20 JAHRE RIAS BERLIN KOMMISSION &
RIAS RADIO, FERNSEH- UND NEUE-MEDIEN-PREISE 2012
23. Mai 2012
20 Jahre RIAS BERLIN KOMMISSION, unter diesem Motto stand die Verleihung der Radio-, Fernseh- und Neue-Medien-Preise der RIAS BERLIN KOMMISSION 2012 am Mittwoch, 23. Mai 2012, im Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin.
Gastredner waren die Ehrenvorsitzenden der RIAS BERLIN KOMMISSION, Staatsminister Bernd Neumann, der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und H.E. Ambassador Philip D. Murphy, Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika. Musikalische Unterhaltung: United Big Band Berlin.
Der frühere Bundesinnenminister Dr. Rudolf Seiters und der frühere U.S.-Botschafter Robert M. Kimmitt, die am 19. Mai 1992 das “Deutsch-Amerikanische Abkommen zur Förderung von Freundschaft und Verständigung im Rundfunkwesen” unterzeichnet hatten, erhielten als Ehrengäste Dankesurkunden der RIAS BERLIN KOMMISSION.
Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl und der ehem. U.S. Präsident George H.W. Bush, unter deren Regierung die RIAS BERLIN KOMMISSION 1992 gegründet wurde, hatten beide Glückwunschbotschaften zum 20. Jubiläum geschickt.
Jurytreffen im April 2012 in Berlin:
John Dancy, Claus Detjen, William Skane,
Dr. Melinda Crane, Dieter Schröder
DIE PREISTRÄGER
Ausgezeichnet werden Hörfunk- und Fernsehproduktionen, die im besonderen Maße zur Verständigung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika beigetragen haben.
1. Fernsehpreis
Joel Waldinger
Wisconsin’s Nazi Resistance: The Mildred Fish-Harnack Story (WPT Wisconsin Public TV)
https://wpt.org/naziresistance
Joel Waldinger erzählt die Geschichte von Mildred Fish-Harnack, der einzigen Amerikanerin, die auf direkten Befehl Hitlers für ihre Beteiligung am Berliner Widerstand hingerichtet wurde. Gemeinsam mit ihrem deutschen Ehemann Arvid Harnack gehörte sie der Widerstandsgruppe Rote Kapelle an, die geheime Informationen über Hitlers Drittes Reich an die Amerikaner und die Sowjets gaben. Im Kalten Krieg wurde Mildred Fish-Harnack dafür als Kommunistin verleumdet. Ihre wahre Geschichte kam erst ans Licht, als die Archive von CIA, Stasi und KGB geöffnet wurden. Der Filmemacher Joel Waldinger investierte mehr als fünf Jahre, um diese herausragende und bewegende Fernsehdokumentation fertig zu stellen, die ihm ein persönliches Anliegen war.
2. Fernsehpreis
Michaela Kirst
Brown Babies. Deutschlands verlorene Kinder (Arte)
Der Film “Brown Babies – Deutschlands verlorene Kinder“ schildert das Schicksal von Babies mit afroamerikanischen Vätern und deutschen Müttern in den Nachkriegsjahren. Sowohl die amerikanische als auch die deutsche Regierung sahen darin ein heikles Problem und übten politischen Druck aus: Viele der Babies wurden zur Adoption durch afroamerikanische Familien in den USA freigegeben. Nun kommen die Brown Babies nach Deutschland und suchen ihre leiblichen Verwandten. Michaela Kirsts Dokumentation für Arte erhellt dieses schmerzhafte Kapitel der deutsch-amerikanischen Nachkriegsgeschichte.
1. Radiopreis
Thilo Guschas
USAllah. Der islamisch-amerikanische Traum (NDR Info)
„USAllah. Der islamisch-amerikanische Traum“ ist ein Feature von NDR-Info über die sieben Millionen Muslime in den USA. Nirgendwo in der westlichen Welt sind Muslime so gut integriert wie in den USA. Ihre Bildung liegt über dem U.S.-Durchschnitt, viele sind als Anwälte, Informatiker und Wissenschaftler tätig. Thilo Guschas zeigt, wie für einen aus Indien eingewanderten Moslem der amerikanische Traum als erfolgreicher Unternehmer Wirklichkeit wurde — mit einer Ausnahme: einer stärkeren politischen Mitsprache.
2. Radiopreis
Susan Valot
Southern California Artists trade LA Art Scene for Berlin (KPCC Radio)
https://www.scpr.org/news/2011/09/30/29173/socal-artists-trade-la-art-scene-berlin/
Der zweite Radio-Preis geht an Susan Valot für ihr Feature über junge Künstler aus Südkalifornien, die in Berlin eine vitale und inspirierende Kunstszene vorfinden. Die jungen Künstler wollen in Berlin bleiben, weil Kunst hier ernst genommen wird — das alltägliche Leben aber nicht immer.