auf dem Boden aufschlug, als es hinter ihm explodierte, und dann half, verletzte Überlebende zu behandeln. Außerdem nahmen sie an einem Gottesdienst in der Abyssinian Baptist Church in Harlem teil, trafen die NBC-Nachrichtenproduzenten Adam Reiss und Shirley Zilberstein bei einer Führung hinter den Kulissen ihres Hauptquartiers im Rockefeller Center, besuchten den Trump Tower, wo sie mit einer Gruppe junger Donald-Trump-Anhänger aus dem Bundesstaat Georgia sprachen, und besichtigten später den Stadtteil Williamsburg in Brooklyn – mit Frieda Vizel erkundeten sie den chassidisch-jüdischen Teil und besuchten anschließend den „Hipster“ Stadtteil von Williamsburg für ein Gespräch mit Hendrik Hitzel und eine Führung bei Vice News.
Die Deutschen besuchten das UN-Hauptquartier und erhielten die Chance, im UN-Pressezentrum mit den Mitarbeitern der Medienabteilung Farhan Haq und Helin Argav zu sprechen. Sie besuchten auch die Räume des Sicherheitsrates und der Generalversammlung. David Gill, der deutsche Generalkonsul, hielt einen temperamentvollen Vortrag über seine Arbeit in New York im Auftrag der deutschen Regierung und darüber, wie viel Freude es ihm bereitet, älteren Amerikanern dabei zu helfen, die deutsche Staatsbürgerschaft wiederzuerlangen, die ihnen auf der Flucht vor dem Dritten Reich in den 1930er und 1940er Jahren entzogen wurde. Jörg Schumacher sprach über seine Arbeit als Leiter des Goethe-Instituts und die Broadway-Schauspielerin Angie Schworer über ihr Musical „Some Like It Hot“, bevor sie eine Stunde später auf der Bühne des Shubert Theaters auftrat.
ABC News Senior Producer DJ Cunningham, eine RIAS Alumna und frühere Moderatorin in Arkansas, sprach mit der Gruppe über ihre Arbeit in New York, wo sie für das nationale Netzwerk politische Führungskräfte und Schlüsselpersonen einplant, und darüber, wie es manchmal möglich ist, vom Journalismus in die Politik und zurück in den Journalismus zu wechseln. Juda Engelmeyer, ein Experte für Krisenkommunikation, sprach im berühmten Katz’s Deli an der Lower East Side über seine schwierige Arbeit, dafür zu sorgen, dass die Medien beide Seiten von unschönen Geschichten bekommen – wie zum Beispiel für einen seiner Hauptkunden, den in Ungnade gefallenen Filmmogul Harvey Weinstein. Scott Richman von der Anti-Defamation League erzählte der Gruppe von seiner Arbeit im Kampf gegen Hassverbrechen im Raum New York, und die Gruppe fuhr zurück nach Harlem, um „Amateur Night“ im Apollo Theater zu sehen.
Die Studenten bekamen einen Einblick in die Arbeit von Bloomberg News und konnten sogar kurz den ehemaligen New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg im Sendebereich des Newsrooms an einem gewöhnlichen Schreibtisch sehen. Außerdem erfuhren sie von Brock Talbot, dem Medienspezialisten des Empire State Buildings, welche massiven Anstrengungen unternommen werden, um die Kohlenstoffemissionen des 93 Jahre alten Gebäudes zu reduzieren. Die deutschen Studenten warfen einen Blick hinter die Kulissen eines der größten Versorgungsunternehmen des Landes, ConEd, und erfuhren, wie schwierig es ist, Stromausfälle in New York City zu verhindern. Außerdem verbrachten sie einen faszinierenden Nachmittag in der Bronx und sprachen mit der Mitbegründerin von Black Lives Matter, Chivona Newsome, über ihre Arbeit als politische Aktivistin, die versucht, das Bewusstsein für Ungerechtigkeiten gegenüber schwarzen Amerikanern zu verstärken.
Die 15 deutschen Studenten werden die nächsten zwei Wochen im Mittleren Westen, im Südwesten und in den Bergregionen der USA in kleineren Gruppen von ein bis drei Personen verbringen und amerikanische Colleges und deren Journalismusabteilungen in Oklahoma, Indiana, Wisconsin, Illinois, Nebraska, Arizona und Montana besuchen.
Hier finden Sie eine Liste der deutschen Studenten/Volontäre, ihrer Heimatuniversitäten in Deutschland und der Universitäten in den USA, an denen sie ihr zweiwöchiges Stipendium verbringen werden:
Wiebke Bolle (Zeitung Die Welt, FreeTech Academy), Southern Illinois University (SIU), Carbondale
Jackie Albrecht (Hochschule Magedeburg-Stendal), Indiana University, Bloomington
Anna Seikel (Universität Leipzig), Indiana University, Bloomington
Miriam Wüst (Universität Leipzig), Indiana University, Bloomington
Abel Fekade (Universität Leipzig), Arizona State University, Tucson
Malkam Goytom (Freie Universität Berlin), Arizona State University, Tucson
Clara Hoheisel (Halle-Wittenberg), Arizona State University, Phoenix
Lea Nischelwitzer (Fernuniversität Hagen), Arizona State University, Phoenix
Jakob Gierth (Universität Erfurt, Freetech Akademy Berlin), University of Oklahoma
Til Schäbitz (Universität Leipzig/Hamburg), University of Oklahoma
Szuli Wendt (Freie Universität Berlin, RBB Berlin), Universität of Oklahoma
Simon Wörz (Universität München), University of Montana, Missoula
Linda Bachmann (Universität Leipzig, Regiocast Leipzig), University of Wisconsin-Oshkosh
Kim-Kristin Loschen (Universität Bonn, Volontärin Nordwest Zeitung Oldenburg), University of Wisconsin-Oshkosh
Jana Sievers (Universität Bielefeld, Volontärin Braunschweiger Zeitung), University of Nebraska, Lincoln
22. März 2023
RIAS-Gruppe erkundet New York zum Abschluss eines ereignisreichen USA-Aufenthalts
Für 10 deutsche Journalisten endete ein zweiwöchiger Aufenthalt in den Vereinigten Staaten in New York mit weiteren Gesprächen über Politik, Medienkultur und das Leben in den Vereinigten Staaten, nachdem die Gruppe in der ersten Woche vier Tage in Washington DC und zwei Tage im ländlichen Südosten Pennsylvanias verbracht hatte.
Die Woche in New York umfasste die Teilnahme an einem Gottesdienst in der Abyssinian Baptist Church in Harlem mit ihrem weltberühmten Chor, ein Treffen mit dem WABC-Reporter/Anchor Chantee Lans, eine Führung durch die NBC News mit dem leitenden Produzenten Adam Reiss, ein Gespräch auf Deutsch mit dem WNBC-Nachrichtensprecher Michael Gargiulo in seinem Studio, einen Besuch im UN-Hauptquartier und ein faszinierendes, inoffizielles Gespräch mit dem Hauptsprecher Stephan Dujarric. Die Gruppe erfuhr auch vom einzigen aufgezeichneten „Triple“ viel Neues über die Anschläge vom 11. September auf das World Trade Center – dem Überlebenden des Anschlags, Gordon Huie, der den Einsturz des Turms nur knapp überlebte und in ein nahegelegenes Krankenhaus eilte, um Verletzte zu behandeln, und später erfuhr, dass seine Schwester unerwartet an einem Geschäftstreffen auf dem Gebäude teilgenommen hatte und unter den Toten war.
Sie erfuhren vom deutschen Generalkonsul David Gill Genaueres über die politische Situation in den USA und sprachen über die bewegenden Veranstaltungen im Konsulat, bei denen ältere Holocaust-Überlebende, die aus dem Nazideutschland geflohen waren, ihre deutsche Staatsbürgerschaft und ihre Pässe nach so vielen Jahrzehnten wiedererhalten. Die leitende Produzentin der New York Times sprach über den Erfolg des Daily Podcast und gab den Journalisten eine kurze Führung durch ihre Redaktion. DieJournalisten konnten die Broadway-Schauspielerin Angie Schworer treffen und interviewen, um anschließend ihren Auftritt im Erfolgsmusical „Some Like It Hot“ im Shubert Theater zu sehen. In der ConEd-Zentrale erfuhren sie außerdem Neues über das veraltete Stromnetz in New York City und hatten später ein faszinierendes Gespräch mit ABC News Senior Producer DJ Cunningham, ehe sie von Frieda Vizel eine augenöffnende Führung durch die chassidische jüdische Gemeinde in Williamsburg, Brooklyn, erhielten.
Die deutschen Teilnehmer fuhren auch nach Harlem, um die berühmte „Amateur Night“-Show im Apollo Theater zu sehen, nahmen an einer Führung durch Bloomberg News teil, trafen den Leiter des Goethe-Instituts New York City, Jörg Schumacher, und bekamen von dessen Mediendirektor Brock Talbot eine Führung durch das Empire State Building und dessen kohlenstofffreie Umrüstung. Um mehr über die konservativen Bastionen in den Vereinigten Staaten zu erfahren, nahm die deutsche Gruppe die Fähre nach Staten Island, um den Bezirkspräsidenten Vito Fossella zu treffen, der in einer lebhaften Diskussion sagte, dass der Mob, der am 6. Januar 2022 das US-Kapitol stürmte, „falsch“ gewesen sei, aber er fügte hinzu, dass er nicht glaube, dass sie einen Umsturz der Regierung planten oder dazu fähig seien. Die Deutschen trafen auch CBS Sunday Morning Senior Producer Dustin Stephens, bevor sie das Ende ihres Programms im 1014nyc an der Fifth Avenue mit etwa einem Dutzend US-amerikanischer RIAS-Alumni aus New York und 15 deutschen Studenten feierten, die gerade in der Stadt angekommen waren, um sie vor ihrem eigenen dreiwöchigen Stipendium in den Vereinigten Staaten zu treffen.
Die 15 deutschen Studenten werden die nächsten zwei Wochen im Mittleren Westen, im Südwesten und in den Bergregionen der USA in kleineren Gruppen von ein bis drei Personen verbringen und amerikanische Colleges und deren Journalismusabteilungen in Oklahoma, Indiana, Wisconsin, Illinois, Nebraska, Arizona und Montana besuchen.
Hier finden Sie eine Liste der deutschen Studenten/Volontäre, ihrer Heimatuniversitäten in Deutschland und der Universitäten in den USA, an denen sie ihr zweiwöchiges Stipendium verbringen werden:
Wiebke Bolle (Welt, FreeTech Academy), Southern Illinois University (SIU), Carbondale
Jackie Albrecht (Hochschule Magedeburg-Stendal), Indiana University, Bloomington
Anna Seikel (Universität Leipzig), Indiana Universität, Bloomington
Miriam Wüst (Universität Leipzig), Indiana Universität, Bloomington
Abel Fekade (Universität Leipzig), Universität von Arizona, Tucson
Malkam Goytom (Freie Universität Berlin), Universität von Arizona, Tucson
Clara Hoheisel (Halle-Wittenberg), Arizona State University, Phoenix
Lea Nischelwitzer (Fernuniversität Hagen), Arizona State University, Phoenix
Jakob Gierth (Universität Erfurt, Freetech-Akademie Berlin), Universität von Oklahoma
Til Schäbitz (Universität Leipzig/Hamburg), Universität von Oklahoma
Szuli Wendt (Freie Universität Berlin, RBB Berlin), Universität von Oklahoma
Simon Wörz (Universität München), Universität von Montana, Missoula
Linda Bachmann (Universität Leipzig, Regiocast-Radionetz), Universität Wisconsin-Oshkosh
Kim-Kristin Loschen (Universität Bonn, Praktikantin der Nordwestzeitung Oldenburg), Universität Wisconsin-Oshkosh
Jana Sievers (Universität Bielefeld, Praktikantin bei der Braunschweiger Zeitung), Universität von Nebraska, Lincoln
13. März 2023
Deutsche Journalisten erkunden Washington und Pennsylvania im Rahmen eines RIAS-Austauschprogramms
10 deutsche Journalisten verbrachten eine Woche in Washington DC, und lernten mehr über die Arbeitsweise von Politikern und Journalisten in den USA. Die 10 Deutschen von öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunkanstalten in Berlin, Köln, Leipzig und Magdeburg durften die Pressetribüne im Kongress, den Presseraum des Weißen Hauses mit Reuters-Korrespondent Jeff Mason, NPR und den Radiosender WAMU besuchen. Sie hatten auch die Möglichkeit, sich bei Korrespondenten der Washington Post, von Reuters, ZDF, Deutsche Welle, NTV und Welt TV zu informieren.
Die Journalisten erfuhren von dem ehemaligen Einwanderer Diego Sanchez, der die ersten Jahrzehnte seines Lebens ohne Papiere in den USA verbracht hat, viel Neues über Einwanderungsfragen und das Dasein von Millionen von Menschen ohne Papiere in den USA – und wie enttäuscht viele von der Politik der demokratischen Präsidenten Barack Obama und Joe Biden sind, die ihre Wahlkampfversprechen zur Verbesserung der Situation der Menschen ohne Papiere nicht eingehalten haben.
Sie hatten auch die Chance, mit zwei RIAS-Vorstandsmitgliedern zu sprechen: Michael Link, dem Transatlantik-Koordinator der deutschen Regierung, und Peter Rough, einem Senior Fellow am Hudson Institute. Der ehemalige Stabschef im Auswärtigen Dienst der USA, Matthew Boyse, sprach offen über die Bedenken in Washington bezüglich der deutschen Unterstützung für die Ukraine.
Die Journalisten trafen auch etwa 20 amerikanische RIAS-Alumni bei einem Empfang in Washington.
Die Gruppe verbrachte zwei Tage in Pennsylvania und erfuhr viel Neues über die Amish, die Bemühungen um den Erhalt der deutschen Sprache „Pennsylvania Deitsch“, die konservativen Wahlansichten der Amish und vieler anderer Amerikaner in ländlichen wirtschaftlich angeschlagenen Regionen sowie über die Traditionen, die sie von ihren aus Deutschland eingewanderten Vorfahren aus dem 18. Jahrhundert übernommen hatten.
03. März 2023
15 deutsche Studenten fliegen in die USA im Rahmen des RIAS ERP Programms
Für 15 deutschen Studenten beginnt am 17. März ein dreiwöchiges ERP-Stipendium der RIAS Berlin Kommission in den USA. Die Studenten – darunter 10 Ostdeutsche – werden eine Woche gemeinsam in New York verbringen, dort Journalisten aus beiden Ländern treffen, Fernseh- und Radiosender sowie den chassidisch-jüdischen Stadtteil Williamsburg in Brooklyn und die Abyssinian Baptist Church in Harlem besuchen.
Anschließend verbringen die Studenten in kleineren Gruppen von ein bis drei Personen zwei Wochen an amerikanischen Universitäten, und erfahren, wie sich Studenten in den USA auf eine journalistische Laufbahn vorbereiten. Die deutschen Studenten werden amerikanische Journalistik -Studenten an der University of Oklahoma, der Indiana University, der University of Nebraska, der University of Wisconsin-Madison und Wisconsin-Oshkosh, der University of Montana, der University of Arizona in Tucson und der Arizona State University in Phoenix besuchen.
Es ist das zweite von acht geplanten Programmen der RIAS-Berlin-Kommission im Jahr 2023 – vier für deutsche Journalisten in den USA und vier für amerikanische Journalisten in Deutschland. Insgesamt werden in diesem Jahr rund 130 Journalisten aus beiden Ländern an den Austauschprogrammen teilnehmen, eine der größten Zahlen seit Bestehen des deutsch-amerikanischen Austauschprogramms vor mehr als 30 Jahren.
Das Projekt wurde durch das Transatlantik-Programm der Bundesrepublik Deutschland aus Mitteln des European Recovery Program (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Endergie (BMWi) gefördert.
Dies sind die 15 deutschen Studenten, die am Stipendium der RIAS-Kommission Berlin vom 17. März bis 7. April teilnehmen:
Jacqueline Albrecht, University of Applied Sciences Magdeburg
Jacqueline Albrecht studiert Journalismus an der University of Applied Sciences Magdeburg-Stendal und macht 2023 ihren Abschluss. 2022 absolvierte sie ein Praktikum bei einem Radiosender in Windhoek, Namibia, und derzeit moderiert sie das Campus-TV an ihrer Hochschule. Albrecht plant eine Karriere im Fernseh-, Reise- oder internationalen Journalismus mit dem Schwerpunkt, Geschichten über Menschen, Kultur und Gesellschaft zu erzählen.
Linda Bachmann, Universität, Leipzig
Linda Bachmann is pursuing a degree in journalism at the University of Leipzig. She also works full-time as a news anchor at Regiocast, a private radio company in Leipzig. Bachmann has worked on several projects on press freedom, fake news and intercultural exchange, including for Deutsche Welle, Tagesspiegel in Berlin and MDR in Leipzig.
Wiebke Bolle, FreeTech, Axel Springer Academy, Berlin
Wiebke Bolle ist Absolventin der Journalistenschule Axel Springer Akademie. Seit zwei Jahren arbeitet sie in der Wissenschafts- und Gesellschaftsredaktion der Zeitung Die Welt in Berlin. Bolle möchte für große Magazine schreiben und interessiert sich auch für Podcasts und TV-Journalismus.
Abel Fekade, Universität Leipzig
Abel Fekade hat kürzlich seinen Bachelor in Kommunikations- und Medienwissenschaften an der Universität Leipzig erworben. Derzeit arbeitet er am Lehrstuhl für Journalistik an der Universität Leipzig, wo er Lehrveranstaltungen im Bereich Journalismus mit betreut. Während seines Studiums hat Fekade in den Bereichen Kommunikation und Corporate Media bei der BMW Group gearbeitet. Er plant, sich in naher Zukunft für einen entsprechenden Masterstudiengang einzuschreiben.
Jakob Gierth, FreeTech – Axel Springer Academie, Berlin
Jakob Gierth ist Volontär bei der FreeTech Akademie und Journalist bei der Zeitung „Die Welt“ in Berlin. Als Journalist ist Gierth unter anderem für die Entwicklung und Redaktion des Wissenschaftspodcasts der WELT zuständig. Während seines Bachelorstudiums der Kommunikationswissenschaften (Universität Erfurt) arbeitete Gierth bei mehreren deutschen Radiosendern als Redakteur, Moderator und Kundenberater.
Clara Hoheisel, Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg
Clara Hoheisel studiert seit 2021 den Masterstudiengang Multimedia und Publizistik (Digitaler Journalismus) an der Universität Halle (Saale). Dort hat sie auch ihren Bachelor in Medien- und Kommunikationswissenschaften und Psychologie abgeschlossen. Außerdem schreibt die 24-Jährige für das Hochschulmagazin „hastuzeit“, ist beim Radiosender Corax aktiv und hat als Redakteurin für MDR Kultur, Volksverpetzer und das Magazin Katapult gearbeitet. Außerdem ist sie Absolventin des EU-Programms youth4regions.
Kim-Kristin Loschen, Nordwest Zeitung, Oldenburg
Kim Kristin Loschen ist Volontärin bei der Nordwest Zeitung. Sie hat einen Bachelor- und Masterabschluss in Linguistik und Deutsch als Fremdsprache. Gleichzeitig hat die ausgebildete Deutschlehrerin für Fernsehsender wie das ZDF, den WDR und Phoenix in der Politikredaktion gearbeitet. Loschen strebt an, später als Auslandskorrespondentin tätig zu werden.
Lea Nischelwitzer, FernUniversität in Hagen, Berlin
Lea Nischelwitzer ist Psychologiestudentin an der FernUnversität Hagen, lebt in Berlin und wird 2023 ihren Abschluss machen. Während ihres Studiums hat sie für verschiedene regionale und überregionale Medien gearbeitet, unter anderem für die Zeitungen „Die Welt“ und das Handelsblatt. Außerdem nimmt sie an einem Stipendienprogramm der Konrad-Adenauer-Stiftung (JONA) teil, das junge Journalisten durch Seminare und Workshops fördert. Ihr Ziel ist es, für überregionale Nachrichtenmedien mit dem Schwerpunkt Politik zu arbeiten. Sie interessiert sich besonders für internationale Politik, Wirtschaft und Theologie.
Til Schäbitz, Universität Hamburg, Universität Leipzig
Til Schäbitz studiert Journalistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Hamburg und lebt in Leipzig. Neben dem Studium arbeitet er als freier Journalist und moderiert hauptsächlich Radiosendungen (z.B. detektor.fm) und Nachrichten-Podcasts (z.B. SPIEGEL, t-online). Seine Arbeit wurde mit dem Deutschen Radiopreis 2021 für den „Besten Podcast“ ausgezeichnet. Als Wissenschaftler veröffentlichte er zum Thema 360°-VR-Journalismus.
Anna Seikel, Universität Leipzig
Anna Seikel hat einen Bachelor in Kommunikations- und Medienwissenschaften und absolviert derzeit einen Master in Europastudien an der Universität Leipzig. Derzeit ist sie Praktikantin bei netzpolitik.org, einer deutschen Initiative, die über digitale Rechte berichtet, und war bis zu diesem Jahr als Leiterin des hochschulpolitischen Ressorts der unabhängigen Leipziger Studentenzeitung „luhze“ tätig.
Jana Sievers, Universität Bielefeld, Braunschweiger Zeitung
Jana Sievers schließt 2023 ihr Bachelor-Studium der Geschichte und Literaturwissenschaften an der Universität Bielefeld ab. Sie ist Volontärin bei der Braunschweiger Zeitung (FUNKE Medien) und hat in den drei Jahren zuvor bei anderen Tageszeitungen gearbeitet. Ihr besonderes Interesse gilt Gesundheitsthemen, der Schulpolitik sowie der internationalen Politik. Besonders gerne schreibt sie Porträts, produziert ihren eigenen Podcast und strebt eine Karriere im Rundfunkjournalismus an.
Szuli Wendt, Freie Universität, Berlin
Szuli Wendt studiert Medien-, Kommunikations- und Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Neben ihrem Studium arbeitet sie beim RBB Berlin Brandenburg als Assistentin der Chefredaktion für die Abendschau. Um sich ihren Traum zu erfüllen, als Nachrichtensprecherin relevante Themen und Nachrichten aus aller Welt zu präsentieren, gründet sie 2020 auch ihren eigenen „Interview“-Podcast.
Simon Wörz, Ludwig-Maximilians-Universität, München
Simon Wörz ist Absolvent der Deutschen Journalistenschule in München. Derzeit absolviert er sein Masterstudium mit einem Auslandssemester an der Nationalen Autonomen Universität in Mexiko-Stadt. Er hat verschiedene Praktika absolviert und für regionale und überregionale Zeitungen wie die Stuttgarter Zeitung, die Zeit oder die taz gearbeitet. Zuletzt arbeitete er für den Bayerischen Rundfunk an einem nicht-fiktionalen Storytelling-Podcast und veröffentlichte eine Recherche über das Geschäft mit dem CO2-Ausgleich im Zuge der Fußball-WM in Katar.
Miriam Wüst Universität Leipzig
Miriam Wüst studiert Kommunikations- und Medienwissenschaften an der Universität Leipzig und schließt im Sommer 2023 ihr Bachelorstudium ab. Seit zwei Jahren arbeitet sie beim Campusradio ihrer Universität und hat in dieser Zeit Führungsaufgaben übernommen und Transformationsprozesse begleitet. Neben dem Radiojournalismus sammelte sie auch erste Erfahrungen in der TV-Berichterstattung während eines Praktikums beim ZDF.
Malkam Goytom, Freie Universität Berlin
Malkam Goytom studiert Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin mit den Interessenschwerpunkten Journalismus und Multimedia-Produktion. Er schließt sein Studium 2023 mit dem Bachelor ab. Goytoms akademische Laufbahn hat dazu geführt, dass er ein starkes Interesse an Journalismus, Marketing und Management entwickelt hat, und er plant, nach seinem Bachelor-Abschluss einen Master-Studiengang in diesen Bereichen zu absolvieren. Er verfolgt die amerikanischen Profi-Sportligen und den Sportjournalismus in den USA und hofft, seine Kenntnisse in diesen Bereichen während seines USA-Stipendiums zu erweitern.
27. Februar 2023
Vier amerikanische und deutsche Beiträge erhalten RIAS-Medienpreis
Die RIAS Berlin Kommission gab am Montag die vier Gewinner des diesjährigen RIAS-Medienpreises bekannt. Der 31. jährliche Preis wird vom deutsch-amerikanischen Austauschprogramm verliehen und würdigt einige der besten Beiträge des transatlantischen Rundfunkjournalismus mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Die Jury, bestehend aus sechs renommierten Journalisten aus den USA und Deutschland, wählte am 27. Februar 2023 die vier Gewinner für Beträge in den Kategorien Grand Prize, Fernsehen, Radio und digitale Medien aus, die aus den USA und Deutschland eingereicht wurden.
Wolf Blitzer (CNN) gewann den Grand Prize für seinen Film „Never Again“ über das U.S. Holocaust Memorial Museum; Stephanie Wolf und Jess Clark (Louisville Public Media News) erhielten einen Preis für ihre Radioreportage „A Critical Moment“, in der sie vergleichen, wie die USA und Deutschland im Schulunterricht über ihre jeweilige schmerzhafte Geschichte aufklären; Benjamin Arcioli und Hans Jakob Rausch (ARD) wurden für ihre Reportage „Ramstein, die Dokumentation“ ausgezeichnet; und Patrick Stegemann gewann den digitalen Preis für seinen sechsteiligen Podcast „Legion: Hacking Anonymous“ über eine Hacker-Gruppe, die nach dem Einmarsch in der Ukraine einen digitalen Krieg gegen Russland führt.
Die deutsch-amerikanische Jury setzt sich zusammen aus Co-Vorsitzendem Michael Gargiulo (WNBC TV, New York), Co-Vorsitzenden Anja Heyde (ZDF/MDR, Berlin/Magdeburg) sowie Helge Fuhst (ARD, Hamburg), Melissa Eddy (The New York Times, Berlin), Yami Virgin (Fox 29, San Antonio, Texas) und Christian Wilp (NTV/RTL, Berlin).
Die RIAS Berlin Kommission wird die Preisträger im Rahmen einer Gala am 1. Juni in Berlin ehren.
Die RIAS Berlin-Kommission, die gegründet wurde, um den Geist des legendären Senders Radio im Amerikanischen Sektor (RIAS) nach dessen endgültiger Einstellung im Jahr 1993 am Leben zu erhalten, hat seit 1993 Austauschprogramme für mehr als 1.950 deutsche und amerikanische Rundfunkjournalisten durchgeführt, um die transatlantische Verständigung im Journalismus zu fördern.
Grand Prize der RIAS Berlin-Kommission
Wolf Blitzer, CNN, “Never Again: The United States Holocaust Memorial Museum, A Tour with Wolf Blitzer”
Preis der RIAS Berlin-Kommission für die beste TV-Story
Benjamin Arcioli und Hans Jakob Rausch, ARD, “Ramstein, Die Doku”
Preis der RIAS Berlin Kommission für die beste Radiostory
Stephanie Wolf und Jess Clark, Louisville Public Media News,“A Critical Moment”
Preis der RIAS Berlin-Kommission für die beste digitale Story
Patrick Stegemann, Serafin Dinges, Sylke Gruhnwald und Khesrau Behroz, RBB, NDR, Undone podcast: “Legion: Hacking Anonymous”
Jury Begründungen:
Never Again: The United States Holocaust Memorial Museum, A Tour with Wolf Blitzer
In seiner aufschlussreichen und bewegenden CNN-Reportage über den Holocaust nimmt Wolf Blitzer die Zuschauer mit auf eine persönliche Auseinandersetzung mit den Schrecken der Vergangenheit, in der Hoffnung, dass so etwas nie wieder geschehen kann. Mit seinem charakteristischen, faktenorientierten Erzählstil verwebt Blitzer gekonnt eine eindrucksvolle Geschichte, die nicht nur die wichtigsten Informationen über den Völkermord enthält, die er bei einem Rundgang durch das United States Holocaust Museum in Washington DC mit dessen Direktorin Sara Bloomfield vermittelt hat, sondern auch aufschlussreiche Einblicke in die Rolle seiner eigenen Familie als Teil dieser Geschichte gewährt. Es werden Audio- und Videoaufnahmen zur Überlebensgeschichte seines Vaters gezeigt. Blitzer hat ein helles Schlaglicht darauf geworfen, wie der Holocaust in den Vereinigten Staaten und in Deutschland gewürdigt – und gleichzeitig vergessen wird, und spannt so den Bogen zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft.
Ramstein – Die Doku
Die Katastrophe auf dem Flugplatz Ramstein im Jahr 1988, bei der 70 Menschen starben und Hunderte verletzt wurden, als drei italienische Kunstflugzeuge in geringer Höhe vor den Augen der Zuschauer zusammenstießen, steht im Mittelpunkt eines erschütternden SWR-Fernsehfilms von Benjamin Arcioli und Hans Jakob Rausch. Der eindrucksvolle Film wirft einen kritischen Blick auf einige der Fehler, die vor, während und nach der Katastrophe gemacht wurden, und versucht den Überlebenden und Augenzeugen zu helfen, das schreckliche Unglück, das in Deutschland tiefe Spuren hinterlassen hat, nachträglich zu verarbeiten. Interviews mit Experten und Augenzeugen sind ebenfalls Teil dieser hervorragenden Erzählung, die den Zuschauern hilft, das Unglück besser zu verstehen.
“A Critical Moment”, Stephanie Wolf und Jess Clark
In ihrem Beitrag „A Critical Moment“ für Louisville Public Media, untersuchen Stephanie Wolf und Jess Clark einen der Krisenherde an amerikanischen Schulen: die Frage, wie Schüler über Rasse und Geschichte unterrichtet werden sollen. Wolf und Clark vergleichen die Vorgänge in den Vereinigten Staaten, wo Gesetze erlassen wurden, um bestimmte Themen rund um Rasse und ihr Erbe aus den Klassenzimmern zu verbannen, mit Deutschland, wo Schüler verpflichtet sind sich mit den Verbrechen ihres Landes gegen die Menschlichkeit während des Holocausts auseinanderzusetzen. In „A Critical Moment“ hören wir deutsche und amerikanische Pädagogen und Experten, die über die Bedeutung der Auseinandersetzung mit den schwierigsten Zeiten in der Geschichte ihrer Länder sprechen. Wir hören auch von Kritikern, die sagen, dass diese Art von Unterricht keine Bildung, sondern Indoktrination ist.
„Hacking Anonymous« ist eine sechsteilige Doku-Serie von Patrick Stegemann, Serafin Dinges, Sylke Gruhnwald and Khesrau Behroz, die in Kooperation von Undone mit dem rbb und dem NDR entstanden ist.
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist ein brutaler, barbarischer Akt. Doch dieser Krieg wird viel diffiziler noch auf einem anderen Schlachtfeld geführt: Im Internet. Die Hackergruppe “Anonymous” hat Russland den Krieg erklärt. Der Podcast „Hacking Anonymous“ ist ein packender Thriller, der den Zuhörer mitnimmt auf eine Reise von Deutschland aus über ganz Europa bis in die USA, wo die Gruppe ihre Wurzeln hat. Patrick Stegeman gibt uns Einblicke, die man so noch nicht kennt. Er versucht zu zeigen, wer hinter der Anonymous-Maske steckt. Er erklärt, dass im digitalen Kosmos Grenzen keine Rolle mehr spielen und zeigt, wie sehr Anonymous das Internet verändert hat. Die Geschichte bleibt ohne Wertung, sie ist minutiös recherchiert und stellt die richtigen Fragen. Für uns ein überzeugender Preisträger in der Kategorie Digitales.
23. Februar 2023
10 deutsche Journalisten auf dem Weg in die USA zum ersten RIAS-Program in 2023
10 deutsche Rundfunkjournalisten reisen am 5. März für ein zweiwöchiges Programm der RIAS-Berlin-Kommission in die USA. Es ist das erste von acht RIAS Programmen in 2023 – vier davon für deutsche Journalisten in den USA und vier für amerikanische Journalisten in Deutschland. Insgesamt nehmen in diesem Jahr rund 130 Journalisten aus beiden Ländern an den Austauschprogrammen teil – noch nie waren es so viele seit dem Bestehen der deutsch-amerikanischen Austauschprogramme seit mehr als 30 Jahren.
Die 10 Deutschen des ersten Programms 2023 werden fünf Tage in Washington DC verbringen, wo sie deutsche und amerikanische Journalisten treffen, Think Tanks und den Kongress besuchen und sich mit einem republikanischen Kongressmitglied aus Pennsylvania sprechen. Anschließend werden sie zwei Tage in Lancaster County, Pennsylvania, verbringen, um mehr über die konservativen Gegenden der USA zu erfahren, bevor sie für die letzten sechs Tage ihres Programmaufenthalts nach New York City reisen, wo sie sich mit Journalisten, Politikern, jüdischen Gemeindeleitern, Kirchenführern in Harlem und einem Überlebenden der Anschläge vom 11. September 2001 auf das World Trade Center treffen sowie die Amateur Night im Apollo Theater und ein Broadway-Musical besuchen werden.
Hier finden Sie weitere Informationen zu den 10 deutschen Journalisten, die im März am Programm der RIAS Berlin Kommission teilnehmen
Maja Weber, Phoenix, ZDF, Bonn, Mainz.
Maja Weber ist Moderatorin der Nachrichtensendung „Der Tag“ von Phoenix TV in Bonn und arbeitet außerdem als Nachrichtensprecherin für das ZDF in Mainz. Außerdem arbeitete sie für Zeitungen und Radiostationen. Weber war unter anderem beim deutsch-französischen Sender Arte und bei der ARD-„Tagesschau 24“ tätig. Sie studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Sprachwissenschaften in Frankreich, Italien und in Deutschland. Ihre Familie kam aus Serbien nach Deutschland und sie beherrscht fünf Sprachen: Serbokroatisch, Italienisch, Französisch, Englisch und Deutsch.
Christian Herrmann, NTV, Berlin
Christian Herrmann leitet das Audio-Team von NTV.de. Außerdem moderiert und produziert er die beiden Podcasts „Wieder was gelernt“ und „Klima-Labor“ und ist auch für eine Reihe anderer Podcasts verantwortlich. Herrmann interessiert sich vor allem für Themen an der Schnittstelle von Energie, Technologie und Geopolitik.
Jenny Barke, RBB, Berlin
Jenny Barke ist Reporterin und Redakteurin für den ARD-Hörfunk. Sie arbeitet hauptsächlich für rbb24 Inforadio in Berlin. Neben der Berichterstattung über lokale Berliner Themen in Nachrichten und Reportagen ist sie Moderatorin eines ARD-Tagesschau-Podcasts, der sich mit internationalen Themen beschäftigt. Barke ist außerdem Spezialistin für soziale Medien.
Janett Eger, MDR, Leipzig
Janett Eger arbeitet als Moderatorin und Autorin für den MDR. Sie moderiert unter anderem das TV-Lokalmagazin „Sachsen-Anhalt heute“ und das Geschicthsmagazin „MDR Zeitreise“. Außerdem realisiert sie längere Reportagen zu den unterschiedlichsten Themen. Ihr besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den gesellschaftlichen und politischen Themen Ostdeutschlands.
Julia Cruz, MDR, ARD, Leipzig
Julia Cruz ist Reporterin und Redakteurin beim ARD Berlin und dem MDR Leipzig, wo sie vor allem für die tägliche Berichterstattung zuständig ist. Cruz ist Spezialistin für politische und medizinische Berichterstattung.
Madeleine Hofmann, ZDF & Deutschlandfunk, Berlin
Madeleine Hofmann ist freie Journalistin und Autorin und arbeitet für das ZDF und Deutschlandfunk Kultur. Hofmann ist spezialisiert auf Sozialpolitik, Generationengerechtigkeit und die Vielfalt politischer Institutionen, vor allem die Repräsentanz von jungen Menschen in der Politik.
Friederike Rohmann, MDR, Leipzig
Friederike Rohmann ist Reporterin und Redakteurin beim ARD. Sie arbeitet vor allem für tägliche Nachrichtensendungen, aber auch als Autorin für Dokumentationen. Rohmann interessiert sich vor allem für Themen rund um die Klimakrise.
Mathis Trapp, WDR, Köln
Mathis Trapp ist Reporter, Autor und Redakteur beim WDR. Er arbeitet für verschiedene WDR-Radiosender wie das beliebte Eins Live in Köln und für das Fernsehen, vor allem bei täglichen Nachrichtensendungen. Trapp ist Spezialist für Politik, Kultur, Architektur und Reisen.
Sophie Wannenmacher, RBB Berlin
Wannenmacher ist eine 26-jährige Journalistin aus Deutschland. Sie arbeitet für den ARD als Assistentin des Chefredakteurs und interessiert sich besonders für die Tagesschau und investigative Berichterstattung. Sie hat auch für Radiosender in Österreich und Deutschland sowie für RTL gearbeitet.
Laura Weber, RTL, Köln
Laura Maria Weber ist Redakteurin und Reporterin für das Wirtschaftsressort von RTL und NTV. Sie beschäftigt sich insbesondere mit Themen wie E-Mobilität, Klimawandel und internationalen Märkten und hat sich in ihrer Arbeit auf weibliche Finanzen und finanzielle Bildung spezialisiert. Weber arbeitet für mehrere TV-Sendungen bei RTL und die meiste Zeit für das Wirtschafts-TV-Programm von NTV.
22. Februar 2023
RIAS-Alumna Dornblüth warnt vor langfristigen Problemen in Russland
Die RIAS Alumni Gesine Dornblüth und ihr Co-Autor Thomas Franke stellten am Mittwochabend, 22. Februar, im Dachrestaurant des historischen RIAS-Gebäudes ihr neues Buch „Jenseits von Putin“ vor. Die beiden Radiokorrespondenten, die einen Großteil des letzten Jahrzehnts für den deutschen Rundfunk aus und über Russland berichtet haben, sprachen mit der Gruppe von rund 35 RIAS Berlin Alumni und zukünftigen Programmteilnehmern über die Erkenntnisse aus ihrem neuen Buch.
Sie wiesen darauf hin wir seit 2012 vor dem drohenden Krieg gegen die Ukraine gewarnt worden sind. Leider sehen sie kein baldiges Ende der Kämpfe und machen eine weitere ominöse Prognose, dass es nach Putin noch schlimmer werden könnte.
Das vom Berliner Alumni-Chapter organisierte Treffen war das letzte in einer Reihe von Gesprächen und Treffen zur Förderung des Alumni-Netzwerks. In den USA und Deutschland gibt es fast 2.000 Rundfunkjournalisten, die in den letzten 30 Jahren an RIAS-Austauschprogrammen teilgenommen haben. Im vergangenen Monat war der Berliner Alumni-Chapter Gastgeber eines Vortrags des RIAS-Vorstandsvorsitzenden Robert L. Greenan von der US-Botschaft in Berlin.
RIAS Berlin Alumni Chapters bestehen in Berlin, Köln, Hamburg, Mainz, Leipzig, New York, Washington und Los Angeles. Ehemalige, aktuelle und zukünftige Teilnehmer sind herzlich eingeladen, an den informellen Treffen teilzunehmen. Ein großes RIAS-Alumni-Treffen wird am 2. Juni 2023 in Berlin stattfinden. Weitere Veranstaltungen sind in Washington DC am 9. März und in New York am 17. März geplant. Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns bitte unter info@riasberlin.org.
13. Februar 2023
Alumni-Datenbank für RIAS Berlin-Teilnehmer in den USA und Deutschland im Aufbau
Die RIAS Berlin Kommission möchte ein stärkeres und transparenteres RIAS-Netzwerk aufbauen und braucht dafür Ihre Hilfe!
Im Laufe der Jahre haben viele ehemalige Teilnehmer des Programms der RIAS Berlin Kommission ihr Interesse an einem leicht zugänglichen transatlantischen Netzwerk geäußert, in dem Alumni einfacher und direkter miteinander in Kontakt treten können.
Zu diesem Zweck hat sich die RIAS Alumna und US-Koordinatorin Pam Ortega bereit erklärt, eine Alumni-Datenbank für all diejenigen zusammenzustellen, die daran interessiert sind, mit ihren ehemaligen Gruppenmitgliedern oder auch mit anderen RIAS Alumni aus den USA oder Deutschland aus verschiedenen Jahrgängen in Kontakt zu treten.
s gibt mehr als 1.900 RIAS-Alumni in den USA und Deutschland, die seit 1993 an den Programmen teilgenommen haben. Wir hoffen, dass diese Datenbank zu mehr RIAS-Alumni-Treffen und Kontakten in verschiedenen Städten in Deutschland und den USA beitragen wird. Die Teilnahme ist völlig freiwillig.
In der Vergangenheit ist es schon oft vorgekommen, dass z.B. ein deutscher Korrespondent aus Washington DC eine Reportagereise nach South Dakota oder Texas plant und sich beim RIAS-Büro in Berlin erkundigt, ob es einen RIAS-Alumni z.B. in Sioux Falls oder San Antonio gibt, der mit Kontakten helfen könnte, seine Berichterstattung zu verbessern, oder dass ein amerikanischer Journalist in New York nach der Explosion eines riesigen Aquariums, dessen Inhalt auf eine belebte Straße ausgelaufen ist, Kontakt zu Journalisten in Berlin sucht und nach möglichen Videoclips der Katastrophe Ausschau hält.
Manchmal arbeiten deutsche und amerikanische Journalisten an ähnlichen Geschichten – wie zum Beispiel dem unterschiedlichen Umgang mit umstrittenen historischen Gesetzen in den USA und in Deutschland – und teilen sich die Arbeit an ihren Berichten.
Ihre Beiträge wurden in beiden Ländern ausgestrahlt und enthalten zum Teil die gleichen O-Töne.
Eine RIAS-Alumni-Datenbank würde den Mitgliedern helfen, schneller und direkter miteinander in Kontakt zu treten.
Nehmen Sie also bitte an Pam Ortegas Alumni-Umfrage teil. Hier finden Sie den Link: https://forms.gle/HpXefENMEGRw4yo7
30. Januar 2023
RIAS Medienpreis Berlin – eine berufsverändernde Auszeichnung für US-amerikanische Journalisten
Als die texanischen Fernsehjournalisten David Wagner und Monica Quintero eingeladen wurden, 2019 am Programm für amerikanische Journalisten der RIAS Berlin-Kommission teilzunehmen, trafen sie im Vorfeld eine Vereinbarung mit ihren jeweiligen Sendern in San Angelo und Midland-Odessa, Texas. Die Kollegen konnten sich zwei Wochen von der Arbeit freistellen lassen, um an dem Bildungsprogramm teilzunehmen – gegen das Versprechen, einige Beiträge mitzubringen.
Also packten sie eine DSLR-Kamera und ein paar Lavalier-Mikrofone ein, die sie an ihre iPhones anschließen konnten, und flogen nach Berlin.
Zwischen den täglich drei bis fünf Treffen mit deutschen Politikern, Journalisten und Wirtschaftsführern im Rahmen des RIAS-Programms arbeiteten Wagner und Quintero für ihr halbstündiges Special zusammen, in dem sie einige Aspekte des Programms und ihre eigenen Beobachtungen beleuchteten. Die Sendung trug den Titel „Beyond Borders: A Trip Abroad“. Hier ist ihr preisgekrönter Film zu sehen.
In ihrer Freizeit arbeiteten sie manchmal bis spät in den Abend und die Nacht hinein, um ihren Beitrag fertig zu stellen. Wagner sagt, sein berufliches Ziel sei es immer gewesen, „in allen Bereichen einen entscheidenden Beitrag zu leisten“. Deshalb haben sie speziell untersucht, wie Deutsche und Amerikaner eine Reihe von Themen wie Waffenkontrolle, Einwanderung und sogar Mauern bewältigen. In einem der Beiträge verglichen sie die Geschichte der Berliner Mauer mit der Debatte über eine Mauer an der Südgrenze der USA.
Da es keine Crew gab, drehte Wagner die Interviews mit Quintero und sie nahm seine auf, alles mit einem iPhone und einer DSLR Kamera. Nach ihrer Rückkehr nach Hause mussten sie Skripte und Tonaufnahmen zwischen KLST/KSAN in San Angelo, wo Wagner Nachrichtenleiter war, und Quinteros Sender KPEJ in Midland-Odessa hin- und herschicken.
„Beyond Borders: A Trip Abroad“ wurde auf mehreren Sendern in Texas ausgestrahlt und für den RIAS-Medienpreis 2019 eingereicht. Im darauffolgenden Frühjahr wählte die Jury des RIAS Medienpreises den Beitrag als „Best Fellow Award“ aus – einer von fünf renommierten Preisen, die jedes Jahr im Rahmen des deutsch-amerikanischen Austauschprogramms vergeben werden. Mit dem Gewinn des Preises und des Preisgeldes von 1.000 Dollar durfte Wagner auch noch einmal nach Berlin reisen, um den Preis abzuholen (Quintero war mit den Vorbereitungen für ihre Hochzeit beschäftigt und konnte nicht dabei sein).
„Es war unglaublich, zurückzugehen“, sagt Wagner. „Es ist solch eine Ehre, einen internationalen Preis zu gewinnen.“
Diese seltene Gelegenheit für US-Regionaljournalisten bietet sich demnächst wieder.
Die RIAS Berlin Kommission freut sich auf Einreichungen für den Medienpreis 2023 für Beiträge aus 2022. Für die Preisvergabe stehen insgesamt 10.000 Euro Preisgeld zur Verfügung. Die Einreichungsfrist endet am 31. Januar 2023. Bitte kontaktieren Sie info@riasberlin.org für weitere Informationen oder besuchen Sie die Website www.riasberlin.org.
23. Januar 2023
Jury-Vorsitzender des RIAS Medienpreises Berlin, Gargiulo, spricht über den Wettbewerb im Vorfeld der nahenden Deadline
Michael Gargiulo, Anker bei WNBC TV in New York City, ist seit 2020 Co-Vorsitzender der RIAS Medienpreis-Jury und seit 2018 Mitglied der unabhängigen deutsch-amerikanischen Jury. Zur unabhängigen Jury, die den Preis seit 1994 jährlich vergibt, sitzen drei amerikanische und drei deutsche Journalisten. Die weiteren Amerikaner in der Jury sind Melissa Eddy, Korrespondentin für die New York Times in Berlin, und Yami Virgin, Reporterin bei KAAB Fox in San Antonio, Texas. Die deutsche Ko-Vorsitzende ist Anja Heyde (Reporterin/Moderatorin beim ZDF/MDR-Fernsehen, Berlin/Magdeburg). Weitere Jury-Mitglider sind Helge Fuhst (Chefredakteur der Tagesthemen bei der ARD, Hamburg) und Christian Wilp (Reporter bei NTV, Berlin).
Frage: Können Sie uns aus Ihrer langjährigen Erfahrung als RIAS-Juror verraten, welche Art von Beitrag die Aufmerksamkeit der Jurymitglieder auf sich zieht? Welche Art von Storys sehen oder hören die Jurymitglieder gerne?
Michael Gargiulo: Die Storys, die die Aufmerksamkeit der Jurymitglieder auf sich ziehen, sind die, die am persönlichsten sind. Ich erinnere mich, dass mich die Story von Jan Philipp Burgard über einen jungen deutschen Banker, der am 11. September starb, sehr bewegt hat. Sein Vater fuhr noch immer das Auto seines Sohnes, und das Video von ihm am Steuer rührte mich zu Tränen, weil es seine Art war, sich mit seinem Kind zu verbinden, das er niemals wiedersehen wird. Wir fühlen uns auch zu „Das wusste ich nicht“ Storys hingezogen. Eine der besten war, als Bill Whitaker von „60 Minutes“ ein deutsches Gefängnis besuchte, in dem die schlimmsten Straftäter untergebracht waren, und wie ihr Ansatz Veränderungen in den Gefängnissen von Connecticut anregte. Das stand im Gegensatz zu allem, was wir über Gefängnisreformen zu wissen glaubten.
Frage: Ist es nicht schwierig, wenn nicht fast unmöglich, amerikanische Rundfunkjournalismusbeiträge zu beurteilen und sie im gleichen Wettbewerb mit deutschen Beiträgen zu vergleichen? Die Medienmärkte sind so unterschiedlich, die meisten Beiträge aus den USA kommen von privaten Sendern und sind in der Regel viel kürzer, nur ein paar Minuten bis maximal 12 oder 15 Minuten, im Vergleich zu vielen deutschen Beiträgen, die oft von öffentlich-rechtlichen Sendern kommen und 30 bis 45 Minuten oder sogar länger dauern können?
Michael Gargiulo: Ja, absolut! Ich arbeite bei einem regionalen Fernsehsender und habe bei sechs regionalen Sendern von Huntington West Virginia (WSAZ) bis New York City (WNBC) gearbeitet. Unabhängig von der Größe des Marktes haben amerikanische Journalisten selten die Zeit oder die Ressourcen, wie unsere deutschen Kollegen sie haben. Ich versuche immer herauszufinden, was nötig war, um eine Story auf Sendung zu bringen. Ein gutes Beispiel ist ein mit dem Medienpreis ausgezeichneter Beitrag
von zwei texanischen Moderatoren. Sie drehten einen halbstündigen Sonderbericht während ihres RIAS-Programms in Deutschland. Keine Produzenten, keine Fotografen, nur ihr eigener Einsatz in ihrer eigenen Zeit. Ich weiß das zu schätzen. Gleichzeitig habe ich großen Respekt vor dem Engagement unserer deutschen Kollegen, die versuchen zu verstehen, was in Amerika passiert. Oftmals ist die Tiefe ihrer Berichterstattung das Beeindruckendste, und nicht nur die Länge oder die Größe des Teams, mit dem sie arbeiteten. Letztendlich ist es die Qualität der Berichterstattung, die zählt, und das ist es, was einen Beitrag zum Gewinner macht.
Frage: Wie gelingt es Ihnen und der Jury, die transatlantische Spaltung zu überbrücken und dennoch jedes Jahr herausragende Beiträge aus den USA und Deutschland zu finden?
Michael Gargiulo: Es ist eine Herausforderung, denn viele deutsche Journalisten kamen 2022 in die USA, um über die Zwischenwahlen zu berichten, aber wir wollen auch Beiträge von der amerikanischen Seite der transatlantischen Beziehungen fördern. Aus diesem Grund bitte ich meine amerikanischen Kollegen immer, sich Storys anzusehen, in denen Deutschland eine Rolle spielt … es könnte um ein deutsches Unternehmen gehen, das in ihrem Gebiet tätig ist, es könnte eine Einheit der Nationalgarde sein, die auf dem Weg ist, um ukrainische Soldaten in der Anlage in Grafenwöhr zu trainieren. Oft wird über den Kalten Krieg berichtet, über Bildung … und sogar über Windenergie in Deutschland. US-Journalisten sind es gewohnt, ihre Beiträge für Emmys, AP Awards und Murrows einzureichen. Wir müssen dafür sorgen, dass sie auch den RIAS-Medienpreis in ihr Blickfeld rücken. Das ist auch eine der schwierigsten Aufgaben der RIAS-Medienpreis-Jury, aber am Ende des Tages auch eine der befriedigendsten – wir finden ein halbes Dutzend herausragender Geschichten, die die transatlantische Spaltung in Bezug auf den Rundfunk überbrücken. Wir haben darüber diskutiert, getrennte Kategorien für amerikanische und deutsche Beiträge einzurichten… aber ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, dass das dem Geist des RIAS widerspricht, denn die RIAS Berlin Kommission versucht, Brücken zu bauen und Gemeinsamkeiten zwischen den USA und Deutschland zu finden, und dieser Geist muss sich auch in den Gewinnern der RIAS Berlin Kommission widerspiegeln. Die Gewinner sind schlichtweg herausragende journalistische Arbeiten.
Frage: Können Sie ein wenig über die Begeisterung im Jury-Raum (oder in letzter Zeit in den Jury-Zoom-Gesprächen) sprechen, wenn die Jury beginnt, über eine Radio- oder Fernseh- oder digitale Story zu sprechen, die alle oder fast alle im Raum wirklich zu begeistern scheint? Ist das nicht ein starkes Gefühl, wenn so ziemlich jeder in der Jury denkt ‚Oh mein Gott, diese Geschichte ist wirklich besonders‘?“
Michael Gargiulo: Das passiert immer! Vor allem, wenn wir zum ersten Mal zusammenkommen und anfangen, die Einreichungen zu benennen, die uns gefallen… es gibt immer ein oder zwei Storys, die uns spontan einfallen. Ich denke, das ist immer ein gutes Zeichen dafür, dass wir uns bei einigen Kategorien sofort einig werden.
Frage: Was passiert im Allgemeinen, wenn die Jury geteilter Meinung ist oder sogar hoffnungslos uneinig und nicht in der Lage ist, einen Gewinner in einer Kategorie zu bestimmen? Was tun Sie als Co-Vorsitzender der Jury, um die festgefahrene Situation zu überwinden?
Michael Gargiulo: Es ist wie die Bildung einer Koalition im Bundestag….gut , vielleicht nicht ganz so schwierig. Ich finde, dass viele unserer Differenzen kulturell bedingt sind. Ich erinnere mich an ein Jahr, in dem es einige Beiträge mit viel Live-Berichterstattung gab… die Amerikaner waren wirklich beeindruckt, weil Live-Berichterstattung bei US-Fernsehsendern sehr geschätzt wird. Die Deutschen waren eher der Meinung: „Was soll’s, sie haben nur beobachtet, was vor sich geht.“ Wenn wir in einer bestimmten Kategorie nicht weiterkommen, bitte ich als Co-Vorsitzender (zusammen mit meiner Kollegin Anja Heyde) immer alle, einen Schritt zurückzutreten und mit den anderen Jurymitgliedern zu besprechen, was ihnen an einer Geschichte gefallen oder nicht gefallen hat. Dann versuchen wir erneut, einen Kompromiss zu finden.
Frage: Sie haben in den letzten Jahren in Jurys gesessen, die einige wirklich starke TV-Filmgeschichten als Gewinner des RIAS Grand Prize ausgewählt haben – wie zum Beispiel die von Ihnen erwähnte „60 Minutes“-Story von Bill Whitaker auf CBS News, in der es darum geht, wie Connecticut mit Erfolg einige der in Deutschland angewandten Maßnahmen zur Resozialisierung von Gefangenen übernommen hat, anstatt sie wie in den USA auf Lebenszeit einzusperren, ein ARD-Beitrag von Ingo Zamperoni darüber, wie die Familie eines Journalisten wegen Präsident Donald Trump politisch so tief gespalten war, und der WeltTV-Beitrag von Jan Philipp Burgard darüber, wie ein älteres deutsches Ehepaar erfolgreich dafür gekämpft hat, dass in Deutschland eine Gedenkstätte für die Dutzenden von Deutschen errichtet wird, die bei den Anschlägen vom 11. September in den USA ums Leben kamen. Was halten Sie von diesen Hauptpreisträgern und haben Sie einen besonderen Favoriten?
Michael Gargiulo: All diese Geschichten gehören zu den absolut besten Gewinnern, die wir ausgewählt haben. Jan Philipps 9/11-Story hatte für mich als New Yorker eine besondere Bedeutung, weil 25 Absolventen und Familienmitglieder meiner High School am 11. September starben. Ingos Story über seine amerikanische Familie und deren politische Spaltung konnte ich sehr gut nachempfinden, denn damit haben so viele amerikanische Familien zu kämpfen. Ich liebe Geschichte, und so viele der Gewinnerbeiträge handeln vom Erbe des Kalten Krieges oder von der Ära des geteilten Berlins. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese Geschichten wieder wieder aufleben.
Frage: Wann wird die Jury 2023 zusammenkommen und die Gewinner auswählen?
Michael Gargiulo: Unsere Jury ist startklar! Wir werden gleich nach dem Einsendeschluss am 31. Januar mit der Sichtung der Beiträge beginnen.
Wir hoffen, Ende Februar (virtuell) zu unserer großen Sitzung zusammenzukommen, um über die Finalisten in jeder Kategorie zu sprechen und die Gewinner zu bestimmen.
Frage: Möchten Sie noch irgendetwas hinzufügen?
Michael Gargiulo: Ja… zwei Punkte. Ich finde es toll, dass der Medienpreis für Journalisten gedacht ist und von einer Jury aus Journalisten bewertet wird. Ich denke, wir wissen zu schätzen, was in diesen Beiträgen steckt und was einen Siegerbeitrag wirklich ausmacht. Zweitens möchte ich alle meine Kolleginnen und Kollegen auffordern, ihre Arbeit aus dem Jahr 2022 noch einmal durchzugehen. Vielleicht sind Sie nicht in die USA oder nach Deutschland gereist, aber Ihre Storys hatten in irgendeiner Weise mit den transatlantischen Beziehungen zu tun … wenn ja, dann bewerben Sie sich bitte für den diesjährigen Medienpreis.
11. Januar 2023
Die privaten Spenden an die RIAS Berlin Kommission erreichten im Jahr 2022 die Rekordsumme von 22.100 EUR – durch die Unterstützung von 96 Alumni und Freunden des RIAS aus Deutschland (54) und den USA (42). Mit 96 Spendern erhielt die RIAS Berlin Kommission die höchste Anzahl an Spendern und den höchsten Gesamtbetrag in einem Jahr seit dem Start des Spendenprogramms im Jahr 2016. Die Gesamtsumme im Jahr 2022 war mehr als doppelt so hoch wie im bisherigen Rekordjahr 2019, das unmittelbar vor der Covid-19-Pandemie lag, als insgesamt 10.925 EUR gespendet wurden.
„Es ist wirklich fantastisch zu sehen, wie viele RIAS-Alumni und RIAS-Freunde 2022 gespendet haben“, sagte Erik Kirschbaum, Executive Director der RIAS Berlin Kommission. „Es zeigt, wie viel Energie und Enthusiasmus bei den ehemaligen Teilnehmern vorhanden ist, um etwas für ihre lebensverändernden Erfahrungen in den RIAS-Programmen zurückzugeben und mit uns in Verbindung zu bleiben, und dadurch den Geist des RIAS für zukünftige Teilnehmer und zukünftige Programme lebendig zu halten.“
Auch wenn Alumni-Spenden in den USA eine größere Tradition haben als in Deutschland, setzt sich die RIAS Berlin Commission dafür ein, deutsche Traditionen mit Amerikanern und amerikanische Traditionen mit Deutschen zu teilen. Das sei das transatlantische Erfolgsrezept für die Entwicklung der Spendenkultur unter den RIAS-Alumni in beiden Ländern, so Kirschbaum. Jeder Euro bzw. Dollar der Spendengelder fließt in die Aufstockung der RIAS-Austauschprogramme, von denen im Jahr 2023 acht mit insgesamt rund 140 Teilnehmern geplant sind.
Diese großzügigen Spenden werden dazu beitragen, dass die RIAS-Austauschprogramme im Jahr 2023 ausgebaut werden können. Zu den steuerlich absetzbaren Spenden im Jahr 2022 gehörten 13.130 EUR von 54 Alumni in Deutschland (gegenüber 42 im Jahr 2021) und 8.975 $ von 42 Alumni (gegenüber 16 im Jahr 2021) in den USA.
Die Bandbreite der einzelnen Spender im Jahr 2022 lag zwischen 50 und 750 Dollar in den USA und zwischen 30 und 1.000 Euro in Deutschland. Die RIAS Berlin Kommission bedankt sich ganz herzlich bei allen Spendern!
Und hier sind diejenigen, die mehr als 200 Euro an RIAS gespendet haben: Michael Gargiulo, Erik Kirschbaum, Martin Richter, Nadja Kriewald, Isabelle Körner, Birgit Lamhammer, Dilek Üsük, Kristian Wiegand, Andre Schuenke, Susan Falkenstein, Daniel Pokraka, Christel Blanke, Anne Sieger, Helge Fuhst, Matthias Bähr, Gesinde Dornblueth, Zlatin Nikov, Michael Stang, Cornelia Gerhard, Janelle Dumalaon, Damla Hegimoglu, Annika Witzel, Okka Gundel, Sarah Williams, Mareike Makosch, Roseanne Gerin, Gregor Schmalzried, Colin Ward, Thomas Demane, Sabine Krebs, Brittany Silverstein, Suzie Herman, Erika Angulo, Bonnie North, Scott Neuman, Ingo Zamperoni, Nadine Bader, Theresa Greim, Andreas Büttner, Nazan Gökdemir, Christian von Rechenberg, Marc Krüger, Nadine Jantz, Najima Joussaoui, Heinz Neno Kampmann, und Julius van de Laar.
Die in Hamburg, Berlin, Köln, Rhein-Main, Brüssel, New York, Washington und Los Angeles eingerichteten RIAS Berlin Alumni Chapters beteiligen sich aktiv an der Verbreitung des Spendenaufrufs. Die Alumni-Chapter spielen die zentrale Rolle bei der Auswahl von bis zu rund 30 Teilnehmern für die einwöchigen Alumni-Programme 2023 in Köln/München Ende September und Los Angeles Ende Oktober. Mit mehr als 2.000 Alumni in den 30 Jahren hofft die RIAS Berlin Kommission auf eine Verdoppelung des Spendenaufkommens in den kommenden Jahren.
Die jährliche Medienpreisverleihung der RIAS Berlin Kommission findet am 1. Juni in Berlin statt. Am Abend des 2. Juni plant RIAS in Berlin eine Podiumsdiskussion mit anschließendem Alumni-Treffen. Alle Alumni sind zu beiden Veranstaltungen herzlich eingeladen. In den USA sind Alumni-Treffen am 9. März in Washington DC und am 17. März in New York City vorgesehen. Außerdem sind mehrere Alumni-Veranstaltungen im Rahmen des RTDNA-Kongresses „Excellence in Journalism“ geplant.